Chonsu (Monat)
Chonsu bezeichnete im ägyptischen Kalender die Ernte-Periode und den zweiten Monat der Jahreszeit Schemu. Von der prädynastischen Zeit bis zum Ende des Mittleren Reiches repräsentierte Chonsu als ursprünglich zehnter Monat des Sothis-Kalenders die Zeitspanne von Anfang März bis Anfang April.
Chonsu (Monat) in Hieroglyphen | |||||
---|---|---|---|---|---|
Chonsu ḫnsw | |||||
2-nw-šmw Zweiter Monat der Periode Schemu |
Hintergrund
BearbeitenLage im Kalender
BearbeitenAlan Gardiner wie auch Richard Anthony Parker vermuten, dass Chonsu im Laufe der Kalendergeschichte die Jahresform wechselte, weshalb sich Chonsu spätestens ab dem Neuen Reich auf den neunten Monat verschob.
Im Ebers-Kalender um 1517 v. Chr. lag Chonsu auf dem vierten Peret-Monat und datierte vom 16. März bis 14. April (Elephantine) beziehungsweise vom 21. März bis 19. April (Memphis).
Der Name des zweiten Schemu-Monats änderte sich später in Payni.
Beginn der Flachs- und Ende der Gerstenernte
BearbeitenDer im Neuen Reich genannte Mondkalendermonat Pachon ist aus den Aufzeichnungen der 12. Dynastie als Monat Chonsu für die beginnende Flachsernte mehrfach belegt und im Verwaltungskalender mit den ersten Arbeiten des Ausklaubens für den damaligen vierten Achetmonat (Februar/Anfang März) angesetzt. Das Ende der Gerstenernte lag gemäß der Aufzeichnungen im Sonnenheiligtum des Niuserre am Ende des Monats März.[1]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Rolf Krauss: Sothis- und Monddaten: Studien zur astronomischen und technischen Chronologie Altägyptens. Gerstenberg, Hildesheim 1985, ISBN 3-8067-8086-X
- Richard Anthony Parker: The calendars of ancient Egypt. Chicago Press, Chicago 1950.
- Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz / Wiesbaden 1950.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Elmar Edel: Zu den Inschriften auf den Jahreszeitenreliefs der "Weltkammer" aus dem Sonnenheiligtum des Niuserre, Teil 2. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Nr. 5. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1964, S. 200.