Chanzeaux
Chanzeaux (Ortschaft und ehemalige Gemeinde mit 1.080 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im französischen Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Angers. Die Bewohner werden Chanzéens und Chanzéennes genannt.
) ist eineChanzeaux | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Pays de la Loire | |
Département | Maine-et-Loire | |
Arrondissement | Cholet | |
Gemeinde | Chemillé-en-Anjou | |
Koordinaten | 47° 16′ N, 0° 39′ W | |
Postleitzahl | 49750 | |
Ehemaliger INSEE-Code | 49071 | |
Eingemeindung | 15. Dezember 2015 | |
Status | Commune déléguée | |
![]() Blick auf Chanzeaux |
Der Erlass des Präfekten vom 24. September 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von Chanzeaux als Commune déléguée gemeinsam mit zwölf bis dahin selbstständigen Gemeinden und Ortschaften zur Commune nouvelle Chemillé-en-Anjou fest.[1]
Geografie
BearbeitenChanzeaux liegt etwa 24 Kilometer südsüdwestlich von Angers, etwa 43 Kilometer westlich von Saumur und etwa 29 Kilometer nordöstlich von Cholet in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou. Das Dorf Chanzeaux überblickt das tief eingeschnittene Hyrôme-Tal am östlichen Rand des Armorikanischen Massivs, nahe der Landschaft des Layon, deutlich mit der Hügelkette der Coteaux du Layon, einer von Südost nach Nordwest ausgerichteten Verwerfung. Das Pariser Becken liegt nahe, nordöstlich von Chanzeaux, tritt dort jedoch nicht zutage. Außer vom Hyrôme wird der Ort vom Layon entwässert, der ihn auf einem kurzen Abschnitt im äußerten Nordosten begrenzt, sowie vom Rutord, vom Ruisseau de la Planchette, vom zeitweise trockenfallenden Ruisseau de Bouillons und verschiedenen kleineren Bächen. Das Bodenrelief ist hügelig und schroff mit höchsten Erhebungen im Westen mit Höhen über 100 m. Das Ortszentrum liegt auf etwa 58 m.
Umgeben wird Chanzeaux von drei Nachbargemeinden und drei Communes déléguées von Chemillé-en-Anjou:
La Jumellière (Commune déléguée) | Val-du-Layon | Beaulieu-sur-Layon |
Bellevigne-en-Layon | ||
Chemillé (Commune déléguée) | Valanjou (Commune déléguée) |
Toponymie und Geschichte
BearbeitenFrühere Formen des Ortsnamens waren: Exclusa quæ est Concellis (circa 1080), Chanzelli (1090–1120), Presbiter de Cancellis (circa 1150), Parochia de Chanceaux (1238), Chaunzeaus (1241), Capellanus de Chanzeaux (1336).
Der alte Name Cancellis geht auf das spätlateinische „cancellus“ zurück, was „Barriere, Einfriedung“ bedeutet und entweder einen umschlossenen Ort oder die Grenze eines Gebiets bezeichnet, etwa die zwischen der Gegend von Mauges und der von Layon.[2]
Die Ursprünge der Pfarrgemeinde bleiben unklar. Sie ist zweifellos im Laufe des Frühmittelalters entstanden, vielleicht durch Abtretung der Schlosskapelle an das Kapitel von Saint-Maurice, bereits Seigneur von Joué und Etiau, heute Ortsteile von Valanjou.
Das Lehen war im 14. Jahrhundert von Chemillé abgetrennt und trug im 16. Jahrhundert den Titel einer Kastellanei. Der Aufstand der Vendée während der Französischen Revolution, der bewaffnete Kampf der royalistisch-katholisch gesinnten Landbevölkerung gegen Repräsentanten und Truppen der Ersten Französischen Republik, traf Chanzeaux in unmittelbarer Weise. Im Januar 1794 eroberten republikanische Truppen das Dorf, töteten 15 Personen, steckten das Schloss die Kirche und die meisten Häuser in Brand. Im März wurde Chanzeaux erneut angegriffen, diesmal fanden 170 Dorfbewohner den Tod. Trotz des Waffenstillstands vom 17. Februar 1795 setzten die Männer von Chanzeaux den Aufstand fort. Als Folge belagerten republikanische Truppen am 10. April 1795 den Kirchturm, in den sich die Bevölkerung geflüchtet hatten. Der Kirchturm wurde in Brand gesteckt, mehrere Personen wurden lebendig verbrannt. 1799 sind von 79 Häuser des Dorfs nur noch drei vollständig verschont geblieben, die Opferzahl übersteigt 500. Von 400 Männern, die am Aufstand aktiv teilnahmen, überlebten diesen nur 38. Die Überreste des teilweise zerstörten Schlosses wurden am 7. September 1796 als Nationalgut verkauft.[2]
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenChanzeaux: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 1.795 | |||
1800 | 1.025 | |||
1806 | 724 | |||
1821 | 1.466 | |||
1831 | 1.774 | |||
1836 | 1.665 | |||
1841 | 1.703 | |||
1846 | 1.786 | |||
1851 | 1.776 | |||
1856 | 1.800 | |||
1861 | 1.789 | |||
1866 | 1.641 | |||
1872 | 1.585 | |||
1876 | 1.482 | |||
1881 | 1.474 | |||
1886 | 1.457 | |||
1891 | 1.391 | |||
1896 | 1.320 | |||
1901 | 1.319 | |||
1906 | 1.333 | |||
1911 | 1.350 | |||
1921 | 1.223 | |||
1926 | 1.229 | |||
1931 | 1.177 | |||
1936 | 1.175 | |||
1946 | 1.213 | |||
1954 | 1.146 | |||
1962 | 1.159 | |||
1968 | 1.084 | |||
1975 | 1.045 | |||
1982 | 948 | |||
1990 | 907 | |||
1999 | 944 | |||
2006 | 1.049 | |||
2013 | 1.177 | |||
2020 | 1.128 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz |
Der Bevölkerungsrückgang am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist eine Folge der Unruhen im Rahmen des Aufstands der Vendée.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Schloss Chanzeaux, neogotischer Wiederaufbau im 19. Jahrhundert, seit 1980 in Teilen als Monument historique eingeschrieben
- Kirche Saint-Pierre mit Ursprüngen aus dem 12. Jahrhundert, Neubau zwischen 1891 und 1904. Ihr Kirchturm ist seit 1972 als Monument historique eingeschrieben. Sie birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind.
- Kapelle Saint-Ambroise aus dem Jahre 1863
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Schloss Chanzeaux
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Kirche Saint-Pierre
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Innenraum
Persönlichkeiten
Bearbeiten- François Gourdon (* 1968), römisch-katholischer Geistlicher, Bischof von Saint-Dié
Literatur
Bearbeiten- Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 1266–1269.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 30. November 2015, S. 10–13, abgerufen am 25. Februar 2025 (französisch).
- ↑ a b Célestin Port: dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. 2. Auflage. Band 1. Archives départementales de Maine-et-Loire, 1874, ISBN 2-85672-008-0, S. 648–650 (französisch, maine-et-loire.fr [abgerufen am 25. Februar 2025]).
- ↑ Notice Communale Chanzeaux. EHESS, abgerufen am 25. Februar 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune de Chanzeaux (49071). INSEE, abgerufen am 25. Februar 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune de Chanzeaux (49071). INSEE, abgerufen am 25. Februar 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 25. Februar 2025 (französisch).