Cima Brenta Bassa

Berg in den italienischen Alpen

Die Cima Brenta Bassa ist ein 2809 m s.l.m. hoher Berg in der Brentagruppe. Er liegt genau an der Grenze zwischen dem zentralen und dem südlichen Bereich der Gruppe. In der Vergangenheit wurde der Berg auch als Brentolina bezeichnet. Die Cima Brenta Bassa besitzt einen durch eine kleine Scharte getrennten Doppelgipfel, wobei der nordwestliche der höhere der beiden Gipfel ist.[1]

Cima Brenta Bassa

Die Cima Brenta Bassa mit dem Rifugio Pedrotti

Höhe 2809 m s.l.m.
Lage Trentino, Italien
Gebirge Tosa-Massiv, Brentagruppe
Schartenhöhe 257 m ↓ Bocca di Brenta
Koordinaten 46° 9′ 20″ N, 10° 53′ 35″ OKoordinaten: 46° 9′ 20″ N, 10° 53′ 35″ O
Cima Brenta Bassa (Brenta)
Cima Brenta Bassa (Brenta)
Typ Felsberg
Gestein Dolomia Principale
Alter des Gesteins Obertrias
Erstbesteigung 21. Juli 1882 durch Alberto de Falkner und Edward Theodore Compton geführt von Matteo Nicolussi und Antonio Dallagiacoma
Normalweg Nordost-Flanke (UIAA II)

Lage und Beschreibung

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Die westlich der Pedrotti-Hütte liegende Cima Brenta Bassa bildet den östlichsten Ausläufer des Tosa-Massivs. Ein kleiner Sattel trennt sie im Nordwesten von der Cima Margherita (2845 m). An ihrer Nordseite grenzt sie an die Scharte Bocca di Brenta (2525 m), die sie wiederum von der Cima Brenta Alta (2960 m) und der Sfulmini-Kette trennt.[1]

Karl Schulz beschreibt die Cima Brenta Bassa in seinem 1894 für den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein veröffentlichten Beitrag über die Brentagruppe als „Felsklotz mit einem turmartigen Aufbau“.[2] Die Nord- und Ostseite sind durch zwei breite mit Schutt bedeckte Terrassen gekennzeichnet, die an der zum Kar Pozza Tramontana gewandten Südseite in Felsbänder übergehen und die Cima Brenta Bassa dreiteilen. Die Nordwestseite fällt dagegen stufenartig zum oberen Val Brenta ab.[1]

Alpinismus

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Erstbestiegen wurde die Cima Brenta Bassa fand 21. Juli 1882 durch Alberto de Falkner und Edward Theodore Compton in Begleitung der beiden Bergführer Matteo Nicolussi aus Molveno und Antonio Dallagiacoma aus dem Rendena-Tal statt. Die Seilschaft stieg von der Bocca di Brenta über die beiden Terrassen zum Gipfel auf. 1896 eröffneten der Berliner Leon Treptow und der Bergführer Hans Fohrer aus Taufers eine zweite Route – Treptowkamin – über die Ostwand (UIAA II). Weitere Routen wurden in der Folge unter anderem von Bruno Detassis, Adolf Deye, Ferdinand Glück, Giorgio Graffer und Cesare Maestri eröffnet.[3]

Stützpunkte und Routen

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Durch die verschiedenen Flanken der Cima Brenta Bassa führen viele unterschiedliche schwierige Routen, die auch über den Schwierigkeitsgrad UIAA VI hinausreichen und in den 1990er und 2020er Jahren erschlossen wurden.[4] Der Weg der Erstbesteiger von 1882 ist auch heute noch der Normalweg. Gino Buscaini und Ettore Castiglioni beschreiben ihn zwar als leicht – Schwierigkeitsgrad UIAA I, eine Stelle UIAA II, aber als wenig lohnenswerte Route. Zahlreiche interessante Routen wurden im unteren Wanddrittel bis zur ersten der beiden Terrassen erschlossen, auch aufgrund des griffigen Fels und der Nähe zur Pedrotti-Hütte.[1] Letztere bildet mit der nordwestlich gelegenen Brentei-Hütte einer der beiden Stützpunkte für die Besteigung der Cima Brenta Bassa.

Literatur

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  • Karl Schulz: Die Brenta Gruppe. In: Deutscher und Oesterreichischer Alpenverein (Hrsg.): Die Erschliessung der Ostalpen: III. Band Die Centralalpen östlich vom Brenner und die südlichen Kalkalpen. Bearbeitet von Eduard Richter. Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Berlin 1894, S. 296–349 (Digitalisat).
  • Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. Club Alpino Italiano/Touring Club Italiano, Mailand 1977, S. 203–211.
  • Francesco Cappellari: Dolomiti di Brenta: Volume 5. Massiccio di Cima Tosa, Fracingli, Vallon. Idea Montagna Edizioni, Villa di Teolo 2023, ISBN 979-12-80483-62-1, S. 22–43.
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Commons: Cima Brenta Bassa – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. S. 203.
  2. Karl Schulz: Die Brenta Gruppe. S. 302.
  3. Gino Buscaini, Ettore Castiglioni: Dolomiti di Brenta. Guida dei Monti d’Italia. S. 204–210.
  4. Francesco Cappellari: Dolomiti di Brenta: Volume 5. Massiccio di Cima Tosa, Fracingli, Vallon. S. 34, 38.