Die Cohors V Gallorum [equitata] [Gordiana] (deutsch 5. Kohorte der Gallier [teilberitten] [die Gordianische]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome, Inschriften und Ziegelstempel belegt.

Namensbestandteile

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  • V: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die fünfte (lateinisch quinta). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors quinta .. ausgesprochen.
  • equitata: teilberitten. Die Einheit war ein gemischter Verband aus Infanterie und Kavallerie. Der Zusatz kommt in einer Inschrift[1] vor.
  • Gordiana: die Gordianische. Eine Ehrenbezeichnung, die sich auf Gordian III. (238–244) bezieht. Der Zusatz kommt auf einem Ziegel[2] vor.

Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Cohors quingenaria equitata. Die Sollstärke der Kohorte lag bei 600 Mann (480 Mann Infanterie und 120 Reiter), bestehend aus 6 Centurien Infanterie mit jeweils 80 Mann sowie 4 Turmae Kavallerie mit jeweils 30 Reitern.

Geschichte

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Die Kohorte war in den Provinzen Pannonia und Britannia (in dieser Reihenfolge) stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen[3] für die Jahre 84 bis 158 n. Chr. aufgeführt.[4][5]

Der erste Nachweis der Einheit in Pannonia beruht auf einem Diplom, das auf 84 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen aufgeführt (siehe Römische Streitkräfte in Pannonia), die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 85 bis 110 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz (bzw. ab 110 in Pannonia Inferior).

Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde die Kohorte nach Britannia verlegt. Der erste Nachweis der Einheit in der Provinz beruht auf einem Diplom, das auf 122 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen aufgeführt (siehe Römische Streitkräfte in Britannia), die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 127 bis 158 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.

Der letzte Nachweis der Kohorte beruht auf einem Ziegel,[2] der auf 238/244 datiert wird.

Standorte

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Standorte der Kohorte in Britannien waren möglicherweise:

Angehörige der Kohorte

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Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt.[4]

Siehe auch

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Literatur

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  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4

Anmerkungen

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  1. a b Die Zuordnung zu der Einheit wird vermutet, ist aber nicht gesichert.

Einzelnachweise

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  1. Inschrift mit equitata (CIL 5, 875).
  2. a b Ziegel mit Gordiana: Stempel COH V G G (RIB-02-04, 02473,9).
  3. Militärdiplome der Jahre 84 (CIL 16, 30), 85 (CIL 16, 31), 110 (CIL 16, 164), 122 (CIL 16, 69, AE 2008, 800), 127 (RMD 4, 240), 130/131 (AE 2006, 1836), 132 (AE 2010, 1856), 135 (CIL 16, 82) und 158 (RMD 5, 420).
  4. a b John Spaul, Cohors², S. 151–152, 168–169.
  5. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 157, 161, 163 Tabellen 1, 5, 7 (PDF).
  6. Inschriften aus Arbeia (RIB 1060, RIB 3272).
  7. Ziegel aus Arbeia: Stempel C V G (RIB-02-04, 02473,1,1 bis RIB-02-04, 02473,1,8), COH V G (AE 1952, 92, RIB-02-04, 02473,2,1 bis RIB-02-04, 02473,8,2), COH V GAL (AE 1975, 560) und COH V G G (RIB-02-04, 02473,9).
  8. Bleisiegel aus Arbeia: Stempel C V G (AE 1992, 1138, AE 2007, 880, AE 2007, 881, AE 2011, 674, AE 2011, 675, RIB-02-01, 02411,100 bis RIB-02-01, 02411,105).
  9. Inschrift aus Cramond (RIB 2134).
  10. Paul A. Holder: A Roman Military Diploma from Ravenglass, Cumbria. In: Bulletin of the John Rylands Library, Band 79, Nummer 1 (1997), S. 3–42, hier S. 13 (PDF).