Coazhütte
Die Coazhütte (rätoromanisch im Idiom Puter Chamanna Coaz) ist eine Berghütte des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) in der Berninagruppe. Sie liegt auf einer Höhe von 2610 m ü. M. oberhalb des Lej da Vadret im Val Roseg, auf dem Gemeindegebiet von Samedan. Die Hütte ist benannt nach dem Erstbesteiger des Piz Bernina, Johann Wilhelm Coaz. Sie ist via Mittelstation der Luftseilbahn Corvatsch leicht zu erreichen und bietet im Sommer 80 Schlafplätze und im Winter einen Schutzraum für zehn Personen.
Coazhütte SAC-Hütte | ||
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Blick auf die Coazhütte bei der Abfahrt von Corvatsch | ||
Lage | Oberhalb des Lej da Vadret im Val Roseg; Samedan, Oberengadin, Kanton Graubünden, Schweiz; Talort: Pontresina | |
Gebirgsgruppe | Berninagruppe | |
Geographische Lage: | 784352 / 139720 | |
Höhenlage | 2610 m ü. M. | |
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Besitzer | SAC Rätia | |
Erbaut | 1964, erweitert 1982 | |
Bautyp | Hütte | |
Übliche Öffnungszeiten | Mitte Juni bis Anfang Oktober, Anfang März bis Mitte Mai | |
Weblink | Coazhütte | |
Hüttenverzeichnis | SAC |
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1877 wurde eine kleine Steinhütte mit dem Namen Chamanna Mortèl von der SAC Sektion Bernina errichtet. In den 1920er-Jahren ging die Hütte in den Besitz der Sektion Rätia über.
Im Jahre 1926 wurde sie durch eine neue Hütte auf 2385 m ü. M. ersetzt, die nun erstmals den Namen Chamanna Coaz erhielt.
Im Jahre 1951 wurden infolge des Rückzugs des Roseggletschers erstmals Hangabsenkungen am Standort der Hütte festgestellt, in deren Folge die Hütte im Jahre 1964 abgebrochen und durch eine Hütte am heutigen Standort ersetzt wurde.
Für die Konzeption und Gestaltung des Neubaus von 1964 war Jakob Eschenmoser verantwortlich, der bedeutendste Architekt von SAC-Hütten im 20. Jahrhundert.[1]
Die Hütte wurde 1982 mit einem seitlichen Anbau erweitert und erstmals mit einer aus Solarzellen gespeisten Beleuchtung ausgestattet.[2]
Zustieg
BearbeitenVon Pontresina ist die Hütte ganzjährig durch das Val Roseg erreichbar. Bis zum Hotel Roseg ist die Fahrt mit einer Pferdekutsche möglich, danach muss mit weiteren drei Stunden Zustieg gerechnet werden. Im Winter ist die Abfahrt mit Tourenski von der Bergstation der Seilbahn Surlej-Corvatsch in einer Stunde möglich, im Sommer gibt es von der Mittelstation der Seilbahn einen leichten Wanderweg, Gehzeit etwa 2,5 Stunden.
Übergänge
Bearbeiten- Rifugio Marco e Rosa (3597 m) Gehzeit: 6–7 Stunden über Fuorcla da la Sella
- Rifugio Marinelli Bombardieri (2813 m) Gehzeit: 6 Stunden über Fuorcla da la Sella
- Tschiervahütte (2573 m ü. M.) schwierig, Weg durch Geröll, Moränen und Wildbäche
Gipfelbesteigungen
Bearbeiten- Piz Roseg (3935 m ü. M.) Gehzeit: 6,5 Stunden (Route 163 bzw. Skitour Route 776)
- La Sella (3584 m ü. M.) Gehzeit: 4–5 Stunden (Route 136 bzw. Skitour Route 773a)
- Piz Sella (3506 m ü. M.) Gehzeit: 4–5 Stunden (Skitour Route 775a)
- Il Chapütschin (3388 m ü. M.) Gehzeit: 3 Stunden über Nordgrat (Route 104 bzw. Skitour Route 770b) oder Südwestgrat (Route 106)
Literatur
Bearbeiten- Jakob Eschenmoser: Vom Bergsteigen und Hüttenbauen. Verlag Orell Füssli, Zürich 1973, ISBN 3-280-00648-1
- [1] Hochparterre vom 4. Juli 2020: Jakob Eschenmoser und die Alpen – zweitägige Wanderung zur Coaz-Hütte
- Irene Wirthlin: 2610 m ü. M. Irma Clavadetscher, ein Leben auf der Coaz-Hütte. Verlag hier+jetzt, Zürich 2021, ISBN 978-3-0-3919524-4.
Bildergalerie
Bearbeiten-
Coazhütte auf dem Felsvorsprung
-
Coazhütte mit Anbau
-
Val Roseg und Lej da Vadret
-
Roseggletscher
Weblinks
Bearbeiten- Coazhütte auf der Plattform ETHorama
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Schweizer Alpenclub SAC (Hrsg.): Eschenmoser und neue Experimente. In: 150 Jahre Hüttenbau in den Alpen, 2. Teil. Die Alpen 8/2009 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Chronologie. Abgerufen am 11. April 2013.