Charlotte Martens
Marie Charlotte Martens (* 1. Juli 1898 in Leipzig als Marie Charlotte Steche; † 1. November 1983 in Heiligenhafen)[1] war eine deutsche Dokumentarfilmregisseurin.
Leben und Wirken
BearbeitenMarie Charlotte Martens (mitunter auch nur Charlotte; in Filmcredits oft M. C. Martens) war Ende der 1920er-Jahre in der Deutsche Volkslichtspiele »Devoli« GmbH tätig, die Wanderkinos betrieb und insbesondere „vaterländische Spielfilme“ zeigte.[2] 1928 war sie maßgeblich an der Konkurs-Verschleppung der GmbH beteiligt.[2] Mit dem Geschäftsmann und Schauspieler Erich Claudius erwarb sie anschließend einen Viermastschoner, den sie Pro Arte nannten. Mit dem Bühnenschiff planten sie erfolglos „Werke deutscher Hochkunst“ in der ganzen Welt zu verbreiten.[2] 1931 ließen sich die beiden in Schloss Neuenburg in Freyburg nieder, um dort eine „Kult- und Kulturstätte zur Pflege von Volkskunst und Laienspiel“ zu gründen.[2] Auch diese Pläne scheiterten. Anschließend gingen Steche und Claudius nach Herrsching am Ammersee, wo sie heirateten. Steche folgte ihrem Mann ins besetzte Warschau, wo dieser in der Abteilung Volksaufklärung und Propaganda tätig war.[2] Nachdem Eduard Claudius 1940 gestorben war, heiratete Steche ein Jahr später den Offizier Johann Martens und nahm seinen Nachnamen an.[2]
1949 drehte Charlotte Martens für eine Hamburger Filmproduktionsfirma einen Naturfilm über Pflanzen und Tiere auf einer Wiese. Zwischen 1950 und 1953 war sie für die DEFA tätig. Es entstanden etwa sechzehn 15-minütige Dokumentarfilme, die insbesondere dem Lehrfilm zuzuordnen sind.[1] Ab 1953 filmte sie wieder in Hamburg. Ab 1955 sind keine weiteren Regietätigkeiten Martens’ dokumentiert.
Filmografie
Bearbeiten- Regie
Westdeutschland
- 1949 Ein Wiesentag, Gea Kulturfilm Hamburg
DDR
- 1950 Dein Kind, unsere Zukunft
- 1950 Neue Straßen – neue Brücken, auch Drehbuch
- 1950 Auf neuen Wegen, auch Szenarium
- 1950 Schutz vor Tierseuchen
- 1950 Fliegende Gefahr, auch Drehbuch
- 1950/1951 Feind in Borke und Bast, auch Drehbuch
- 1951 Frauen im neuen Berufsleben
- 1951 Pfennigsucher der Wirtschaft, auch Drehbuch
- 1952 Der Storch, auch Drehbuch
- 1952 Durchführung, auch Drehbuch
- 1952 Vorbereitung, auch Drehbuch
- 1952 Bau eines Traktors
- 1952 Heutrocknung auf Gerüsten, auch Szenarium
- 1952/1953 Die Tuberkulose des Rindes, auch Drehbuch
- 1953 Ein Feind unserer Ernte, auch Drehbuch
- 1953 Alle Frauen helfen mit
Bundesrepublik Deutschland
- 1955 Enten unter sich, Holmer Filmbetrieb KG Maquet & Co. Hamburg[3]
- 1956 Frisches Grün und junge Tiere, Holmer
- 1956 Rosen, Holmer
Literatur
Bearbeiten- Margret Albers: Marie Charlotte Martens. Verschlungene Pfade. In: Cornelia Klauß, Ralf Schenk (Hrsg.): Sie. Regisseurinnen der DEFA, Schriftenreihe der DEFA-Stiftung, Bertz + Fischer Verlag, Berlin: 2019. S. 219–221.
Weblinks
Bearbeiten- Charlotte Martens bei filmportal.de
- Charlotte Martens Dokumentarfilmgeschichte
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Margret Albers: Marie Charlotte Martens. Verschlungene Pfade. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 219.
- ↑ a b c d e f Margret Albers: Marie Charlotte Martens. Verschlungene Pfade. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 220.
- ↑ Marie-Charlotte Martens Filmportal
Personendaten | |
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NAME | Martens, Charlotte |
ALTERNATIVNAMEN | Martens, Marie Charlotte (vollständiger Name); Steche, Charlotte (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Dokumentarfilmregisseurin |
GEBURTSDATUM | 1. Juli 1898 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 1. November 1983 |
STERBEORT | Heiligenhafen |