Der Cundpald-Kelch ist ein Messkelch, der vermutlich aus der zweiten Hälfte des 8. oder der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammt. Der Kelch wurde möglicherweise in einem bayerischen Kloster angefertigt. Während der Zeit der Awaren gelangte er nach Ungarn. Er wurde im Jahr 1879 gefunden im Zuge von Arbeiten an dem Fluss Ikva, die anlässlich des Baus der damals gegründeten Zuckerfabrik in der ungarischen Kleingemeinde Petőháza im Komitat Sopron stattfanden. Der Kelch befand sich zunächst in Privatbesitz und wurde 1884 als das wertvollste Stück einer Sammlung in einer Ausstellung zur ungarischen historischen Goldschmiedekunst in Budapest präsentiert. Ein Jahr später, im Jahr 1885 wurde der Kelch dem Museum zu Sopron geschenkt und befindet sich noch heute in dessen Besitz. Eine Kopie des Kelches wird im Museum zur Geschichte der Zuckerfabrik in Petőháza ausgestellt.

Beschreibung

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Der 11,8 cm hohe Kelch ist aus Rotkupfer getrieben und feuervergoldet. Er trägt eine umlaufende Flechtbandzone. An den Flechtbändern sitzen jeweils vier schlingen- und kreisartig aufgebaute Muster mit beerenartigem Ende. Auf dem Kelch befindet sich die Inschrift: +CUNDPALD FECIT.

Siehe auch

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Literatur

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  • István Bona: «Cundpald fecit» (= Magyar Tudományos Akadémia [Hrsg.]: Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae. Band 18). Akadémiai Kiadó, Budapest 1966, S. 279–325.
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  • Cunpaldus mester remeke. Cundpald-kehely. Daten zum Kelch mit Abbildung. In: Magyar Géniusz Program. (ungarisch).
  • Cundpald-Kelch. Haus der Bayerischen Geschichte, 2012, archiviert vom Original am 1. Dezember 2014;.
  • Volker Bierbrauer: Der Cundpaldkelch. Universität Klagenfurt, archiviert vom Original am 30. April 2014;.