Chef de Mission
Als Chef de Mission wird der Leiter einer sportlichen Delegation bezeichnet.
Olympische Spiele
BearbeitenBei den Olympischen Spielen wird der Chef de Mission vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) benannt und hält sich während der gesamten Dauer der Spiele im olympischen Dorf auf.
Aufgaben
BearbeitenEr ist Kontaktperson für das Internationale Olympische Komitee (IOC) und das jeweilige Organisationskomitee der Olympischen Spiele (OCOG). Ebenso ist er Ansprechpartner für die Athleten, Trainer und Offiziellen seines Landes, für die er auch verantwortlich ist.[1]
Zu den weiteren Aufgaben des Chef de Mission gehören:[2]
- Repräsentation der Olympiamannschaft
- Zusammenarbeit mit der Presse
- Organisation der An- und Abreise sowie Unterkunft
- Erkundung der Sportstätten
- Teilnahme an regelmäßigen Besprechungen mit den Chefs de Mission der anderen Nationen[3]
Deutschland
BearbeitenBis 2006 wurde der Chef de Mission in Deutschland vom deutschen Nationalen Olympischen Komitee ernannt, seitdem ist der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) dafür zuständig.
Die folgende Tabelle bezieht sich auf die Olympiamannschaften der Bundesrepublik Deutschland, die erst 1992 nach der deutschen Wiedervereinigung wieder mit einem gesamtdeutschen Team angetreten ist.
Deutsche Chefs de Mission seit 1976 | ||||||
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Sommer/Winter | Jahr | Name | Austragungsort | |||
1976 | Walther Tröger | Innsbruck | ||||
1976 | Heinz Fallak | Montreal | ||||
1980 | Walther Tröger | Lake Placid | ||||
1980 | keine Teilnahme | Moskau | ||||
1984 | Heinz Henschel | Sarajevo | ||||
1984 | Heinz Fallak | Los Angeles | ||||
1988 | Walther Tröger | Calgary | ||||
1988 | Heinz Fallak | Seoul | ||||
1992 | Walther Tröger | Albertville | ||||
1992 | Ulrich Feldhoff | Barcelona | ||||
1994 | Walther Tröger | Lillehammer | ||||
1996 | Ulrich Feldhoff | Atlanta | ||||
1998 | Walther Tröger | Nagano | ||||
2000 | Klaus Steinbach | Sydney | ||||
2002 | Walther Tröger | Salt Lake City | ||||
2004 | Klaus Steinbach | Athen | ||||
2006 | Klaus Steinbach | Turin | ||||
2008 | Michael Vesper | Peking | ||||
2010 | Bernhard Schwank | Vancouver | ||||
2012 | Michael Vesper | London | ||||
2014 | Michael Vesper | Sotschi | ||||
2016 | Michael Vesper[4] | Rio de Janeiro | ||||
2018 | Dirk Schimmelpfennig | Pyeongchang | ||||
2021 | Dirk Schimmelpfennig | Tokio | ||||
2022 | Dirk Schimmelpfennig[5] | Peking | ||||
2024 | Olaf Tabor[6] | Paris |
Paralympische Spiele
BearbeitenAuch bei den Paralympischen Spielen gibt es die Funktion des Chef de Mission. Da diese seit 1988 (bei Sommerspielen) bzw. 1992 (bei Winterspielen) im Anschluss an die Olympischen Spiele in denselben Sportstätten und Unterkünften stattfinden, gilt es hier unter anderem die Anpassungen auf die besonderen Bedürfnisse der Teilnehmer, wie zum Beispiel barrierefreie Zugänge, sicherzustellen[3] sowie analog die Kontaktperson für das Internationale Paralympische Komitee (IPC) zu sein.
Deutschland
BearbeitenDer Deutsche Behindertensportverband e. V. vertritt die Bundesrepublik Deutschland als Nationales Paralympisches Komitee und nominiert den Chef de Mission. Seit 1996 ist das Karl Quade.[7]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Olympische Charta, Regel 37. Abgerufen am 1. April 2022. (PDF; 1,3 MB)
- ↑ Liechtensteinischer Olympischer Sportverband - Aufgaben Chef de Mission. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 1. April 2022.
- ↑ a b Was macht eigentlich ein Chef de Misson? ÖPC, abgerufen am 1. April 2022.
- ↑ Deutscher Olympischer Sportbund - Rio 2016 - News
- ↑ Team D bereit für die Olympischen Winterspiele 2022. DOSB, 2. Februar 2022, abgerufen am 8. Februar 2022.
- ↑ Das Team D Paris 2024 – Zahlen, Daten, Fakten. DOSB, 19. Juli 2024, abgerufen am 21. Juli 2024.
- ↑ Einblicke vom Chef de Misson - Karl Quade im Interview. Team Deutschland Paralympics, 6. März 2014, abgerufen am 1. April 2022.