Christian Esch (Kulturmanager)

deutscher Kulturmanager und Musikwissenschaftler
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Christian Esch (* 21. Juni 1961 in Bonn) ist ein deutscher Kulturmanager, Publizist und Musikwissenschaftler.

Christian Esch promovierte 1991 über die Oper im 18. Jahrhundert,[1] arbeitete seit 1981 als Kulturjournalist, als Dramaturg (seit 1991) und als Musikproduzent und -redakteur für den Hessischen Rundfunk in Frankfurt a. M. (1994–2003). Er veröffentlichte zahlreiche Programm-Artikel zu Musik und Theater, Rezensionen und Essays in Tages- und Wochenzeitungen sowie wissenschaftliche Beiträge und erhielt Lehraufträge zu Theater und Kultur an den Universitäten Innsbruck und Witten-Herdecke.

Nach einer Dramaturgie-Assistenz an der Hamburgischen Staatsoper (1988) und im Anschluss an seine Promotion war er in der Spielzeit 1991/92 als Musikdramaturg am Stadttheater Würzburg und von 1992 bis 1994 am Tiroler Landestheater Innsbruck tätig, anschließend als freischaffender Dramaturg.

Eine von Esch entdeckte, vermutlich originale Fassung der Mozart-Arie „Io ti lascio“[2] wurde 1993 zunächst in Innsbruck sowie von der Altistin Nathalie Stutzmann in der Salzburger Mozartwoche 1994 aufgeführt.

Von 1994 bis 2003 war Esch Produzent und Redakteur beim Hessischen Rundfunk, wo er für Sendungen und Konzerte im Bereich Kammermusik verantwortlich war, einschließlich Konzertreihen im Großen Sendesaal und im Sendegebiet sowie thematischen sinfonischen Konzerten. Er moderierte und konzipierte Musiksendungen, Porträts und Interviews. Von 1996 bis 2004 war er Mitglied des Beirats für Musik am Goethe-Institut.

2003 wurde er zum Direktor des NRW KULTURsekretariats gewählt, des 1974 gegründeten Zusammenschlusses der großen Städte in NRW. Dessen Leitung übernahm er 2004.[3] Zum Jahr 2024 gestaltete er zum 50. Jahr des Bestehens den Übergang des Kultursekretariats in die Rechtsform eines selbstverwalteten Zweckverbandes. Im Sommer 2025 wird er die Leitung nach mehr als 21 Jahren abgeben, um in die Selbständigkeit zu wechseln.

Als Direktor des NRW KULTURsekretariats verantwortet Esch sowohl das internationale Impulse Theater Festival wie das Next Level Festival (seit 2010). Er entwickelte und leitete den 2005 gestarteten, anfangs gemeinsam mit der Kunststiftung NRW aufgestellten Fonds Experimentelles Musiktheater. 2019 startete Musiktheater-Uraufführungsreihe NOperas! mit regelmäßigen Koproduktionen von freien Ensembles mit Musiktheater-Häusern in Bremen, Darmstadt, Gelsenkirchen, Halle, Münster und Wuppertal. Ebenso konzipierte und verantwortet er das Internationale Besucherprogramm, das 2009 am NRW KULTURsekretariat eingerichtet wurde. 2023 startete das vom NRWKS initiierte EU-Projekt GREENSTAGE zu Theater und Nachhaltigkeit.

Er verfasste und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu Kunst, Kultur und Kulturpolitik. Im Jahr 2021 gründete Esch die Initiative für die Kultur in Deutschland e.V., deren Erster Vorsitzender er ist.

Auszeichnungen

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Im Jahr 2010 erhielt er Preise des Deutschen Designer Clubs für Digital Media und Marketing-Kommunikation. 2013 erhielt Esch den Grimme Online Award. 2023 wurde Michael v. zur Mühlen für die interaktive-Oper „Opera – a Future Game“, die Esch für das Next Level Festival for Games initiierte und beauftragte, mit dem FAUST-Preis des Deutschen Bühnenvereins[4] ausgezeichnet. Im selben Jahr 2023 wurde er von CEO Monthly mit dem Chairperson Award als »Most Innovative Arts & Culture Chairman (Germany)« ausgezeichnet.

Buchveröffentlichungen

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als Autor
  • Lucio Silla. Vier Opera-Seria-Vertonungen aus der Zeit zwischen 1770 und 1780. Baden-Baden 1994
  • mit Frank Schneider: „Immer auch ein politischer Impuls“. Juan Allende-Blin im Gespräch mit Christian Esch und Frank Schneider. Altenburg 2017.
als Herausgeber
  • Kultur und Alter. Kulturangebote im demografischen Wandel von Wolfgang Hippe und Norbert Sievers. Essen 2006.

Journale

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Wissenschaft

  • Haydns Streichquartett op. 54/1 und Mozarts KV 465, in: Haydn-Studien. Veröffentlichungen des Joseph-Haydn-Instituts Köln. Band VI, Heft 3, November 1988
  • Michele Mortellari, Johann Christian Bach und Wolfgang Amadé Mozart. Eine neu aufgefundene Fassung der Arie Io ti lascio KV 621a (= Anh. 245) und die verschollene Szene für Tenducci (Paris 1778) KV 315b (= Anh. 3), in: Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum 39 (1991).

Kunst und Kultur (Auswahl):

  • An innovative and dynamic landscape. Public support and international theatre exchange in North Rhine-Westphalia (Germany), in: State on Stage, Amsterdam 2008
  • Jenseits des Echoraums – Digitalisierung und Digitalität als Chancen für ein Theater nach Corona, in: Lernen aus dem Lockdown?, Berlin 2020
  • mit Matthias von Hartz, Tom Stromberg (Hg.): Es geht auch anders. Theaterfestival Impulse, Berlin 2012
  • Next Level-Gaming als kreatives Miteinander, in: Institutionen stärken Zusammenhalt, Bonn 2024

Einzelnachweise

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  1. Christian Esch: Lucio Silla. Vier Opera-Seria-Vertonungen aus der Zeit zwischen 1770 und 1780. Baden-Baden 1994
  2. Christian Esch: Michele Mortellari, Johann Christian Bach und Wolfgang Amadé Mozart. Eine neu aufgefundene Fassung der Arie Io ti lascio KV 621a (= Anh. 245) und die verschollene Szene für Tenducci (Paris 1778) KV 315b (= Anh. 3). In: Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum. 39 (1991).
  3. Dr. Christian Esch. In: nrw-kultur.de. Abgerufen am 22. Februar 2025.
  4. Michael v. zur Mühlen (Regie und Game Design) für OPERA – A FUTURE GAME, Next Level. Preisträger:innen 2023. In: derfaust-theaterpreis.de. Abgerufen am 22. Februar 2025.