Covilhã [kuviˈʎɐ̃] ist eine Stadt (Cidade) in Portugal, am südlichen Rand des Naturparks der Serra da Estrela. In der administrativen Gliederung Portugals ist Covilhã Sitz des gleichnamigen Kreises im Distrikt Castelo Branco, in der Subregion Cova da Beira. Auf einer Fläche von 555,6 km² lebten am 19. April 2021 46.455 Einwohner im Kreis, die Bevölkerungsdichte betrug somit 83,6 Einw./km².

Covilhã
Wappen Karte
Covilhã (Portugal)
Covilhã (Portugal)
Basisdaten
Region: Centro
Unterregion: Beiras e Serra da Estrela
Distrikt: Castelo Branco
Concelho: Covilhã
Koordinaten: 40° 17′ N, 7° 31′ WKoordinaten: 40° 17′ N, 7° 31′ W
Einwohner: 46.455 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 555,61 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 6200
Kreis Covilhã
Flagge Karte
Flagge von Covilhã Position des Kreises Covilhã
Einwohner: 46.455 (Stand: 19. April 2021)[1]
Fläche: 555,61 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 21
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Covilhã
Praça do Município
6200-151 Covilhã
Präsident der Câmara Municipal: Carlos Alberto Pinto PSD[3]
Website: www.cm-covilha.pt
Blick über Covilhã aus der Luft

Geschichte

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Die Entstehung der Stadt Covilhã geht zurück auf eine prähistorische Siedlung der Castrokultur, die vermutlich als Unterschlupf lusitanischer Schäfer entstand. Die seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. einfallenden Römer unterwarfen und romanisierten die Siedlung.

König D. Dinis ließ den Ort 1186 mit neuen Stadtmauern befestigen und gab ihm erste Stadtrechte. Covilhã blieb ein bedeutender Produktionsort für Wolle und Stoffe, und seine Bevölkerung wuchs.

Seit dem 12. Jahrhundert gab es eine jüdische Gemeinde, im 15. Jh. die größte und bedeutendste in der Region Beira. Berühmte Juden oder Marranen stammen von hier: der Kosmograph José Vizinho, Rui Faleiro, Francisco Faleiro, Pêro da Covilhã und João Ramalho. Das alte jüdische Viertel befand sich innerhalb der Stadt mit der Synagoge vermutlich an der heutigen Rua das Flores. Die heutige Synagoge entstand 1929.[4]

Im Zuge der Portugiesischen Entdeckungsfahrten ab 1415 waren die Steuereinnahmen und Produkte des Ortes von Bedeutung, und auch eine Vielzahl hiesiger Männer wurden für die Expansionsfahrten rekrutiert. Namen wie Pêro da Covilhã oder der Kartograph Rui Faleiro waren maßgeblich an diesen Fahrten beteiligt.

Seine Bedeutung für die Wollstoffherstellung blieb durch die Jahrhunderte ein wesentlicher Faktor des Ortes. Zu nennen sind hier die 1681 gegründete Fabrik-Schule des Grafen von Ericeira, und die 1763 geschaffene Real Fábrica dos Panos (port. für: Königliche Fabrik für Stoffe). Ihre Gründung ordnete der absolutistisch-merkantilistischen Premierminister Sebastião José de Carvalho e Melo an, der unter seinem ab 1769 geführten Adelstitel „Marquês de Pombal“ bekannt wurde. Das Gebäude der Real Fábrica dos Panos dient heute als Verwaltungssitz der Universität. Das darin eingerichtete Wollmuseum Museu de Lanifícios wird zu den bedeutendsten seiner Art in Europa gezählt.

1870 wurde die bisherige Kleinstadt (Vila) zur Stadt (Cidade) erhoben. Seit der Gründung der Universität Beira Interior im Jahr 1979 ist Covilhã zudem eine Universitätsstadt.[5]

Die nahegelegene Talsperre Cova do Viriato wurde 1982 in Betrieb genommen, die Talsperre Covão do Ferro 1956.

Verwaltung

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Das nächtlich erleuchtete Rathaus

Kreis Covilhã

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Die Nachbarkreise Covilhãs sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Seia, Manteigas, Guarda, Belmonte, Fundão, Pampilhosa da Serra sowie Arganil.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 31 auf 21 verringerte.[6]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Covilhã:

 
Kreis Covilhã
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Aldeia de São Francisco de Assis 489 16,08 30 050302
Barco e Coutada 723 24,03 30 050332
Boidobra 3.167 16,26 195 050305
Cantar-Galo e Vila do Carvalho 3.212 15,80 203 050333
Casegas e Ourondo 598 48,25 12 050334
Cortes do Meio 746 47,40 16 050308
Covilhã e Canhoso 18.220 25,95 702 050335
Dominguizo 1.018 4,95 206 050309
Erada 575 43,40 13 050310
Ferro 1.554 30,76 51 050311
Orjais 663 18,90 35 050312
Paul 1.363 23,99 57 050314
Peraboa 817 27,20 30 050315
Peso e Vales do Rio 1.256 15,89 79 050336
São Jorge da Beira 504 23,05 22 050318
Sobral de São Miguel 294 23,94 12 050322
Teixoso e Sarzedo 3.876 46,69 83 050337
Tortosendo 5.216 17,75 294 050324
Unhais da Serra 1.048 29,93 35 050325
Vale Formoso e Aldeia do Souto 616 18,90 33 050338
Verdelhos 500 36,49 14 050327
Kreis Covilhã 46.455 555,61 84 0503

