Der Codex Aureus Pultoviensis (auch Plocker Evangelistar) ist eine Pergamenthandschrift, die wegen ihrer reichen Buchmalerei und der Verwendung von Goldtinte zu den Codices Aurei gezählt wird.

Anbetung der Hl. Drei Könige, mit dem Text aus dem Evangelium des Matthäus

Geschichte

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Der Codex entstand in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wahrscheinlich in Bayern (Regensburg), ältere Meinungen weisen ihn einer Miniatorenschule in Prag zu. Er befand sich einst in der Kathedrale von Płock und bei Judith von Böhmen (* um 1056–1058; † 25. Dezember 1086, beigesetzt in der Kathedrale zu Płock), der Gemahlin von Władysław I. Herman. Über Pułtusk kam er in den Besitz der Familie Czartoryski und wird heute als Ms. 1207 im Czartoryski-Museum verwahrt, einer Abteilung des Nationalmuseums in Krakau.

Beschreibung

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Das Evangelistar umfasst 171 Blatt im Format 35 cm × 25,5 cm und enthält die Perikopen mit den liturgischen Lesungen für das ganze Kirchenjahr sowie neun ganzseitige Kanontafeln. Für die Textschrift – Capitalis mit vereinzelten unzialen Elementen – wurde Goldtinte verwendet. 13 Miniaturen, darunter die Autorenbilder der vier Evangelisten, nehmen die ganze Seite ein, auf fünf Seiten ist Text mit Miniaturen verbunden, die nur die Hälfte des Blattes einnehmen. Zum Buchschmuck gehören Rahmenleisten, die mit geometrischen, vegetabilen oder zoomorphen Motiven gestaltet sind. Zoomorphe Motive finden sich auch in Initialen.

Prachteinband

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Wie schon bei Codices aus karolingischer und ottonischer Zeit ist auch der Buchdeckel des Codex Aureus Pultoviensis mit kostbaren figürlichen Darstellungen, mit Goldschmelze, Emailletäfelchen aus Limoges, Edelsteinen und ornamentalen Verzierungen reich und kostbar geschmückt. Den Hauptakzent bildet eine Darstellung des Gekreuzigten als König nach byzantinischer Typologie auf dem Hintergrund eines Emailkreuzes mit Schmelzarbeit. Es handelt sich allerdings um eine neuzeitliche Arbeit, die Materialien aus der Zeit um 1300 benutzte.

Literatur

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  • Georg Reimann, Horst Büttner: Mittelalterliche Buchmalerei, 1962, S. 17 (mit Abbildungen).
  • Jerzy Strzelczyk: Codex aureus Pultoviensis (26.01.05). In: Alfried Wieczorek, Hans-Martin Hinz (Hrsg.): Europas Mitte um 1000. Katalogband zur Europarat-Ausstellung Berlin u. a. 2000–2002. Katalog, Theiss, Stuttgart 2000, S. 525
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