Codablock

zweidimensionaler Strichcode

Codablock ist ein zweidimensionaler Strichcode, der 1989 in Deutschland entwickelt wurde und in den Folgejahren durch Ausbaustufen international praktische Anwendung fand. Die Erfinder und Innovationstreiber des Codablocks waren die Firma ICS International unter dem damaligen Geschäftsführer Heinrich Oehlmann sowie Harald Oehlmann.[1]

Codablock-F Beispiel

Mit Hilfe dieses Codes gelingt es, den Datenzusammenhang einer Nachricht zu erhalten, falls die Etikettenbreite zu groß ist und folglich mehrere kürzere Strichcodes gedruckt werden müssten.[2] Dieses Prinzip des Codablocks lässt sich am anschaulichsten mit einem Zeilenumbruch eines Texteditors vergleichen. Sobald eine Zeile voll ist, wird die nächste umbrochen, wobei jeder Zeile die Zeilennummer und dem fertigen Block die Anzahl der Zeilen eingefügt wird. Am Ende folgt eine Prüfsumme. Somit enthält jede Zeile einen Indikator zur Orientierung für die Lesegeräte und der gesamte Code zwei Prüfzeichen um den Inhalt der Gesamtnachricht sicherzustellen.

Drei Varianten werden unterschieden:

Codablock A
basiert auf der Struktur des Code39. In zwei bis 22 Zeilen können zwei bis 61 Zeichen (maximal 1340 Zeichen) codiert werden. Das Prüfzeichen über die Gesamtnachricht wird Modulo 43 berechnet.
Codablock F
basiert auf der Struktur des Code128. In zwei bis 44 Zeilen können jeweils vier bis 62 Zeichen (maximal 2725 Zeichen) codiert werden.
Codablock 256
ist wie Codablock F aufgebaut, allerdings mit einem eigenen Start-/Stoppzeichen. Es können zwei bis 44 Zeilen zu je zwei bis 62 Daten (maximal 2725) generiert werden. Jede Zeile weist eine eigene Fehlerkorrektur auf, so dass kleine Beschädigungen wieder rekonstruiert werden können.

Insbesondere der Codablock F, auf Basis der Spezifikation „AIM Europe USS – Codablock F“ international standardisiert,[3] fand in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts in Europa Verbreitung. Die Hauptanwendungsbereiche lagen im Medizin- und Gesundheitswesen nach HIBC-Standard.[4] Als Paradebeispiele lassen sich dabei die Kennzeichnung und Identifikation von Blutbeuteln und Dentalprodukten anführen.[5]

Der Codablock besitzt folgende Vorteile:[6]

  • Erhöhte Datensicherheit eines Codablock-Etiketts im Vergleich zum Lesen verschiedener Einzeletiketten zu einer Gesamtnachricht
  • Flexibilität in der Anpassung von Information auf eine gegebene Fläche durch variable Höhe, Breite und Informationsdichte
  • Es können alle herkömmlichen Lesegeräte verwendet werden, da sich Codablock auf bereits bestehende Strichcodierung stützt.
  • Das Zusammensetzen der einzelnen Zeilen zur Gesamtnachricht kann auch in übergeordneten Rechnersystemen erfolgen.

Literatur

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  • Raj, Raj Bhasker: Bar Codes: Technology and Implementation. Tata McGraw-Hill Pub., New Delhi 2001, ISBN 0-07-463849-1, S. 99 f.
  • Bernhard Lenk: Handbuch der automatischen Identifikation. Band 2. Monika Lenk Fachbuchverlag, Kirchheim unter Teck 2002, ISBN 3-935551-01-0, S. 19 sowie 44 ff.
  • Heinrich Oehlmann: Unentbehrlich für medizinische Produkte: der HIBC. In: Digital_Dental.News, 4. Jahrgang, Ausgabe Juni 2010 (Hrsg.): Comcord GmbH, Düsseldorf. HTML mit Verweis auf die dort hinterlegte PDF-Datei; 1,48 MB, S. 46–53. Abgerufen am 23. Oktober 2013.
  • Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels – Barcode: Eine besondere Identtechnik. Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Wirtschaft, Dortmund 17. März 2000. PDF-Datei; 250 kB. Abgerufen am 17. Oktober 2013.

Einzelnachweise

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  1. Bernhard Lenk: Handbuch der automatischen Identifikation. Band 2. Monika Lenk Fachbuchverlag, Kirchheim unter Teck 2002, ISBN 3-935551-01-0, S. 44 ff.
  2. Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels – Barcode: Eine besondere Identtechnik. Fachhochschule Dortmund, Fachbereich Wirtschaft, Dortmund 17. März 2000. PDF-Datei; 250 kB, S. 18–20. Abgerufen am 17. Oktober 2013.
  3. Siehe: ISO/IEC 15424: Information technology – Automatic identification and data capture techniques – Data Carrier Identifiers (including Symbology Identifiiers). ISO copyright office, Genf (Schweiz), 1. Juni 2000.
  4. HIBC ist die offizielle Abkürzung für Health Industry Barcode, als spezielle Form des Barcodes für medizinische Anwendungen. HIBC beinhaltet verschiedene Standards der automatischen Datenkommunikation, die weltweit die sichere Produktidentifikation und Rückverfolgung sicherstellen sollen. Für nähere Informationen siehe zum Beispiel:
    Heinrich Oehlmann: Unentbehrlich für medizinische Produkte: der HIBC. In: Digital_Dental.News, 4. Jahrgang, Ausgabe Juni 2010 (Hrsg.): Comcord GmbH, Düsseldorf. HTML mit Verweis auf die dort hinterlegte PDF-Datei; 1,48 MB (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ddn-online.net, S. 46–53.
  5. Bernhard Lenk: Handbuch der automatischen Identifikation. Band 2. Monika Lenk Fachbuchverlag, Kirchheim unter Teck 2002, ISBN 3-935551-01-0, S. 19 und S. 49.
    Raj, Raj Bhasker: Bar Codes: Technology and Implementation. Tata McGraw-Hill Pub., New Delhi 2001, ISBN 0-07-463849-1, S. 100.
  6. Bernhard Lenk: Handbuch der automatischen Identifikation. Band 2. Monika Lenk Fachbuchverlag, Kirchheim unter Teck 2002, ISBN 3-935551-01-0, S. 45, 49 und S. 54.