Das Cedrol ist ein terpenoider Naturstoff.

Strukturformel
Strukturformel des Cedrols
Allgemeines
Name Cedrol
Andere Namen
  • (+)-Cedrol
  • 3-Cedranol
  • β-Cedrol
  • (1S,2R,5S,7R,8R)-2,6,6,8-Tetramethyltricyclo[5.3.1.01.5]undecan-8-ol
  • Octahydro-3,6,8,8-tetramethyl-1H-3a,7-methanoazulen-6-ol
  • CEDROL (INCI)[1]
Summenformel C15H26O
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 77-53-2
EG-Nummer 201-035-6
ECHA-InfoCard 100.000.942
PubChem 65575
ChemSpider 59018
Wikidata Q1052617
Eigenschaften
Molare Masse 222,37 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

86–87 °C[2][3]

Siedepunkt

273 °C[4]

Löslichkeit

löslich in Chloroform[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[4]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen

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Gemeiner Wacholder (Juniperus communis) enthält natürlicherweise Cedrol

Cedrol ist in der Natur weit verbreitet und findet sich im ätherischen Öl kiefernartiger Pflanzen (Pinales), vor allem in Zypressen (Cupressus) und Wacholdern (wie Juniperus virginiana,[5] Juniperus communis,[5] Juniperus sabina[5]). Außerdem kann es als Inhaltsstoff in Dost (z. B. Origanum smyrnaeum, auch als Origanum onites bekannt),[6] Arznei-Engelwurz (Angelica archangelica),[5] Pfefferminze (Mentha x piperita),[5] Oregano (Origanum creticum),[5] Sandelholz (Pterocarpus santalinus)[5] und Pfeffer (Piper nigrum)[5] nachgewiesen werden.

Eigenschaften und Aufbau

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Das Cedrol ist ein Sesquiterpen, das biosynthetisch vom Farnesen abgeleitet und ein häufig auftretendes Mitglied einer Gruppe von Terpenen, der Cedrane, ist.

Grundstruktur Anwendung auf das Cedrol Erläuterung
    Biosynthetisch abgeleitete Nummerierung
    Vom Azulen abgeleitete Nummerierung (CAS)
    Vom Undecan abgeleitete Nummerierung (IUPAC)

Cedrol bietet sich gut dazu an, Unterschiede in der Nomenklatur von Cedranen und Naturstoffen im Allgemeinen aufzuzeigen. In dem vorliegenden Beispiel sind drei Nomenklatursysteme gegeben. Als erstes die Benennung nach phytochemischen Prinzipien: der Name nach der ursprünglichen Quelle (in diesem Fall der Zeder) und die Nummerierung dem biochemischen Vorgänger Farnesen zufolge. Im zweiten und dritten Beispiel werden strikte chemische Vorgehensweisen demonstriert. Es handelt sich dabei um die Vereinfachung des Moleküls zu einem Grundgerüst. Diese Grundstruktur ist das Azulen für die Zwecke des Chemical Abstracts Service, während die IUPAC das Rückgrat der Cedrane als Kohlenstoffzyklus mit elf Atomen betrachtet und es als Undecan beschreibt. Was in diesem Zusammenhang mit großer Vorsicht behandelt werden muss, ist die Nummerierung der Substituenten, vor allem beim Vergleich von verwandten oder denselben Strukturen zwischen den unterschiedlichen Nomenklaturen. Im Falle der Cedrane kann es sehr interessant werden, da selbst die IUPAC stellenweise den Trivialnamen „Cedrane“ verwendet – aber mit der vom Undecanmodell abgeleiteten Zählweise.[7] In diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, dass „Eudesmol“ fälschlicherweise manchmal als Synonym für „Cedrol“ verwendet wird.

 
Eudesmol

Die chemische Synthese des Cedrols ist mehrere Male in der Literatur zusammengefasst[8] und seine hauptsächliche Anwendung liegt in der Aromachemie.[9]

Biologische Bedeutung

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Das Cedrol findet Interesse wegen seiner Toxizität und möglichen krebserregenden Eigenschaften.[10]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu CEDROL in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 9. Juni 2020.
  2. a b The Merck Index. 12. Auflage. Merck Research Laboratories, 1996, ISBN 0-911910-12-3, Eintrag 1961.
  3. D. R. Lide (Hrsg.): Handbook of Chemistry and Physics. 78. Auflage. CRC Press, 1997–1998, ISBN 0-8493-0478-4, Eintrag 7570, S. 3–208.
  4. a b Datenblatt (+)-Cedrol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. Mai 2011 (PDF).
  5. a b c d e f g h CEDROL (englisch). In: Dr. Duke's Phytochemical and Ethnobotanical Database, Hrsg. U.S. Department of Agriculture, abgerufen am 11. September 2021.
  6. J. D. Connolly, R. A. Hill (Hrsg.): Dictionary of Terpenoids Volume 1 Mono- and sesquiterpenoids. Chapman & Hall, 1991, ISBN 0-412-25770-X, Eintrag SQ02555.
  7. Revised Section F: Natural Products and Related Compounds (IUPAC Recommendations 1999)
  8. E. J. Corey, X-M Cheng: The Logic of Chemical Synthesis. Wiley, 1989, ISBN 0-471-50979-5, S. 4–5, 156–158.
  9. Eberhard Breitmaier: Terpenes: flavors, fragrances, pharmaca, pheromones. Wiley-VCH, 2006, ISBN 3-527-31786-4, S. 46–47.
  10. J. R. Sabine: Exposure to an environment containing the aromatic red cedar, Juniperus virginiana: procarcinogenic, enzyme-inducing and insecticidal effects. In: Toxicology. Band 5, Nr. 2, 1975, S. 221–235, PMID 174251.