Christina Große

deutsche Schauspielerin

Christina Große (* 23. September 1970 in Blankenhain, DDR) ist eine deutsche Schauspielerin. Seit 1994 stand sie in über 120 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera.

Christina Große (2015)

Ausbildung und Theater

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Große durfte in der DDR nicht studieren und erlernte deswegen zunächst den Beruf der Psychiatriediakonin,[1] bevor sie sich nach einer Begegnung mit Deborah Kaufmann[2] entschied, von 1990 bis 1994 an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg Schauspiel zu studieren.[3] 1992 erhielt sie den Förderpreis für Schauspielstudenten.

1993, während ihres Schauspielstudiums, debütierte Große am Berliner Ensemble unter Carmen Maja Antoni in deren Inszenierung von Bertolt Brechts Mutter Courage und ihre Kinder und war anschließend auch am Deutschen Theater Berlin in Michael Gruners Inszenierung Don Juan kommt aus dem Krieg des Schriftstellers Ödön von Horváth.[4] Zu ihren wichtigsten Theaterregisseuren gehörten Armin Petras und Hans-Joachim Frank. Unter Petras spielte sie u. a. am Kleist-Theater Frankfurt (Oder) in Anton Tschechows Die Möwe und an der Schaubühne am Lehniner Platz in George F. Walkers Theaterstück Suburban Motel. Frank besetzte sie in seinen Inszenierungen an seinem freien Theater 89 in Brechts Furcht und Elend des Dritten Reiches und Gäste.[4]

Film und Fernsehen

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Christina Große (rechts) beim Filmgespräch zu Für Elise, Festival des deutschen Films 2012 in Ludwigshafen

1994 gab Große in Margarethe von Trottas Filmdrama Das Versprechen in einer kleineren Nebenrolle ihr Kinodebüt. Von 1995 bis 2002 übernahm sie bis zu ihrem Serientod in 17 Episoden der ZDF-Fernsehserie girl friends – Freundschaft mit Herz die Rolle der Tochter Heike des von Walter Sittler verkörperten Hoteldirektors Ronaldo Alexander Walter Schäfer. In der ZDF-Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall spielte sie von 1997 bis 2000 neben Wolfgang Stumph in drei Episoden die Polizeipraktikantin und spätere Polizeimeisterin Heike Fuchs.

Seit den 2000er Jahren wirkt Große verstärkt in Film- und Fernsehproduktionen. So war sie etwa als Polizistin in der Fantasykomödie Julies Geist (2002), neben Karl Kranzkowski in der Hauptrolle der Prager Menschenschmugglerin Anita in Ein Schiff wird kommen, an der Seite von Bjarne Mädel und Peter Sodann als Ellen in der Filmkomödie Die Könige der Nutzholzgewinnung (2006) sowie in verschiedenen Kriminalfilmen und Fernsehserien- und reihen, so z. B. Bella Block, Wilsberg, Tatort, Polizeiruf 110, Ein starkes Team und die Comedyserie Der kleine Mann, die für den Deutschen Comedypreis 2009 nominiert wurde, zu sehen.

Nach einer Vielzahl an Nebenrollen besetzte Wolfgang Dinslage Große an der Seite von Jasna Fritzi Bauer als alkoholabhängige Krankenschwester Betty in dem Spielfilm Für Elise, für den sie eine Vornominierung für die Lola erhielt. Seitdem ist sie regelmäßig in Hauptrollen sowohl im Kino als auch im Fernsehen zu sehen, so spielte sie 2014 in Tim Tragesers Fernsehdrama Neufeld, mitkommen! die Mutter eines Sohnes, der an der Schule von seinen Mitschülern gedemütigt und gefoltert wird und erhielt von der Deutschen Akademie für Fernsehen die Auszeichnung für die „beste Hauptrolle“.

