Holzbohrer (Schmetterling)

Familie der Ordnung Schmetterlinge
(Weitergeleitet von Cossidae)

Die Holzbohrer (Cossidae) sind eine Familie der Schmetterlinge (Lepidoptera).

Holzbohrer

Weidenbohrer (Cossus cossus)

Systematik
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
Überfamilie: Cossoidea
Familie: Holzbohrer
Wissenschaftlicher Name
Cossidae
Leach, 1815

Merkmale

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Die nachtaktiven Falter erreichen Flügelspannweiten von bis zu 23 Zentimetern (Endoxyla cinereus, Australien), die europäischen Arten von bis zu 8 Zentimetern. Während des Tages sitzen sie im Gras oder an Stämmen. Sie legen ihre Eier an Zweigen und in Risse von Rinde ab.

 
Zwei unterschiedlich alte Raupen eines Holzbohrers (Weidenbohrer, Cossus cossus) auf einem Stück Weidenholz

Die Raupen der Holzbohrer fressen und bohren in Holz. Zunächst leben sie unter der Rinde, ältere hingegen fressen dann Holz oder Mark. Da diese Art der Nahrung nicht sehr energiereich ist, benötigen sie für ihre Entwicklung bis zu drei Jahre. Die anschließende Verpuppung erfolgt entweder in den Fraßgängen im Holz oder außerhalb. Einige Arten richten, wegen ihrer Fraßgewohnheiten, große Schäden an Bäumen (z. B. an Obstbäumen) an.

Taxonomie

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Im deutschsprachigen Raum (A, CH, D) kommen sechs Arten der Familie vor,[1] in ganz Europa sind es 24 Arten.[2]

Nutzung durch den Menschen

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Holzbohrerraupen (lateinisch cossus) finden mindestens seit der Antike als Speiseinsekten Verwendung.

Sie galten in der Antike bei Griechen und Römern (besonders bei Epikureern) als Delikatesse.[3] Sie wurden teilweise mit Mehl gemästet. Allerdings können darunter auch andere Raupen holzfressender Schmetterlinge und auch Engerlinge von Käfern wie die des Hirschkäfers (Lucanus cervus) subsumiert worden sein.[4][5]

Die Raupen einiger in Australien vorkommenden Arten sind bei den Aborigines als Delikatesse beliebt. Sie werden gemeinsam mit anderen in Holz lebenden Arten, wie z. B. den Raupen der Wurzelbohrer (Hepialidae) und den Larven der Bockkäfer (Cerambycidae) als Witchetty-Maden bezeichnet.

In Mexiko gelten möglicherweise seit der Aztekenzeit die von Agaven lebenden Raupen des Cossus redtenbacheri als essbar.[6][7][8]

Literatur

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  • Günter Ebert, Thomas Esche, Rene Herrmann, Axel Hofmann, Hans Georg Lussi, Ingo Nikusch, Wolfgang Speidel, Axel Steiner, Jürgen Thiele: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 3, Nachtfalter I (Wurzelbohrer (Hepialidae), Holzbohrer (Cossidae), Widderchen (Zygaenidae), Schneckenspinner (Limacodidae), Sackträger (Psychidae), Fensterfleckchen (Thyrididae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3472-1
  • Manfred Koch: Wir bestimmen Schmetterlinge. Band 2: Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. 2., erweiterte Auflage. Neumann, Radebeul/Berlin 1964, DNB 452481929.
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Commons: Holzbohrer (Cossidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Holzbohrer. Lepiforum e. V., abgerufen am 7. November 2006.
  2. Cossidae. Fauna Europaea, abgerufen am 7. November 2006.
  3. C. E. Mbah, G. O. V. Elekima: Nutrient composition of some terrestrial insects in Ahmadu Bello University, Samaru Zaria Nigeria. In: Science World Journal 2, Nr. 2, 2007, S. 17–20, S. 17.
  4. Western Attitudes towards insects as food: Europe, the United States, Canada. (Memento vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive) Chapter 9, gesichtet 11. Mai 2015.
  5. Gene R. DeFoliart: Insects as Food: Why the Western attitude is important. (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) In: Annu. Rev. Entomol. 44, 1999, S. 27–50, S. 40.
  6. Julieta Ramos-Elorduy, José M. P. Moreno, Adolfo I. Vázquez, Ivonne Landero, Héctor Oliva-Rivera, Víctor H. M. Camacho: Edible Lepidoptera in Mexico: Geographic distribution, ethnicity, economic and nutritional importance for rural people. In: Journal of Ethnobiology and Ethnomedicine 7, Nr. 1, 2011, S. 1–22.
  7. M. J. Manzano: Estudio etnobiológico del gusano de maguey (Aegiale (Acentrocneme) hesperiaris Walker, Cossus redtenbacheri Hammerschmidth y Scyphophorus acupunctatus Gyll.) en el municipio de Apan Hidalgo. Habilitationsschrift, UNAM, 1989.
  8. Sandra G. F. Bukkens: The nutritional value of edible insects. In: Ecology of Food and Nutrition 36, Nr. 2–4, 1997, S. 287–319, doi:10.1080/03670244.1997.9991521.