Chippis
Chippis (frankoprovenzalisch Munizipalgemeinde und eine Burgergemeinde im Bezirk Siders im französischsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis. Zugleich bildet sie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Siders.
, wonach früher deutsch Zippis) ist eineChippis | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Siders |
BFS-Nr.: | 6235 |
Postleitzahl: | 3965 |
UN/LOCODE: | CH CPS |
Koordinaten: | 608154 / 125620 |
Höhe: | 532 m ü. M. |
Höhenbereich: | 519–1123 m ü. M.[1] |
Fläche: | 1,97 km²[2] |
Einwohner: | 1599 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 812 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
46,2 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.chippis.ch |
Hauptstrasse in Chippis
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Lage der Gemeinde | |
Der Ort liegt am linken, südlichen Ufer der Rhone und wird vom Fluss Navisence von Süden her durchflossen, bevor dieser in der Rhone mündet. Der Bach teilt die Gemeinde auch in das westlich liegende Siedlungsgebiet und die am Ostufer liegende Industriezone mit der Alugiesserei auf.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | |||||||||||
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Jahr | 1798 | 1850 | 1900 | 1910 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 |
Einwohner | 67 | 166 | 282 | 887 | 978 | 1635 | 1491 | 1602 | 1667 | 1651 | 1615 |
Geschichte
BearbeitenIn der Zeit des Ersten Weltkriegs wurde 1917 ein sogenannter Ordnungstruppeneinsatz der Schweizer Armee gegen streikende Arbeiter durchgeführt.[5]
Während des Zweiten Weltkriegs gab es in Chippis 1942 erneut einen Arbeitskonflikt, worauf die Armee Truppen auf Bereitschaft (Pikett) stellte. Nach den katastrophalen Folgen ihres Einsatzes 1932 in Genf verzichtete sie jedoch auf ein Ausrücken.[5]
Wirtschaft
BearbeitenDer wohl wichtigste Arbeitgeber ist in Chippis der Aluminium-Konzern Constellium, der östlich des Flusses Navisence eine Aluminium-Giesserei betreibt.[6] Ebenso befand sich in Chippis ein Lehrlingsausbildungszentrum der Firma.[7] Dieses wird seit 2019 aber vom Kanton Wallis betrieben.[8]
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSüdöstlich oberhalb von Chippis liegt die aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammende Ruine des Château Beauregard, die über einen Wanderweg erreicht werden kann.
Die Kirche St-Urbaine geht auf eine Kapelle aus dem Jahr 1278 zurück an deren Stelle 1868 eine Kirche gebaut wurde. Diese Kirche wurde durch verschiedene Erdbeben beschädigt und bereits in den 1920er Jahren durch die 1922 geweihte, im gotischen Stil gebaute neue Kirche ersetzt und musste 1966 abgebrochen werden. Die neue Kirche wurde durch das Walliser Erdbeben von 1946[9] beschädigt, wodurch das gotische Gewölbe einstürzte, das durch eine hölzerne Konstruktion ersetzt wurde.[10]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Robert Dill-Bundi (1958–2024), Schweizer Radsportler
Literatur
Bearbeiten- Danielle Allet-Zwissig: Chippis. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2009.
- Gertrud Leutenegger: Die dankbaren Toten von Chippis. In: Tages-Anzeiger-Magazin vom 17. Juli 1982. Wieder in: dies.: Das verlorene Monument. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 69–77.
Weblinks
Bearbeiten- Chippis auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Chippis (französisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Christian Koller: Vor 75 Jahren: Die Streikwelle nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Sozialarchiv Info. Nr. 3/2023. Schweizerisches Sozialarchiv Zürich, ISSN 2673-9542, S. 22–46, hier S. 25 f.
- ↑ Dominik Feldges: Wo das Erbe von Alusuisse weiterlebt. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. Januar 2017, abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ 100 Jahre Lehrlingsausbildung. In: 1815.ch, Walliser Bote. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ Floren Bangnoud: Chippis: le centre de formation de Constellium passe en mains du canton. In: Le Nouvelliste. 17. Januar 2019, abgerufen am 23. November 2020 (französisch).
- ↑ SED | Sierre 1946. Abgerufen am 23. November 2020.
- ↑ Paroisse. Abgerufen am 23. November 2020.