Christian Kohlund
Christian Kohlund (* 17. August 1950 in Basel) ist ein Schweizer Schauspieler. Er ist durch die Fernsehserien Die Schwarzwaldklinik, Die Insel, Das Traumhotel und Der Zürich-Krimi bekannt.
Leben
BearbeitenChristian Kohlund ist der Sohn der Schauspieler Erwin Kohlund und Margrit Winter, seine Schwester Franziska Kohlund war Schauspielerin und Regisseurin. Er absolvierte von 1970 bis 1972 eine Ausbildung am Wiener Max-Reinhardt-Seminar[1] und war anschliessend an vielen Theatern engagiert. Stationen seiner Karriere waren das Münchner Residenztheater, das Theater in der Josefstadt in Wien, die Freie Volksbühne in Berlin, das Schauspielhaus Zürich und das Ernst Deutsch Theater in Hamburg. Nebenher studierte er in der englischen Universitätsstadt Cambridge.
Neben zahlreichen Theatertourneen war Kohlund auch im Filmverleih tätig. Er arbeitete als Produzent, Regisseur und Kameramann. Während der 1970er Jahre begann er seine Laufbahn als Fernsehschauspieler. Zu Beginn seiner Filmkarriere drehte Kohlund einige Kinofilme wie Der Fußgänger mit Maximilian Schell (1973) oder Die Brücke von Zupanja (1975) und war im Film Das chinesische Wunder aus dem Jahre 1977 an der Seite von Heinz Rühmann und Senta Berger zu sehen. 1983 spielte er nach einer wahren Begebenheit in der deutsch-deutschen Tragikomödie Einmal Ku’damm und zurück den Chefkoch Peter Gross der Schweizer Botschaft, der sich in eine DDR-Bürgerin verliebt und sie nach West-Berlin schmuggeln wollte.
Kohlund ist vor allem im leichten Genre beheimatet: Neben Krimis und Fernsehfilmen war er häufig in Unterhaltungsserien zu sehen, unter anderem als Professor Vollmers in der ZDF-Serie Die Schwarzwaldklinik. 1987 spielte er in der sechsteiligen Mysteryserie Die Insel die Rolle eines Geschäftsmannes mit ominöser Erkrankung. Diese Rollen brachten ihm eine hohe Bekanntheit ein.
In den folgenden Jahren wirkte er als Darsteller in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, unter anderem in Komödien wie Fröhliche Chaoten oder Filmreihen wie Klinik unter Palmen. Aber auch in Thrillern wie Teneriffa – Tag der Rache oder Um jeden Preis spielte er mit. Ausserdem wirkte er an Fernsehfilmen wie Wettlauf nach Bombay (1981), Tödliches Geld (1995), Verwirrung des Herzens (1997), Das Mädchen aus der Fremde (1999), Julius Caesar (2002), Liebe, Lügen, Leidenschaften (2002) oder Von ganzem Herzen (2009) mit.
Kohlund wirkte immer wieder in Serien, Filmreihen und Mehrteilern mit, unter anderem in Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg, Unter weißen Segeln, Anwalt Abel, Das Traumhotel, Die Alpenklinik, Insel der Träume oder in Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. Zudem übernahm er laufend Gastrollen in bekannten deutschen Krimiserien wie Derrick oder Ein Fall für zwei. Seit 2016 spielt er die Hauptrolle des Anwalts Thomas Borchert in der ARD-Krimireihe Der Zürich-Krimi.[2]
Kohlund war mit der österreichischen Schauspielerin Christine Buchegger verheiratet, danach vier Jahre mit Sylvana Henriques. Seine dritte Ehe ging er 1982 mit der ehemaligen Schlagersängerin Elke Best ein, mit der er zwei Kinder hat.
