Konrad Hornejus

deutscher evangelischer Theologe
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Konrad Hornejus (auch: Horney, Horneius, Horne, Horn; * 25. November 1590 in Braunschweig; † 26. September 1649 in Helmstedt) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Konrad Hornejus

Geboren als Sohn des Pfarrers in Watenbüttel und Ölper Johannes Hornejus († 1605) und dessen Frau Sophia († 1597), der Tochter des Braunschweiger Bürgers Georg Nielander, wurde er anfänglich vom Vater unterrichtet. Ab 1601 besuchte er das Katharineum in Braunschweig, wo er eine ausgezeichnete Schulbildung genoss. Seine Fähig- und Fertigkeiten, Lateinisch und Griechisch in Prosa und in Versen zu schreiben, brachte ihm den Respekt von Jan Gruter und anderen ein.

1608 begann er ein Studium der philosophischen Wissenschaften an der Universität Helmstedt, wobei er seine Unterkunft bei Johannes Caselius fand. Bald hatte Hornejus Caselius so weit beeindruckt, dass er dessen Lieblingsschüler wurde und dessen reichhaltige Bibliothek nach Belieben nutzen konnte. Nachdem er auch Vorlesungen von Kornelius Martini, Nikolaus Gran und anderen besucht hatte, erwarb er 1612 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie. Im Anschluss hielt er Privatvorlesungen an der Helmstedter Hochschule. 1619 wurde er dort – gegen den Widerstand von Basilius Sattler – zum Professor der Ethik und nach dem Tod von Martini 1622 zusätzlich zum Professor der Logik ernannt.

Während seiner Zeit an der philosophischen Fakultät hatte er sich besonders mit der Abfassung von Lehrbüchern zur Logik hervorgetan, die bis 1666 in mehreren Auflagen erschienen. Nach langen Lehrjahren philologischer und philosophischer Studien war er zur Theologie übergegangen, hatte 1622 das Lizentiat der Theologie erworben, wurde 1628 zweiter Professor der theologischen Fakultät der Helmstedter Hochschule und promovierte 1636 zum Doktor der Theologie. An der Seite von Georg Calixt wurde er in den Synkretistischen Streit hineingezogen, wobei ihm die Vertreter der Lutherischen Orthodoxie die Tendenz zum Kryptokatholizismus offenlegten.

Aus seiner im September 1622 geschlossenen Ehe mit Anna Katharina Reiche (* 17. Februar 1601 in Braunschweig; † 10. März 1649 in Helmstedt),[1] der Tochter des Kanonikers und Seniors des Stiftes St. Blasi in Braunschweig Johann Theodor (Dietrich) Reiche († 1617) und dessen Frau Anna Deich (auch Dieck, Dikia; † 1617), nämlich des Sohnes des Dr. jur., fürstlich braunschweigisch-lüneburgischen Rates und Dechanten des Stiftes St. Blasi in Braunschweig Bartholdus Reiche und der Tochter des Bürgermeisters in Einbeck Justus Deich (auch: Dikius), sind vier Töchter und sechs Söhne hervorgegangen. Von diesen kennt man:

