Chizătău (ungarisch Kiszető) ist ein Dorf im Kreis Timiș, Banat, Rumänien. Chizătău gehört zur Gemeinde Belinț.

Chizătău
Kiszető
Chizătău (Rumänien)
Chizătău (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Gemeinde: Belinț
Koordinaten: 45° 45′ N, 21° 44′ OKoordinaten: 45° 45′ 14″ N, 21° 43′ 56″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner: 674 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 307047
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf
Postanschrift: loc. Chizătău, jud. Timiș, RO–307047
Lage der Gemeinde Belinț im Kreis Timiș
Kirche in Chizătău
Haus in Chizătău

Geografische Lage

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Chizătău liegt an der Nationalstraße DN6 Lugoj-Timișoara, zwischen den Flüssen Bega und Temesch, in 16 Kilometer Entfernung von der Stadt Lugoj.

Nachbarorte

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Iosifalău Șanovița Babșa
Topolovățu Mic   Belinț
Drăgoiești Ohaba-Forgaci Jabăr

Geschichte

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Urkundlich wurde die Siedlung 1359 erstmals unter der Bezeichnung Kyzigtew in den päpstlichen Zehntlisten erwähnt. Im Mittelalter tritt die Ortschaft in zahlreichen ungarischen und später in habsburgischen Urkunden in Erscheinung.

Die vorteilhafte Lage an der Hauptstraße Timișoara-Lugoj wirkte sich auf die wirtschaftliche Entwicklung von Chizătău positiv aus. Die Einführung der Eisenbahn zwischen den beiden Städten sowie die Einführung der Schmalspurbahn zwischen Chizătău und Șanovița zum Transport der Basaltvorkommen des Steinbruchs Șanovița waren weitere Faktoren, die sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung der Ortschaft auswirkten.

Verwaltung

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Bis 1526 gehörte die Siedlung zum Königreich Ungarn. Während der osmanischen Herrschaft (1526–1718) gehörte sie zum Vilâyet Timișoara. Von 1718 bis 1778 war die Ortschaft Teil der Habsburger Krondomäne Temescher Banat. 1778 wurde das Banat von der Kaiserin Maria Theresia dem Königreich Ungarn zugesprochen. Von 1849 bis 1860 war es Teil eines eigenständigen Kronlandes der Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert. Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge, wodurch Chizătău an das Königreich Rumänien fiel.

Bis 1956 war Chizătău eine eigenständige Gemeinde, seitdem ist Belinț Gemeindezentrum und Verwaltungssitz.

Bauernchor

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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gründete Pfarrer Trifu Sepetian einen Bauernchor in Chizătău. Seinem Beispiel folgend, wurden in vielen benachbarten und weiter gelegenen Banater Dörfern Bauernchöre gegründet. Der Bauernchor aus Chizătău trat oft gemeinsam mit dem rumänisch-orthodoxen Kirchenchor aus Lugoj wie auch mit deutschen Chören auf, man nahm gemeinsam an Chorfesten und Chorwettbewerben teil.[2]

Im Jahre 1882 feierte man das 25-jährige Jubiläum dieses Chores, dafür wurden viele befreundete rumänische und deutsche Chöre eingeladen. Auch der bekannte in der Bukowina gebürtige Komponist Ciprian Porumbescu, der damals als Lehrer in Kronstadt tätig war, wurde als Jurymitglied eingeladen. Nachdem er die rumänischen Chöre aus Lugoj, Chizătău und aus den anderen Ortschaften gehört hatte, schrieb er voll Begeisterung in einem Brief in deutscher Sprache an seine Schwester:[2]

„... kann dir nur sagen, es war etwas Besonderes! Hier lebt ein ganz anderes Volk als bei uns, ein Volk, das die Dinge ernst und heilig nimmt, was seine Mission und Situation anbelangt, und daraus entstehen nur beständliche und wahrhaftige Sachen, entfernt von all den bekannten rumänischen Fanfaronaden. Die Gesangvereine haben mich mit ihrem Können überrascht. Die premierten Chöre waren so ausgezeichnet, so dass unser Gesangverein in Kronstadt nichts daneben ist.“

Demografie

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Volkszählung[3] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880 1525 1420 34 66 5
1910 1315 1152 50 59 54
1930 1079 977 26 68 8
1977 1165 1125 11 24 5
2002 888 856 20 11 1
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Commons: Chizătău – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • dusanbaiski.eu, Die Gründung des ersten rumänischen Banater Chors in Chizătău

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. a b gko.uni-leipzig.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), Franz Metz: Die religiösen Musikkulturen der Banater Stadt Lugosch um 1900
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).