Christian Ludwig Gerling (Theologe)
Christian Ludwig Gerling, auch: Ludwig Gerling (* 11. November 1745 in Rostock; † 13. Januar 1801 in Hamburg) war ein deutscher lutherischer Theologe und Hauptpastor der Hamburger Jacobikirche.
Leben
BearbeitenGerling war der Sohn des Pastors der Rostocker Marienkirche (Joachim) Wilhelm Gerling (1695–1755) und dessen Ehefrau Margareta Agneta, der Tochter des Pastors an St. Jakobi, Peter Becker.
Gerling wurde früh Waise und wurde von seinem älteren Bruder, Peter Gerling, Pastor an der Marienkirche, erzogen. Er studierte Theologie, zunächst an der Universität Rostock, dann ab 1767 an der Universität Göttingen. Hier wurde er 1769 Magister und im selben Jahr zum zweiten Prediger an der Universitätskirche berufen. Im Februar 1771 wurde er zum Adjunkt der theologischen Fakultät in Göttingen ernannt. 1773 nahm er den Ruf zum deutschen Hofprediger nach London an. 1776 kam er als Professor der Theologie und Prediger am Kloster zum Heiligen Kreuz nach Rostock; am 26. Dezember dieses Jahres erhielt er in Göttingen die theologische Doktorwürde. Schon im folgenden Jahr, am 7. September 1777 erreichte ihn die Berufung als Nachfolger von Samuel Christian Ulber zum Hauptpastor an der St. Jakobikirche in Hamburg. Am 28. November wurde er in einem Festgottesdienst, bei dem Carl Philipp Emanuel Bach eine eigens komponierte Kantate aufführte, in sein Amt eingeführt. Am 28. April 1784 wurde er Senior des Hamburger geistlichen Ministeriums und damit der leitende Geistliche der Hamburger Kirche.
Am 30. Mai 1780 heiratete er Lucia Charlotte Adolfine Helmer aus Hamburg. Er starb 1801, erst 56-jährig. Von seinen Kindern wurde vor allem sein gleichnamiger Sohn Christian Ludwig Gerling (1788–1864) als Mathematiker, Astronom und Marburger Ehrenbürger bekannt.
Johann Heinrich Vincent Nölting schrieb ihm eine Gedenkschrift.
Werke
Bearbeiten- Von der Vorbereitung zum Tode: eine Predigt. London 1774.
- Predigt bey der feyerlichen Einführung des Hochehrwürdigen und Hochgelahrten Herrn M. Johannes Wolff, Pastor bey der evangelischen St. Marien Kirche in der Savoy zu London, den 2ten October 1774 in gedachter Kirche. Miller, London 1774.
- De summa atque aeterna Jesu Christi divinitate. Rosenbusch, Göttingen 1776.
- Christian Ludwig Gerlings Antritts- und Abschieds-Predigt in Rostock. Koppe, Rostock 1777.
- Auszüge aus seinen Sonntags-Fest und Passions-Predigten. Jahrgangsweise, Hamburg 1779–1788.
Literatur
Bearbeiten- Carl Philipp Emanuel Bach: Text zur Musik, als ... Herr Christian Ludewig Gerling, S.S. Theol. D. den 28sten November, 1777 als Hauptpastor an der St. Jacobi Kirche in Hamburg eingesegnet ward / neu verfertigt und aufgeführt von Carl Philipp Emanuel Bach, des Hamburgischen Musik-Chors Director. Gedruckt bey Johann Philipp Christian Reuß, Hamburg [1777].
- Johann Hinrich Vincent Nölting: Andenken an den hochwürdigen und hochgelehrten Herrn Christian Ludwig Gerling, Doctor der Weltweisheit und der Gottesgelehrtheit, Senior des hochehrwürdigen Ministerium, Pastor der jakobitischen Gemeine, und Scholarch in Hamburg. Schniebes, Hamburg 1803.
- Hans Schröder (Hrsg.): Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Im Auftrage des Vereins für hamburgische Geschichte ausgearbeitet. Band 2, Hamburg 1854, S. 474–478 (mit Schriftenverzeichnis, Digitalisat)
- Wilhelm Jensen: Die hamburgische Kirche und ihre Geistlichkeit seit der Reformation. Band 1, Augustin, Hamburg 1958, S. 135.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur über Christian Ludwig Gerling in der Landesbibliographie MV
- Werke von und über Christian Ludwig Gerling in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Christian Ludwig Gerling im Rostocker Matrikelportal
- Eintrag zu Christian Ludwig Gerling im Catalogus Professorum Rostochiensium
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Samuel Christian Ulber | Hauptpastor an St. Jacobi zu Hamburg 1777–1801 | Bernhard Klefeker |
Personendaten | |
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NAME | Gerling, Christian Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Theologe, Hauptpastor in Hamburg |
GEBURTSDATUM | 11. November 1745 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 13. Januar 1801 |
STERBEORT | Hamburg |