  • Anna Magdalena Hornejus († vor Mutter)
  • Catharina Heidwiga Hornejus († vor Mutter)
  • Conradus Hornejus († 7. August 1630)
  • Christopherus Hornejus († vor Mutter)
  • Johannes Hornejus[2]
  • Friedrich Ulrich Hornejus († Februar 1651 in Helmstedt) wurde Mag. phil.
  • Heinrich Hornejus († 12. Januar 1669 in Helmstedt)
  • Barthold Hornejus[3]
  • Sophia Elisabeth Hornejus
  • Anna Katharina Hornejus[4]
  • Disputationes Ethicae Decem, ex Nicomachicis Aristotelis depromptae, Quibus omnia, quae apud Philosophum fuse pertractantur, breviter comprehensa sunt, ea tamen perspicuitate, ut etiam vice commentarii in locis obscurioribus esse possint. Zuerst 1618, bis 1666 sieben Auflagen. Bauhoffer, Jena 1666. (Digitalisat)
  • Compendium Naturalis Philosophiae, quo Explicantur disputationibus XIII. non tantum quae vulgo ex Aristot. eiusque interpp. tradi hic solent, sed praeterea doctrina de lapidibus, metallis, & mediis mineralibus, deque plantarum caussis & adfectionibus. Humm, Frankfurt am Main 1618. (Digitalisat der Ausg. 1650)
  • Institutionum Logicarum Libri V., quibus Praecipuae Quaestiones Et Controversiae, Quae in universa arte Dialectica tractari solent, ex optimis auctoribus tam veteribus quam recentibus diligenter & plene explicantur. 1621. (Digitalisat der Ausg. Ammon, Frankfurt am Main 1664)
  • Disquisitiones metaphysicae s. de prima philosophia, 1622.
  • Compendium Dialectices, succinctum & perbreve. In adolescentiae usum, quae his studiis primum imbuitur Olim concinnatum, Post ab Autore ita auctum, ut etiam adultioribus inservire poßit. Hamm, Helmstedt 1623, 12. Aufl. bis 1666. (Digitalisat der Ausg. von 1700)
  • De Processu disputandi liber. Kempfer, Frankfurt am Main 1624. (Digitalisat)
  • Disputationes theologicae, 1643.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Roth R 609
  2. (* 3. September 1625 in Helmstedt; † 9. August 1668 ebenda) 1642 Uni. Helmstedt, 1647 Uni. Altdorf, 1648 Mag. phil. in Helmstedt, 1649 Professor Physik in Rinteln, 1650 Professor der Poetik und Geschichte in Helmstedt und 1655 der griechischen Sprache in Helmstedt. Verheiratet 4. Mai 1653 mit Elisabeth (* 1633 in Helmstedt; † 4. Mai 1702 ebenda), Tochter des Professors der Medizin an der Universität Helmstedt Jacob Tappe und dessen Frau Anna Elisabeth (* 1611 in Helmstedt; † 10. Oktober 1641 ebenda), der Tochter des Juristen und fürstlich braunschweigisch-lüneburgischen Hofrates in Wolfenbüttel Erich Glacius († 1622) und dessen Frau Magaretha († 1626), der Tochter des Bürgermeisters von Helmstedt Conrad Gerdtner (R 8276). 1. Sohn, 1. Tochter; Tochter Anna Magaretha Hornejus (* 11. Oktober 1658 in Helmstedt; 11. März 1690 ebenda) verh. 23. Januar 1677 mit Prof der Logik und Theologie in Helmstedt Heinrich Wideburg (* 1. Februar 1641 in Goßlar; † 14. Mai 1696 in Helmstedt), Sohn Konrad Jacob Hornejus (* 16. September 1655 in Helmstedt; † 10. März 1694 in Salzwedel) Inspektor in Salzwedel (Quelle: Johann Friedrich Danneil: Kirchengeschichte der Stadt Salzwedel, mit einem Urkundenbuch. Verlag Schwetschke und Sohn, Halle, 1842, S. 293 (Online))
  3. wurde Dr. med., war Physikus in Northeim, Kanoniker des fürstlichen Stifts St. Blasius in Braunschweig, verheiratet mit Anna Dreier (Dreyer, * 7. Januar 1652 in Braunschweig; † 21. April 1678 ebend.) Quelle: Roth R 7155
  4. (* 19. Mai 1643 in Helmstedt; † 28. November 1679 in Mariental); verh. 1667 Johannes Nikolaus Cramer Prior des fürstlichen Klosters Mariental Pfarrer in Barmke Graßleben und Rottdorf, Sohn Dietrich Valentin Cramer, Sohn Conrad Johannes Cramer Quelle: Roth R 416