Cullinan (Südafrika)
Cullinan ist eine südafrikanische Kleinstadt in der Provinz Gauteng. Sie liegt 38 km östlich von Pretoria und gehört zur Metropolgemeinde Tshwane. Sie ist nach dem Diamantenmagnaten Thomas Cullinan (1862–1936) benannt, der 1902 die Premier Mine, seit 2003 Cullinan Mine, gründete, die heute der drittgrößte Diamantenproduzent Südafrikas ist.
Cullinan | ||
---|---|---|
| ||
Koordinaten | 25° 40′ S, 28° 31′ O | |
Basisdaten | ||
Staat | Südafrika | |
Provinz | Gauteng | |
Metropole | City of Tshwane | |
ISO 3166-2 | ZA-GP | |
Höhe | 1476 m | |
Einwohner | 8693 (2011) | |
Gründung | 1903 | |
Website | www.cullinan.za.net (englisch) | |
Hauptstraße in Cullinan
|
Lage
BearbeitenCullinan liegt in der sogenannten Highveld-Region von Südafrika auf einer Meereshöhe von 1476 Metern.
Geschichte
Bearbeiten1898 erhielt Thomas Cullinan einen dreikarätigen Diamanten, der am Zaun einer Farm gefunden worden war. Er untersuchte den Fundort und kam zu dem Schluss, dass der Diamant wahrscheinlich von einem nahe gelegenen Hügel herabgespühlt worden war. Thomas Cullinan versuchte daraufhin, dem Besitzer Joachim Prinsloo das Land auf diesem Hügel abzukaufen, was zunächst nicht gelang. Erst nach Prinsloos Tod gelang es Cullinan, das Land von dessen Tochter zum Preis von 52.000 Pfund Sterling zu erwerben.[1] Im Jahr 1902 wurde auf dem Gelände Kimberlit gefunden, der auf Diamantenvorkommen hindeutete. Daraufhin wurde die Premier Mine gegründet, um die Vorkommen abzubauen. Die Siedlung Cullinan, benannt nach Thomas Cullinan, entstand später auf dem von ihm erworbenen Land durch die Ansiedlung von Bergarbeitern der Diamantenmine.
Premier Mine
BearbeitenDie Premier Mine, seit November 2003 Cullinan Mine, wurde 1902 gegründet und befindet sich in einem alten Vulkanschlot, der diamanthaltiges Kimberlit enthält. Am 25. Januar 1905 fand Frederick Wells in der Mine den Cullinan-Diamanten, mit 3106,75 Karat (621,35 g) der größte Diamant, der jemals auf der Welt gefunden wurde. Wells war damals Produktionsleiter der Premier Diamond Mining Company, die die Mine betrieb. Die Mine ging 1917 in den Besitz der De Beers Group über,[2] dem größten Diamantenproduzenten und -händler der Welt. Am 22. November 2007 ging die Premier Mine an das Petra Diamonds Cullinan Consortium (PDCC) über, ein Konsortium unter der Leitung von Petra Diamonds.[3]
Das Diamantbergwerk Premier (englisch Premier Mine) in Cullinan ist bis heute in Betrieb und hat eine Abbautiefe von 763 Metern erreicht. Für Besucher werden täglich Führungen unter Tage angeboten. Die Premier Mine ist der wichtigste Arbeitgeber in der Umgebung von Cullinan. Sie ist der drittgrößte Diamantenproduzent Südafrikas. Bis 1945 wurde das Gestein im Tagebau abgebaut. Seitdem wird die Mine im Untertagebau betrieben.
Neben dem Cullinan-Diamanten wurden in dieser Mine zahlreiche weitere berühmte Diamanten gefunden, darunter der Golden Jubilee (1985), der Centenary Diamant (1986), der Niarchos (1954), der Premier Rose (1978) und der Blue Heart oder Eugenie Blue Diamond von 1908.
Sonstiges
BearbeitenIn Cullinan findet jährlich ein Mountainbike-Rennen statt, das als Cullinan Diamond Rush bekannt ist.
Jedes Jahr am Muttertag verkehrt Dampfzug zwischen Pretoria und Cullinan.
Museen
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stephen Luscombe: The Cullinan Diamond. Abgerufen am 5. Januar 2022.
- ↑ De Beers Sells Historic Mines. In: Rapaport Magazine. Abgerufen am 18. Mai 2024.
- ↑ Petra takes the helm at the Cullinan Diamond Mine ( vom 2. Februar 2014 im Internet Archive).
- ↑ History room Cullinan ( vom 30. Juni 2013 im Internet Archive)
- ↑ McHardy House Museum ( des vom 6. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch), abgerufen am 5. April 2018
- ↑ World War II Zonderwater Italian POW Cullinan ( des vom 5. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch), abgerufen am 5. April 2018
- ↑ Sammy Marks Museum bei ditsong.org.za (englisch), abgerufen am 5. April 2018