Eine Coemeterialbasilika (von coemeterium lat. ‚Ruhestätte‘, aus altgriechisch κοιμητήριον, ‚Schlafraum‘, ‚Ruheort‘) ist eine Kirche oder Basilika, die in erster Linie zur Belegung mit Gräbern dient und deshalb auch als Begräbnisbasilika oder überdachter Friedhof (coemeterium subteglatum) bezeichnet wird. ‚Coemeterialbasilika‘ fungiert als Oberbegriff für Friedhofskirchen im Allgemeinen und für Umgangsbasiliken, die vor allem in Rom während des 4. Jahrhunderts errichtet wurden.

Basilica Apostolorum (San Sebastiano fuori le mura), Rom
Umgangsbasilika Sant´Agnese (Sant’Agnese fuori le mura), Rom
Gräberfeld unter der ehemaligen Abteikirche St. Maximin in Trier
Plünderung der Königsgräber in der Basilika von Saint-Denis (Hubert Robert, um 1800)

Umgangsbasilika

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Die Umgangsbasilika, die älteste bekannte Form einer Coemeterialbasilika, ist in der Regel eine dreischiffige Pfeilerbasilika, deren Seitenschiffe halbrund um das Mittelschiff verlaufen, während das Mittelschiff durch Pfeilerarkaden zum Umgang in den Seitenschiffen offen gehalten wird. In der Zeit nach 315 wurden von Konstantin I. und der kaiserlichen Familie über den Gräbern von einigen außerhalb der Stadtmauern beigesetzten Märtyrern Umgangsbasiliken (ital. basilica circiforme) errichtet, um möglichst nahe bei den Heiligen als ihren Fürsprechern bestattet werden zu können (retro sanctos ‚bei den Heiligen‘).[1] Daraus entstand die neue Bauform der Umgangsbasilika, die nur in Rom und nur innerhalb des Zeitraums zwischen 315 und dem Ende des 4. Jahrhunderts anzutreffen ist.[1][2]

Zu den sechs in Rom wiederentdeckten Umgangsbasiliken gehören:

Auf Coemeterialbasiliken zurückgehende Kirchen

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Als Beispiele können hier genannt werden:

Literatur

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  • Steffen Diefenbach: Römische Erinnerungsräume. Heiligenmemoria und kollektive Identitäten im Rom des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr. Walter de Gruyter, Berlin 2007, S. 631.
  • Walther Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms. Der römische Sakralbau in Geschichte und Kunst von der altchristlichen Zeit bis zur Gegenwart. Hollinek, Wien 1967–1997, Band 1–4.
  • Heinrich Laag: Die Coemeterialbasilika von Tarragona. In: Von der Antike zum Christentum. Untersuchungen als Festgabe für Victor Schultze zum 80. Geburtstag am 13. Dezember 1931. Fischer & Schmidt, Stettin 1931, S. 125–166.

Einzelnachweise

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  1. Hugo Brandenburg: Die frühchristlichen Kirchen in Rom vom 4. bis zum 7. Jahrhundert. Regensburg 2013, S. 54 ff., 93–96, 289–301
  2. Hans Georg Wehrens: Rom – Die christlichen Sakralbauten vom 4. bis zum 9. Jahrhundert – Ein Vademecum. Freiburg, 2. Auflage 2017, S. 34, 67–101.