2015 war Große für den Grimme-Preis mit ihren Rollen in den Filmen Neufeld, mitkommen! (WDR), Spreewaldkrimi: Mörderische Hitze (ZDF), Be my Baby (ZDF) und weiteren Produktionen aus dem Sendejahr 2014 nominiert.[5] Im gleichen Jahr verkörperte sie die Hauptrolle der am Asperger-Syndrom leidenden Sabine Waldmann in Karola Meeders Ein Sommer in Masuren.[6] 2017 besetzte Stefan Krohmer sie als Pfarrerin Tabea in seinem Spielfilm Die Konfirmation, der im Rahmen der ARD-Themenwoche „Woran glaubst du?“ gezeigt wurde.[7]

2018 und 2020 übernahm Große in den 2 Staffeln der Workplace-Sitcom Das Institut – Oase des Scheiterns die Hauptrolle der ignoranten und selbstüberschätzten Institutsleitung Dr. Eckart.[2] In der vierteiligen ARD-Fernsehreihe Väter allein zu Haus spielte sie von 2019 bis 2021 die durchgehende Rolle der Michaela Schulte, die Lebensgefährtin des von Peter Lohmeyer dargestellten Haussanierers Gerd Frick.[8]

Seit 2021 spielt Große neben Götz Schubert und Yvonne Catterfeld in der ARD-Krimireihe Wolfsland die durchgehende Rolle der Staatsanwältin Anne Konzak.[9]

In Max Gleschinskis Filmdrama Alaska spielte sie 2023 die Hauptrolle einer Mittvierzigerin, die nach einer Zäsur in ihrem Leben beschließt, sich mit dem Kajak an die Orte ihrer Kindheit zu begeben. In dem im Oktober 2023 auf dem Filmfest Hamburg uraufgeführten Zweiteiler Unschuldig – Der Fall Julia B. verkörperte Große an der Seite von Thomas Loibl die „imaginierte“ Polizistin Jessica Strobeck.[10] Im Dezember 2023 übernahm sie neben Anna-Lena Schwing und Andrea Sawatzki die Rolle der Königin Freya in dem deutsch-tschechischen Märchenfilm Rapunzel und die Rückkehr der Falken.[11][12]

Privates

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Christina Große ist die Tochter eines Pfarrers und wuchs in Saalfeld/Saale auf.[2] Sie hat aus einer früheren Beziehung zwei Söhne.[2] Große lebt in Berlin.[4]

Filmografie

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Fernsehserien und -reihen

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Auszeichnungen

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Commons: Christina Große – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Anke Westphal: Schauspielerin Christina Große: Die Frau, die jeder kennt. In: Berliner Zeitung. (berliner-zeitung.de [abgerufen am 6. Juli 2017]).
  2. a b c d Kathrin Hollmer: Kampf klingt anders. In: Süddeutsche Zeitung. 5. August 2019, abgerufen am 5. August 2019.
  3. Christina Große bei Crew United, abgerufen am 4. Oktober 2021
  4. a b c Christina Große. In: Filmmakers. Abgerufen am 24. Februar 2020.
  5. Grimme-Preis: Nominierungen 2015, abgerufen am 28. August 2016.
  6. Rainer Tittelbach: Ein Sommer in Masuren. Fernsehkritik. Auf: Tittelbach.tv.
  7. Christina Grosse spielt Pfarrerin Tabea. In: daserste.de. 16. Juni 2017, abgerufen am 16. Juni 2017.
  8. Abgedreht: „Väter allein zu Haus“ (AT) – ARD Degeto | WDR. In: Degeto Film GmbH. 2018-12-07, abgerufen am 7. Dezember 2018.
  9. Christina Große spielt Staatsanwältin Anne Konzak. In: mdr.de. 4. Dezember 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023.
  10. Ulrike Merkel: Saalfelder Filmschauspielerin als imaginierte Polizistin. In: Thüringer Allgemeine. 3. Mai 2024, abgerufen am 3. Mai 2024.
  11. Ulrike Merkel: Rapunzel und zwei alleinerziehende Mütter. In: Ostthüringer Zeitung vom 20. Dezember 2023. pressreader.com, 20. Dezember 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  12. Rapunzel und die Rückkehr der Falken. In: provobis.de. 1. Dezember 2023, abgerufen am 1. Dezember 2023.