Christian Philipp

deutscher Offizier

Christian Philipp (* 3. September 1893 in Michelfeld; † 16. Oktober 1963 in Unterleinleiter) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Generalleutnant Christian Philipp (1942)
 
Besuch des Reichskommissar für die besetzten norwegischen Gebiete Josef Terboven (Mitte) an der Frontlinie, Carlo Otte (links) und Philipp (rechts), Juli 1942.

Christian Philipp trat im August 1914 als Freiwilliger in das 3. Bayerische Feldartillerie-Regiment ein und diente als Offizier im Ersten Weltkrieg. Ende 1915 war er als Leutnant im 6. Infanterie-Regiment.

Nach Ende des Krieges wurde er in das Freikorps Epp aufgenommen, wurde Mitte 1920 aus dem Heer verabschiedet und in die bayerische Landespolizei übernommen.

Anfang Oktober 1935 erfolgte die Übernahme als Major in die Wehrmacht. Er war ab August 1938 bis Mitte 1939 Bataillonskommandeur im neu gebildeten Gebirgsjäger-Regiments 138 in Graz, welches der 3. Gebirgs-Division unterstellt war.[1] Anfang September 1937 war er zum Oberstleutnant befördert worden, nahm er am Überfall auf Polen und am Westfeldzug teil. Anschließend wurde er mit der Beförderung zum Oberst Anfang September 1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 524. Das Regiment wurde beim Russlandfeldzug eingesetzt und für seine Führung erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Ein Jahr später folgte die Übernahme des Kommandos des Gebirgsjäger-Regiments 138.

Mitte Januar 1942 wurde er mit der Beförderung zum Generalmajor auch zum Kommandeur der 6. Gebirgs-Division befohlen.[2] Die Division stand in Finnland und bildete dort den nördlichen Flügel des Gebirgskorps Norwegen. Anfang 1943 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Mitte August 1944 übergab er das Kommando über die 6. Gebirgs-Division an Generalmajor Max-Josef Pemsel. Vom 1. September 1944 bis 1. April 1945 war er dann Kommandeur der 8. Jäger-Division.[3] Die Division kämpfte unter ihm in der Ukraine, den Karpaten und in der Slowakei. Für die Führung der Division erhielt er das Ritterkreuz verliehen. Anschließend war er noch stellvertretender Kommandeur des XXIX. Armeekorps.

Zu Kriegsende kam er in Kriegsgefangenschaft.

Nach der Freilassung war er von 1955 bis 1957 Landesvorsitzender des Kyffhäuserbundes und engagierte er sich anschließend im Deutschen Soldaten- und Kriegerbunds in Bayern. Gemeinsam mit Dietrich Freiherr von Stetten und Generalleutnant a. D. August Wittmann hatte er sich für die Rückübertragung des Vermögens des NS-Reichskriegerbundes Kyffhäuser in die staatlich angerkannte Nachfolgegesellschaft Bayerische Kameradschaft im Kyffhäuserbund (BKB) engagiert und erreichten 1960 die Einigung mit dem Freistaat. 1961 war er dann bis zu seinem Tod Erster Präsident des Deutschen Soldaten- und Kriegerbunds in Bayern.[4] Vormals war er bereits Co-Präsident unter General der Infanterie a. D. Otto Stapf gewesen.

Literatur

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Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Rainer Sippenauer: Kampfkommandant in Leipzig: Hans von Poncet. R. Sippenauer, 2004, S. 19 (google.de [abgerufen am 22. Mai 2020]).
  2. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 272 (google.de [abgerufen am 22. Mai 2020]).
  3. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 242 (google.de [abgerufen am 22. Mai 2020]).
  4. Ulla-Britta Vollhardt: Geschichtspolitik im Freistaat Bayern: das Haus der Bayerischen Geschichte : Idee, Debatte, Institutionalisierung. H. Utz, 2003, ISBN 978-3-8316-0235-3, S. 179 (google.de [abgerufen am 22. Mai 2020]).
  5. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
  6. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5, S. 276.