Filmografie (Auswahl)
Bearbeiten- 1958: Die Käserei in der Vehfreude
- 1973: Der Fußgänger
- 1975: Die Brücke von Zupanja
- 1976: Tatort: Abendstern (Fernsehreihe)
- 1977: Das chinesische Wunder
- 1977: Abelard – Die Entmannung
- 1977: Unordnung und frühes Leid
- 1978–1998: Derrick (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 7 Folgen)
- 1979–2001: Der Alte (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 11 Folgen)
- 1981: Wettlauf nach Bombay (Fernsehvierteiler)
- 1984: Der Glücksritter – Die Abenteuer des Robert Curwich (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1985: Einmal Ku’damm und zurück
- 1986: Das Traumschiff: Bali (Fernsehreihe)
- 1986–1989: Die Schwarzwaldklinik (Fernsehserie, 35 Folgen)
- 1987: Die Insel (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 1989: Die Männer vom K3 – Der Mann im Dunkeln (Fernsehreihe)
- 1989: Leo Sonnyboy
- 1989: Maria Vandamme (TV-Mehrteiler)
- 1990: Das Traumschiff: New Orleans (Fernsehreihe)
- 1991: Ein Heim für Tiere (Fernsehserie, Folge Untreue)
- 1992: Bony und sein Kommissar (Fernsehserie, 13 Folgen)
- 1992–1993: Der lange Weg des Lukas B. (Fernsehsechsteiler, 6 Folgen)
- 1993: Ein Fall für zwei (Fernsehserie, Folge Ein Ticket zum Himmel)
- 1993: Die Bibel – Abraham (Abraham, Fernsehzweiteiler)
- 1993: Glückliche Reise – Namibia (Fernsehreihe)
- 1994–1997: Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg (Fernsehserie, 33 Folgen)
- 1997: Das Traumschiff: Hawaii
- 1997: Verwirrung des Herzens (Fernsehserie, 11 Folgen)
- 1998: Fröhliche Chaoten (Fernsehfilm)
- 1999: Klinik unter Palmen (Fernsehreihe)
- 1999: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie, Doppelfolge Der Tod eines Jungen/Ein einsamer Sieg)
- 1999: Die Bibel – Jesus (Jesus, Fernsehzweiteiler)
- 1999: Rosamunde Pilcher – Das große Erbe (Fernsehreihe, Zweiteiler)
- 1999, 2000: Siska (Fernsehserie, verschiedene Rollen, 3 Folgen)
- 2000: Das Glück ist eine Insel (Fernsehfilm)
- 2000: Das Geheimnis des Rosengartens (Fernsehfilm)
- 2002: Liebe, Lügen, Leidenschaften (Fernsehserie, 6 Folgen)
- 2002: Julius Caesar (Fernsehzweiteiler)
- 2003: Gelübde des Herzens (Fernsehfilm)
- 2004: Unter weißen Segeln – Kompass der Liebe (Fernsehreihe)
- 2004: Mit deinen Augen (Fernsehfilm)
- 2004–2014: Das Traumhotel (Fernsehreihe) → siehe Episodenliste
- 2005: Rosamunde Pilcher – Königin der Nacht
- 2005: Die Schwarzwaldklinik – Die nächste Generation
- 2009: Von ganzem Herzen
- 2009: Island – Herzen im Eis
- 2010: Mord in bester Gesellschaft: Alles Böse zum Hochzeitstag (Fernsehreihe)
- 2010: Charlys Comeback (Fernsehfilm)
- 2011: Inga Lindström: Frederiks Schuld (Fernsehreihe)
- 2014: Kreuzfahrt ins Glück – Hochzeitsreise nach Barcelona (Fernsehreihe)
- 2015: Tatort: Erkläre Chimäre
- seit 2016: Der Zürich-Krimi (Fernsehreihe) → siehe Episodenliste
- 2017: Wilder (Fernsehserie, Folge Knochen)
- 2017: Private Banking (Fernsehfilm)
- 2018–2019: Der Bergdoktor (Fernsehserie, 14 Folgen)
- 2020: Der Liebhaber meiner Frau
- 2021: Nord Nord Mord – Sievers und der schönste Tag
- 2024: Ein starkes Team (Fernsehserie, Folge Tod einer Pflegerin)
Literatur
Bearbeiten- Sara Baumann: Christian Kohlund. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1012 f.
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 519.
- Christian Kohlund im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
Bearbeiten- Christian Kohlund bei IMDb
- Christian Kohlund bei filmportal.de
- Christian Kohlund bei schauspielervideos.de
- Christian Kohlund bei der Agentur Jovanovic
- Christian Kohlund persönliche Webseite
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Christian Kohlund bei swissfilms.ch, abgerufen am 10. Februar 2022
- ↑ Christian Kohlund bei der Agentur Jovanovic
Personendaten | |
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NAME | Kohlund, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 17. August 1950 |
GEBURTSORT | Basel |