Die Comasina (nach der alten Strada Comasina, also der „Straße nach Como“, benannt) ist ein Stadtteil der norditalienischen Großstadt Mailand. Er befindet sich im Norden der Stadt an der Grenze zu Novate und gehört zum 9. Stadtbezirk.

Es wurde zwischen 1954 und 1963 als Wohnviertel „auf der grünen Wiese“ gebaut.[1]

Geschichte

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Das Stadtteilzentrum mit der Pfarrkirche

Das Viertel wurde ab 1953 vom IACP unter der Leitung vom Architekten Irenio Diotallevi nach dem Konzept des quartiere autosufficiente („selbstständiges Stadtviertel“), also eines Stadtviertels mit allen nötigen dienstlichen, kulturellen und kommerziellen Einrichtungen.[2]

Nach dem unerwarteten und frühzeitigen Tod Diotallevis (1954) wurde die Leitung der Planungsgruppe vom Architekten Camillo Rossetti übernommen.[2]

Der Bau wurde von verschiedenen Quellen finanziert (IACP, INA-Casa, Stadt Mailand, Gesetze „Romita“ und „Tupini“)[2] und die Häuser würden von vielen verschiedenen Architekten entworfen (darunter Bottoni, De Carlo, Lingeri).[1]

Städtebauliches Konzept

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Das Viertel ist in vier Wohngebieten geteilt; jedes Wohngebiet wurde für ca. 2500 Einwohner geplant und hat einen Kindergarten, eine Lädengruppe für den täglichen Bedarf und eine Grünanlage mit Spielplatz.[3]

In der Mitte zwischen den Wohngebieten befindet sich das Stadtteilzentrum, mit der Pfarrkirche, Schulen aller Arten, besondere Läden und Verwaltungsbüros.[3]

Das Stadtteilzentrum ist aus allen Wohngebieten über Fußgängerstraßen erreichbar.[3]

Trotz allen Bemühungen wurde aus mehreren Seiten eine mangelnde Kohärenz in der architektonischen Gestaltung kritisiert.[2][4] Als weiteres Problem der ersten Jahre war die verspätete Fertigstellung der dienstlichen Einrichtungen.[5]

Literatur

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  • Edilizia popolare. Nr. 8, Januar 1956, ISSN 0422-5619, S. 7–14.
  • Urbanistica. Nr. 18–19, März 1956, ISSN 0042-1022, S. 139.
  • Quartiere autosufficiente Comasina. In: IACP (Hrsg.): IACP Quaderno 1. Milano 1958.
  • L’Architettura. Cronache e storia. Jahrgang IV, 1958–1959, ISSN 0003-8830, S. 746–749.
  • Edilizia popolare. Nr. 33, März–April 1960, ISSN 0422-5619, S. 4–29.
  • Virgilio Vercelloni: Alcuni quartieri di edilizia sovvenzionata a Milano. In: Casabella - Continuità. Nr. 253, Juli 1961, ISSN 0008-7181, S. 47.
  • A. Iosa: I quartieri di Milano. Circolo Perini, Milano 1970, S. 121–122 (italienisch).

Siehe auch

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Commons: Comasina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Maurizio Grandi, Attilio Pracchi: Milano. Guida all’architettura moderna. Zanichelli, Bologna 1998, ISBN 88-08-05210-9, S. 274 (italienisch, Reprint von 1980).
  2. a b c d Maurizio Grandi, Attilio Pracchi: Milano. Guida all’architettura moderna. Zanichelli, Bologna 1998, ISBN 88-08-05210-9, S. 260 (italienisch, Reprint von 1980).
  3. a b c Maurizio Boriani, Corinna Morandi, Augusto Rossari: Milano contemporanea. Itinerari di architettura e di urbanistica. Maggioli Editore, Santarcangelo di Romagna 2007, ISBN 978-88-387-4147-0, S. 291 (italienisch).
  4. Maurizio Boriani, Corinna Morandi, Augusto Rossari: Milano contemporanea. Itinerari di architettura e di urbanistica. Maggioli Editore, Santarcangelo di Romagna 2007, ISBN 978-88-387-4147-0, S. 291–292 (italienisch).
  5. Maurizio Grandi, Attilio Pracchi: Milano. Guida all’architetura moderna. Zanichelli, Bologna 1998, ISBN 88-08-05210-9, S. 261 (italienisch, Reprint von 1980).