Charlotte Schiffler
Charlotte Schiffler (* 29. April 1909 in Elberfeld; † 7. November 1992 in Fulda) war eine Frankfurter Lokalpolitikerin, die sich durch ihre ökumenische Arbeit, Friedensarbeit und soziales Engagement auszeichnete. Sie war aktiv im Katholischen Deutschen Frauenbund (KDF) und in dessen Vorstand tätig.
1944 wurde sie an der Universität Frankfurt in Germanistik promoviert. Sie war 1950 Abgeordnete im ersten hessischen Landtag, Stadtverordnete der Stadt Frankfurt am Main und ehrenamtliche Stadträtin. Für ihre Verdienste wurden ihr der Titel Stadtälteste und das Bundesverdienstkreuz verliehen. Sie förderte zeitlebens das ökumenische Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf, mit dem sie eng verbunden war, seitdem sie dort 1929–33 als Sekretärin des Jugendbundes des KDF gearbeitet hatte. Ab 1951 nahm sie mit ihrem Mann Leonhard Schiffler nach und nach acht schwarze und zwei weiße Pflegekinder in ihrem zu diesem Zweck gebauten Haus in Frankfurt-Oberrad auf.
Sie baute in den 1970er Jahren den deutschen Freundeskreis des von Bruno Hussar gegründeten arabisch-jüdischen Friedensdorfes Neve Shalom/Wahat As-Salam auf. Sie setzte sich dafür ein, dass der damals unbekannte und mittellose Oskar Schindler von der Stadt Frankfurt eine Ehrenpension erhielt. Schiffler wurde 1991 mit der Johanna-Kirchner-Medaille der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet. Zusammen mit Wolfgang Thierse erhielt sie im Jahre 1992 in Berlin für ihr Engagement in Neve Shalom den Moses-Mendelssohn-Preis. 2001 wurde eine Straße in Frankfurt-Oberrad nach ihr benannt.
Literatur
Bearbeiten- Dieter Kittlauß: Das Leben von Charlotte Schiffler [1]
- Ingrid Langer (Hrsg.), Ulrike Ley und Susanne Sander: Alibi-Frauen? Hessische Politikerinnen II im 1. und 2. Hessischen Landtag 1946 bis 1954, Helmer, Frankfurt am Main 1995.
- Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 372 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 330.
- Kristin Weber-Fahr: Festschrift zum 80. Geburtstag von Charlotte Schiffler, 1989
Weblinks
Bearbeiten- Schiffler, Charlotte. Hessische Biografie. (Stand: 31. Juli 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- https://www.bbkl.de/index.php/frontend/lexicon/S/Schi/schiffler-charlotte-lotte-87126
- Dr. phil. Charlotte Schiffler. Abgeordnete. In: Hessische Parlamentarismusgeschichte Online. HLGL & Uni Marburg, abgerufen am 6. August 2023 (Stand 7. November 2022).
Personendaten | |
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NAME | Schiffler, Charlotte |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (CDU), MdL |
GEBURTSDATUM | 29. April 1909 |
GEBURTSORT | Elberfeld |
STERBEDATUM | 7. November 1992 |
STERBEORT | Fulda |