Das Conway-Kreis-Theorem ist ein nach dem britischen Mathematiker John Horton Conway benanntes Theorem der Euklidischen Geometrie. Es beschreibt, wie man zu einem gegebenen Dreieck sechs Punkte auf dessen verlängerten Dreiecksseiten konstruiert, die auf einem gemeinsamen Kreis liegen. Dieser wird als Conway-Kreis des Dreiecks bezeichnet.

Dreieck ABC mit zugehörigem Conway-Kreis und Inkreis, I ist Mittelpunkt von Conway-Kreis und Inkreis, r ist Radius des Inkreises

Wenn die Seiten eines Dreiecks an jeden Eckpunkt jeweils um die Länge der dem Eckpunkt gegenüberliegenden Dreiecksseiten verlängert werden, dann liegen die Enden dieser Verlängerungen auf einem gemeinsamen Kreis, dem sogenannten Conway-Kreis. Dieser Kreis hat denselben Mittelpunkt wie der Inkreis des Dreiecks.

 
Strecken gleicher Farbe sind gleich lang, 

Anhand von Inkreis und Tangenten

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Man betrachtet den Inkreis des Dreiecks   mit Mittelpunkt  , der die Dreiecksseiten   in den Punkten   berührt. Da die Dreiecksseiten Tangenten an den Inkreis sind, gilt  ,   und  . Wegen  ,   und   gilt dann

 .

Da diese sechs Strecken mit dem Inkreisradius ein rechtwinklige Dreiecke bilden erhält man aufgrund des Kongruenzsatzes SWS oder des Satzes von Pythagoras auch

 .

Die sechs Punkte   besitzen also alle den gleichen Abstand von   und liegen somit auf einem gemeinsamen Kreis mit   als Mittelpunkt.[1]

Anhand von Winkelhalbierenden

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Aus   folgt, dass jeder Kreis, dessen Mittelpunkt auf der Winkelhalbierenden   liegt und der durch den Punkt   verläuft, auch durch   geht. Aus   folgt, dass jeder Kreis, der auf der Winkelhalbierenden   liegt und durch   verläuft, auch durch   geht. Daraus folgt, dass der Kreismittelpunkt   auf dem Schnittpunkt von   und   liegt und der Radius gleich   durch die drei Punkte   und   verläuft. Diese Überlegung gilt analog für jedes Tripel von benachbarten Punkten. Damit liegen alle sechs Punkte auf dem Kreis mit Mittelpunkt  , was zu zeigen war.

Eigenschaften

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Für den Radius   des Conway-Kreises gilt zudem[2]

 

wobei   der Inkreisradius ist und   dem halben Dreiecksumfang entspricht.

Verallgemeinerung

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Conway-Kreis mit innenliegendem Dreieck

Der Conway-Kreis ist ein Spezialfall einer generellen Kreis-Dreiecks-Beziehung, die man wie folgt erhält:

Bei einem Dreieck mit den Eckpunkten   und einem beliebigen Punkt   auf der Strecke   werden die folgenden Strecken konstruiert:

 

Dann gilt   und die Punkte   sind konzyklisch, das bedeutet die sechs Punkte liegen auf einem Kreis, dem Conway-Kreis.[3]

Literatur

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  • Richard Ollerton: The Conway Circle Theorem: Equivalence and Generalization. In: Mathematics Magazine, Volume 97, 2024 – Issue 1, S. 1–9
  • Eric Braude: Conway’s Circle Theorem: A Short Proof, Enabling Generalization to Polygons. In: CSECS-2020: 16th Annual International CSECS Conference on Computer Science and Education in Computer Science. Sofia, Bulgaria, 2021-09-18 - 2021-09-18. (Digitalisate: arxiv, Researchgate, OpenBU)
  • Michael De Villiers: Conway's Circle Theorem as a Special Case of a More General Side Divider Theorem. In: Learning and Teaching Mathematics, No. 34, 2023, S. 37–42 (Digitalisat)
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Commons: Conway-Kreis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Norbert Treitz: Conway-Kreis. Spektrum der Wissenschaft, Treitz-Rätsel vom 27. April 2018, aufgerufen am 1. März 2024.
  2. Eric W. Weisstein: Conway Circle. In: MathWorld (englisch).
  3. Francisco Javier García Capitán: A Generalization of the Conway Circle. in: Forum Geometricorum. Vol. 13, 2013, S. 191–195.