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerzahl im Kreis Covilhã (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
21.293 22.078 44.427 49.934 72.957 60.945 53.999 54.505 51.797

Kommunaler Feiertag

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  • 20. Oktober

Städtepartnerschaften

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Motorsport

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Covilhã ist Startpunkt des früher zur Europa-Bergmeisterschaft zählenden Bergrennens Rampa Internacional Serra da Estrela. Das Rennen wird weiter ausgetragen und bei dem Prädikat FIA International Hill Climb Cup gewertet.

Fußball

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Der Ort beheimatet den Fußballverein Sporting Clube da Covilhã, der zuletzt (Saison 2013/14) in der Zweiten Portugiesischen Liga spielte. Nachdem er seine Heimspiele lange Jahre im Stadion Estádio José Santos Pinto austrug, empfängt er seine Gäste heute im 3.000 Plätze fassenden Complexo Desportivo da Covilhã.

Der Grupo Desportivo Covilhanenses und der in der Gemeinde Unhais da Serra beheimatete Futebol Clube Estrela de Unhais da Serra sind zwei weitere der zahlreichen Fußballvereine im Kreis.

Wintersport

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Covilhã richtet regelmäßig Turniere aus, insbesondere das Freestyle-Snowboard-Turnier Snowboard Urban Festival, das Teil der Europameisterschaftswertung und Olympiaqualifikation ist.[9]

 
Das Hauptgebäude der Universität (mit der historischen Fabrik), in der Innenstadt Covilhãs

Wirtschaft

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Die Textilindustrie hat traditionell einen hohen Stellenwert in der lokalen Wirtschaft. Auch Erze werden im Kreis abgebaut. Die Minen Minas da Panasqueira, deren Hauptabbaufront heute im Ort Barroca Grande (Gemeinde Aldeia de São Francisco de Assis) liegt, zählen zu den fünf bedeutendsten Wolfram-Vorkommen der Welt. So lieferte das Salazar-Regime im Zweiten Weltkrieg das kriegswichtige Schwermetall auch an Nazi-Deutschland.

Der Fremdenverkehr hat an Bedeutung gewonnen, insbesondere als landesweit bekanntes Zentrum des Wintersports. Käse und Wurst aus Covilhã sind überregional bekannte Spezialitäten.

Neben der Universität sind hier, als regionales Oberzentrum, zudem Verwaltung und Handel als Faktoren zu nennen, darunter das 2005 eröffnete Shopping Center Serra Shopping der Sonae-Gruppe.

 
Der Bahnhof (um 1910)

Mit seinem Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Linha da Beira Baixa ist Covilhã in das landesweite Bahnnetz integriert. Mit seinen Anschlussstellen an die Autobahn A23 ist die Stadt zudem an das Autobahnnetz des Landes angeschlossen.

Covilhã ist in das landesweite Busnetz der Rede Expressos eingebunden.

Der Flughafen Covilhã wird von Privat- und Sportmaschinen genutzt.

Der Öffentliche Personennahverkehr wird durch die städtischen Transportes Urbanos da Covilhã sichergestellt, die in Zusammenarbeit mit privaten Busunternehmen (in öffentlicher Konzession) Buslinien unter dem Namen Covibus betreiben. Zu den innerörtlichen Linien N1, N2 und N3 kommen eine Vielzahl weiterer Linien, die die Ortschaften des Kreises verbinden.[10]

Söhne und Töchter der Stadt

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João Gil live (2005)
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Commons: Covilhã – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. cm-covilha.pt
  4. Chaya Castillo: The incredible story of the synagogue in Covilhã, Portugal (Shaarei Kabbalah). In: Shavei Israel. 25. November 2020, abgerufen am 13. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. www.verportugal.net, abgerufen am 18. September 2013.
  6. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014.
  7. Municípios Portugueses: Geminações de Cidades e Vilas (Memento des Originals vom 4. April 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anmp.pt, abgerufen am 7. Januar 2018.
  8. www.anmp.pt (Memento des Originals vom 28. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.anmp.pt, abgerufen am 16. Dezember 2012.
  9. Artikel vom 16. Dezember 2012@1@2Vorlage:Toter Link/expresso.sapo.pt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Wochenzeitung Expresso, abgerufen am 16. Dezember 2012.
  10. Linien-Übersicht auf der Covibus-Website, abgerufen am 18. September 2013.