Baumwürger

Gattung der Familie Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
(Weitergeleitet von Celastrus)

Die Baumwürger[1] (Celastrus) sind eine Pflanzengattung kletternder Sträucher aus der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae). Die etwa 30 Arten sind in Asien, Nord- und Südamerika, Australien, Madagaskar und Fidschi verbreitet. Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet.

Baumwürger

Geöffnete Kapselfrüchte von Celastrus striangularis

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Spindelbaumartige (Celastrales)
Familie: Spindelbaumgewächse (Celastraceae)
Gattung: Baumwürger
Wissenschaftlicher Name
Celastrus
P.Browne

Beschreibung

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Sprossachse von Celastrus orbiculatus
 
Illustration von Celastrus hindsii

Vegetative Merkmale

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Die Baumwürger-Arten sind meist sommergrüne, selten immergrüne, kletternde, meist windende Sträucher oder Lianen. Die Rinde der stielrunden oder kantigen Zweige ist mit zahlreichen länglichen oder runden, hellen Korkporen bedeckt. Das Mark kann gekammert sein. Die Knospen sind 2 bis 4 Millimeter lang, eiförmig bis länglich eiförmig und haben zahlreiche, oft spitze Schuppen.[1][2]

Die einfachen Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Nebenblätter sind klein, linealisch und fallen oft früh ab. Die Blattspreite ist meist eiförmig, behaart oder kahl mit beinahe ganzrandigem, gesägtem oder gekerbtem Blattrand. Sie färbt sich im Herbst bei den meisten Arten gelb.[1][2]

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen einzeln oder seiten- oder endständigen sympodialen, thyrsenartigen Blütenständen zusammen.[2][1]

Die Blüten sind meist eingeschlechtig, selten zwittrig und selten zweihäusig verteilt. Sie sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle, grünlich oder gelblich weiß. Der Diskus ist häutig oder fleischig, ringförmig oder schalenförmig, ganz oder schwach fünflappig. Die Staubblätter sind kurz, die Staubbeutel öffnen sich längs zum Zentrum der Blüte hin. Der Fruchtknoten ist oberständig, dreifächrig und je Fach werden ein bis zwei aufrechtstehende Samenanlagen gebildet.[2][1] Es können Staminodien oder Pistillode vorhanden sein.

Die bei Durchmessern von 8 bis 12 Millimetern annähernd kugelförmigen, selten länglichen, ledrigen Kapselfrüchte öffnen sich längs der drei Fruchtfächer und enthalten ein bis sechs Samen. Die Samen sind elliptisch, eiweißreich und fast vollständig von einem fleischigen, roten bis orange-roten Arillus eingeschlossen.[2][1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 46.[3]

Vorkommen

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Das natürliche Verbreitungsgebiet der etwa 30 Arten liegt in Asien, Nord- und Südamerika, Australien, Madagaskar und Fidschi. In Chine kommen 25 Arten vor; 16 davon nur dort.[2] Celastrus-Arten gedeihen in luftfeuchten Wäldern bis zu trockenen Dickichten in tropischem bis gemäßigtem Klima.[2][1]

Systematik

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Die Gattung Celastrus wurde 1753 durch Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum aufgestellt.[2] Der von ihm gewählte Gattungsname Celastrus wurde schon vor Linné für verschiedene immergrüne Arten verwendet und leitet sich vom griechischen kelastra für einen immergrünen Baum ab.[4]

Die Baumwürger (Celastrus) sind eine Gattung in der Unterfamilie Celastroideae innerhalb der Familie der Spindelbaumgewächse (Celastraceae).[5]

Die Gattung Celastrus wird in zwei Untergattungen aufgeteilt:[2]

  • Celastrus subg. Celastrus
  • Celastrus subg. Racemocelastrus Ding Hou.
 
Habitus und Laubblätter von Celastrus flagellaris
 
Laubblätter und Blüten von Celastrus orbiculatus
 
Laubblätter und Früchte des Amerikanischen Baumwürger (Celastrus scandens)

Die Gattung Celastrus umfasst etwa 30 Arten:[6]

Verwendung

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Wenige Arten werden als Zierpflanzen kultiviert und als Schmuck von Mauern, Lauben und Pergolen verwendet. Die Früchte bleiben bis lang in den Winter erhalten.[1]

Nachweise

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Literatur

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  • M. P. Simmons: Celastraceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants - Volume VI - Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. 2004, S. 29–64.
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 172–173.
  • Zhixiang Zhang, Michele Funston: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3. Celastrus Linnaeus., S. 466–474 - textgleich online wie gedrucktes Werk.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 172–173.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag Zhixiang Zhang, Michele Funston: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3. Celastrus Linnaeus., S. 466–474 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. M. P. Simmons: Celastraceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants - Volume VI - Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. 2004, S. 29–64.
  4. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 137 (Nachdruck von 1996).
  5. a b c d e f Celastrus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 23. Dezember 2021.
  6. a b c d e f g h i j k l m Datenblatt Celatsrus bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
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Commons: Baumwürger (Celastrus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien