Chytomo

ukrainisches Buchmedienportal

Chytomo ist ein ukrainisches Buchmedien-Portal, das Nachrichten, Rezensionen, Reportagen[1], Analysen und Daten zu Büchern, Autoren, Buchveranstaltungen, Verlagen, Buchkunst, Bibliotheken, Veranstaltungshinweise usw. bietet.

Logo Chytomo

Geschichte

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Im Jahr 2009 im Rahmen einer Bachelor-Arbeit von den beiden Absolventinnen des Kiewer Instituts für Journalismus – Sektion Verlags- und Redaktionswesen – Oksana Hmeljowska und Iryna Baturewytsch entwickelt, spielt die Medienseite und ihr Team eine wichtige Rolle in der Förderung des Lesens sowie der Analyse und Förderung der Verlagskultur.[2] Der Name Chytomo bezieht sich auf einen von Oksana Sabuschko in einem Essay entwickelten Neologismus und meint „lesbar“. Die beiden Gründerinnen erstellten mehrfach im Rahmen der neu gegründeten Kiewer Buchmesse, dem Kiewer Buch-Arsenal Programme zur Förderung von Kleinverlagen und zur Vorstellung von Novitäten. Auf der Webseite, die zunächst eher ein Blog war, wurden verschiedene Rubriken entwickelt. Hmeljowska leitete von 2016 bis 2019 als Festival-Koordinatorin das Kiewer Bucharsenal, Baturewytsch wirkt seit 2019 als Leiterin des Sektors Analytik des Ukrainischen Buch-Instituts. Hierin zeigt sich, wie die staatlichen Kulturinstitutionen von unten her entstanden und ihre Impulse und Energie beziehen bzw. wie einzelne Akteure aus dem Kultursektor gesellschaftliche und politische Verantwortung übernehmen. 2018 führte Chytomo, unterstützt von der Ukrainischen Kulturstiftung, eine große soziologische Studie durch, „Ukrainian Reading and Publishing Data“, deren Ergebnisse auf Ukrainisch, Englisch und Deutsch online veröffentlicht wurden.[3] Ergänzt wird die federführende Arbeit von Chytomo durch ähnliche wichtige ukrainische Buchmedien-Portale wie Bukvoid, Litakcent und Litcentr, die ebenso wie Chytomo lange Zeit idealistische Volontärprojekte waren. Ihrer aller Wirken wollen künftig die Ressourcen-Seiten des Web-Auftritts des Ukrainischen Buch-Instituts aufnehmen, insbesondere analytische Studien und beispielsweise die Übersichten über die Übersetzer.[4] In der Ukraine spielen Online-Buchmedienseiten eine herausragende Rolle, da ukrainische Tages- und Wochenzeitungen nur ein sehr kleines Lesepublikum erreichen und hinsichtlich der Wahrnehmung von Politik und Kultur daher unbedeutend sind.

Tätigkeit

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Seit dem Bestehen hat Chytomo an ukrainischen und internationalen Buchmessen und Literaturveranstaltungen teilgenommen und zahlreiche Projekte realisiert oder unterstützt, wobei sie auch Kooperationen mit dem Goethe-Institut und anderen großen europäischen Kulturinstitutionen oder auch ukrainischen Partnern eingegangen sind. Die großen Projekte von Chytomo sind:

  • 2010: Sturmabteilung Gutenbergs (Festival junger Verleger und Redakteure in Kiew)
  • 2015: Programme Kleinverlage (Mali.ua) und Novitäten-Vitrine auf dem Buch-Arsenal
  • 2014: Gründung des Buchpreises Rating Krytyka (Mitgründer).
  • 2018: Durchführung der soziologischen ukrainischen Lese- und Verlagsstudie
  • 2020: Unterstützung ukrainischer Kleinverlage in der Corona-Krise durch die Initiative #kaufediekleinen (#купуйумалих)
  • 2023: Chytomo award for outstanding achievments in publishing, gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Frankfurter Buchmesse[5]

Zum Team von Chytomo zählen außer den beiden Gründerinnen unter anderem die Übersetzerin Ganna Gnedkova, die Dichterin und Designerin Oksana Hadschij, der Senzow-Biograph Oleksandr Mymruk.

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Einzelnachweise

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  1. Von den Reportagen über verschiedene Buchmessen auf der Welt seien hervorgehoben die Reportagen über den ukrainischen Nationalstand auf der Internationalen Frankfurter Buchmesse und die Buchmesse insgesamt sowie über ukrainische Teilnahmen an der Leipziger Buchmesse. Auf Deutsch findet sich als erstes auf der Seite des Goethe-Instituts Kiew die Reportage Iryna Baturewytsch, mit Malewitsch zur Anerkennung
  2. Zum Wirken des Portals vgl. das Interview Hmeljowskas durch Oksana Semenik, Wie arbeitet Chytomo
  3. Vgl. den englischen Text, übersetzt von Dmytro Kushnir und Christian Swindells, und den deutschen Text, übersetzt von Christian Weise.
  4. Bislang finden sich letztere über Litcentr in der Ukrainian Book Translators Base und auf der Übersichtsseite in der Wikipedia Список перекладачів з української мови.
  5. Chytomo Announces Award for Outstanding Achievments in Publishing [1]