Cirillo Dell’Antonio
Cirillo Dell’Antonio, auch Cyrillo, (* 27. Oktober 1876 in Moena, Trentino; † 7. Juni 1971 in Trier, Rheinland-Pfalz) war ein italienisch-deutscher Holzbildhauer und Medailleur.
Leben
BearbeitenCirillo Dell’Antonio stammte aus dem Fassatal in Tirol. Sein Vater war ein Nagelschmied und ließ auch seinen Sohn dieses Handwerk erlernen, ehe er ihn zur Ausbildung als Bildhauer mit 16 Jahren nach Gröden brachte. Er arbeitete zunächst bei August Runggaldier, dann bei Josef Moroder Lusenberg und schließlich als künstlerischer Leiter in der Verlegerei Franz Martiner in St. Ulrich. Er heiratete die Tochter seines Lehrers, Emma Moroder. Ab 1903 war Dell’Antonio Lehrer an der Holzschnitzschule Bad Warmbrunn (Niederschlesien), ab 1922 Direktor dieser Schule. Unter seinem Direktorat waren unter anderen Günther Grundmann und Otto Zirnbauer Lehrer an der Schule.
Dell’Antonio war von 1939 bis 1944 auf den Großen Deutschen Kunstausstellungen mit acht Plastiken und 54 Plaketten in München vertreten.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Kriegerdenkmal auf der Burg Kynast, errichtet im Auftrag von Graf Schaffgotsch zum Gedenken seiner im Ersten Weltkrieg gefallenen Bediensteten
- Kriegerdenkmal in Bad Warmbrunn, Schlesien (nicht erhalten)
- Büste von Moritz Ferdinand von Bissing, Generalgouverneur von Belgien im Ersten Weltkrieg (Eiche)
- Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Königsberg (um 1925, 1944 verbrannt)[1]
- Medaillenporträt von Günther Grundmann, 1932 (einseitiger Bronzehohlguss)[2]
- Alexander von Kluck (Porträtbüste, Bronze; ausgestellt 1939 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung)[3]
- Paul von Hindenburg (Porträtbüste, Bronze; ausgestellt 1940 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung)[4]
- Manfred von Richthofen (Porträtbüste, Bronze; ausgestellt 1943 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung)[5]
Ausstellungen
Bearbeiten- 1922: Galerie Stenzel (Casimir Stenzel), Breslau, Tauentzienplatz 1
Bibliografie
Bearbeiten- Dell’Antonio, Cirillo. Artisti ladini 1580–1939. Cristiano Trebinger, Melchiore Vinazer, Domenico Moling, Valentino Rovisi, Domenico Mahlknecht, G. Battista Pettena, Ferdinando Demetz, G. Battista Chiocchetti, Francesco Tavella, G. Moroder-Lusenberg, Giuseppe Iellico, Rodolfo Moroder. Trento. Ed. della Scuola D’Arte. 1951 (Ital.)
Literatur
Bearbeiten- Luigi Menapace: Cirillo Dell’Antonio scultore. (ital.) Tip. Saturnia, Trient 1959.
- Walter Baum: Die Medaillen und Plaketten von Cirillo dell’Antonio. Ein Südtiroler Bildschnitzer und Medailleur im Riesengebirge. 1975, ISBN 3-7689-0138-6.
- Giuseppina Jellici dell'Antonio: Cirillo Dell’Antonio. Scultore e maestro. (ital.) (Mostra antologica retrospettiva, San Giovanni-Vigo di Fassa, Istituto culturale ladino, 16-31 agosto, Moena, Sala consiliare, 4-20 settembre) Istituto culturale ladino, Vigo di Fassa 1985.
- Jan Sakwerda: Signum Libri Decorum. Schlesien und Schlesier auf alten Exlibris. (Ausstellungskatalog, Muzeum Miejskie Wrocławia / Oberschlesisches Landesmuseum Ratingen-Hösel) 2005, ISBN 83-89551-16-0.
- Paolo Cesari: Cirillo Dell’Antonio. AbacuSistemArte, 2006.
- Günther Grundmann: Die Warmbrunner Holzschnitzschule im Riesengebirge. Delp-Druck, 1968.
Weblinks
Bearbeiten- Bildmaterial zu Werken des Cyrill Dell’Antonio, abgerufen am 28. November 2010
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Herbert Meinhard Mühlpfordt: Königsberger Skulpturen und ihre Meister 1255–1945. Holzner Verlag, Würzburg 1970 (Ostdeutsche Beiträge aus dem Göttinger Arbeitskreis; 46), S. 13.
- ↑ Walter Baum, Die Medaillen und Plaketten von Cirillo dell’Antonio, Abb. 40
- ↑ Büste des Generalobersten von Kluck — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Generalfeldmarschall von Hindenburg — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Kampfflieger Manfred von Richthofen — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 26. Januar 2022.
Personendaten | |
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NAME | Dell’Antonio, Cirillo |
ALTERNATIVNAMEN | Dell’Antonio, Cyrillo |
KURZBESCHREIBUNG | italienisch-deutscher Holzbildhauer und Medailleur |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1876 |
GEBURTSORT | Moena, Trentino |
STERBEDATUM | 7. Juni 1971 |
STERBEORT | Trier, Rheinland-Pfalz |