Chiaravalle (Mailand)

Stadtteil von Mailand

Chiaravalle (lombardisch Ceravall [ˌtʃeːra'val]) ist ein im Gemeindegebiet von Mailand befindliches Dorf, bekannt für sein Kloster. Es gehört zum 5. Stadtbezirk.

Geschichte

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Der Name bezieht sich auf das Kloster der Zisterzienser, das seinerseits nach der Primarabtei Clairvaux in Frankreich benannt ist. Das Dorf wurde erstmals im Jahre 1346 erwähnt und gehörte damals zum Pfarrbezirk San Donato.

1808 wurde Chiaravalle per Napoleonischen Dekret mit vielen anderen Vororten nach Mailand eingemeindet. Mit der Wiederherstellung des Österreichischen Herrschafts wurde die Gemeinde 1816 wieder selbstständig.

Im Jahre 1841 wurde die aufgelöste Gemeinde Poasco (mit dem Ortsteil Sorigherio) nach Chiaravalle eingemeindet.

An der Gründung des Königreichs Italien (1861) zählte die Gemeinde 1417 Einwohner. Ein Jahr danach wurde die offizielle Gemeindebezeichnung in Chiaravalle Milanese geändert.[1] 1870 wurden eine weitere Gemeinde, diesmal Nosedo, eingemeindet.[2]

Wegen des immer stärkeren demografischen Zuwachses der Vororte von Mailand (die Gemeinde Chiaravalle hatte mit ihren Ortsteilen laut Zensus von 1921 5728 Einwohner) beschloss die faschistische Regierung[3] 1932, das sogenannte Grande Milano („Groß-Mailand“) zu gründen, das mit dem Königlichen Dekret Nr. 1912 vom 2. September in Kraft trat.[4]

Seitdem gehört das Dorf Chiaravalle zu Mailand, allerdings 1932 wurden weite Teile des ehemaligen Gemeindegebiets, einschließlich der Ortsteil Poasco, von Mailand getrennt und nach San Donato eingemeindet.[5]

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Commons: Chiaravalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lombardia Beni Culturali: Chiaravalle. Abgerufen am 7. Juni 2021 (italienisch).

Einzelnachweise

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  1. Regio Decreto Nr. 934 vom 19. Oktober 1862. Abgerufen am 7. Juni 2021 (italienisch).
  2. Regio Decreto Nr. 5722 vom 9. Juni 1870. Abgerufen am 7. Juni 2021 (italienisch).
  3. Nach den demokratischen Wahlen von 1919 bildete sich 1922 eine faschistisch geführte Mitte-Rechts-Koalition von 5 Parteien, in der die Faschisten nach Mandaten der kleinste Partner waren. Bei der Wahl von 1924 gab es 64,9 % für die Mussolinis Lista Nazionale, 9,0 % Partito Popolare und 5,9 % Partito Socialista Unitario, 1929 statt einer Wahl ein Plebiszit mit 98,34 % Ja- zu 1,57 % Neinstimmen.
  4. Regio Decreto Nr. 1912 vom 2. September 1923. Abgerufen am 7. Juni 2021 (italienisch).
  5. Regio Decreto Nr. 1267 vom 2. September 1932. Abgerufen am 7. Juni 2021 (italienisch).