Die Cohors IV (oder IIII) Gallorum (deutsch 4. Kohorte der Gallier) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Das Militärdiplom des Mogetissa vom 30. Juni 107 n. Chr. (CIL 16, 55)
Das Militärdiplom vom 16. August 116 (RMD 4, 229)

Namensbestandteile

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Auf Basis der Auswertung der Ausrüstungsobjekte und Kasernenbauten im Kastell von Abusina / Eining (s. u.), dem Standort der Einheit im späten 1. und frühen 2. Jahrhundert n. Chr. kommt Markus Gschwind zu dem Schluss, dass es sich bei der Einheit um eine normalgroße teilberittene Kohorte gehandelt haben muss.[1] Der vollständige Name der Einheit wäre somit cohors IIII gallorum (quingenaria) equitata.

Geschichte

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Die Kohorte war in der Provinz Raetia stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für die Jahre 88 bis 167/168 n. Chr. aufgeführt.[2][3][4][5]

Der erste Nachweis der Einheit in Raetia beruht auf einem Diplom, das auf 88 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen aufgeführt (siehe Römische Streitkräfte in Raetia), die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 107 bis 167/168 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Standorte

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Standorte der Kohorte in Raetia waren:[4]

  • Eining: Das Kastell wurde durch die Einheit in der Regierungszeit von Domitian (81–96) oder Trajan (98–117) errichtet. Unter Hadrian (117–138) wurde die Kohorte dann in ein unbekanntes Lager in Raetien verlegt.

Angehörige der Kohorte

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Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[4]

Kommandeure

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Sonstige

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Weitere Kohorten mit der Bezeichnung Cohors IV Gallorum

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Es gab noch drei weitere Kohorten mit dieser Bezeichnung:

Siehe auch

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Commons: Cohors IV Gallorum (Raetia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

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  1. a b c d e f Die Inschrift wurde im Kastell Eining gefunden, in dem die Cohors III Britannorum, und die Cohors IV Gallorum stationiert waren. Eine exakte Zuordnung des aufgeführten Soldaten zu einer dieser Einheiten ist nicht möglich, da der Name der Einheit in der Inschrift fehlt.
  2. Die Zuordnung des Titus Appalius Alfinus Secundus folgt den Ausführungen von Farkas István Gergő. Er geht davon aus, dass Secundus die in Raetien stationierte Cohors IV Gallorum kommandiert hat, da die anderen von ihm befehligten Einheiten in Noricum (Cohors I Aelia Brittonum) und in Raetien (Ala I Augusta Thracum) stationiert waren. John Spaul ordnet Secundus dagegen der Cohors IV Gallorum (Mauretania Tingitana) zu.

Einzelnachweise

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  1. Markus Gschwind: Abusina. Das römische Auxiliarkastell Eining an der Donau vom 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr. 1. Auflage. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-10755-9, S. 274.
  2. John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4, S. 151–152, 166
  3. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 160 Tabelle 4 (PDF S. 162).
  4. a b c Farkas István Gergő: The Roman Army in Raetia Dissertation, University of Pécs Faculty of Humanities 2015, S. 155–156, 244–259, 418–419, 475, 481–482 (PDF 19,1 MB, S. 158–159, 247–262, 421–422, 478, 484–485 (Memento des Originals vom 14. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.idi.btk.pte.hu).
  5. Militärdiplome der Jahre 86 (AE 2007, 1782), 107 (CIL 16, 55), 116 (RMD 3, 155, RMD 4, 229), 129 (RMD 4, 243), 138/140 (RMD 2, 94), 140 (RMD 5, 387), 140/150 (CIL 16, 187), 147 (CIL 16, 94), 153 (RMD 1, 46), 154/161 (CIL 16, 117), 156 (CIL 16, 183), 157 (RMD 3, 170, RMD 4, 275, RMM 38), 157/161 (RMD 5, 434), 161/163 (RMD 2, 112), 161/168 (CIL 16, 125), 166 (CIL 16, 121) und 167/168 (RMD 1, 68).