In der Funktionalanalysis sind die sogenannten Cuntz-Algebren (nach Joachim Cuntz) eine spezielle Klasse von C*-Algebren, die von n paarweise orthogonalen Isometrien auf einem separablen Hilbertraum erzeugt werden.

Definition

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Sei   ein separabler unendlichdimensionaler Hilbertraum. Für eine natürliche Zahl   seien   Isometrien auf H, d. h., es gilt   für  . Zudem sollen sie die Eigenschaft

 

erfüllen, die Bildprojektoren sind also paarweise orthogonal. Für den Fall   fordert man eine Folge von Isometrien   mit der Eigenschaft

  für alle  

Man definiert nun

 

als die von   erzeugte C*-Unteralgebra in  . Um eine einheitliche Notation zu wahren, behält man diese Schreibweise auch im Fall   bei.

Eigenschaften

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Die Cuntz-Algebra   hat eine Reihe von bemerkenswerten Eigenschaften, sie ist ein Beispiel für eine separable, unitale und einfache C*-Algebra.

Eindeutigkeit

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Sind   weitere Isometrien mit  , so folgt

 

Die Isomorphieklasse hängt also nicht von der Wahl der Erzeuger ab. Die Schreibweise  , die nicht auf die Erzeuger   zurückgreift, wird damit gerechtfertigt.

Eine besondere Rolle bei der Untersuchung von   spielt die C*-Unteralgebra  , die von Elementen der Form   mit   erzeugt wird. Man kann zeigen, dass diese zur UHF-Algebra zur übernatürlichen Zahl   isomorph ist. Setzt man einen Erzeuger fest, zum Beispiel   und schreibt  , so existieren Abbildungen  , sodass jedes   dargestellt werden kann als

 .

Ein wichtiger Schritt im Beweis obiger Eindeutigkeitseigenschaft ist es, diese   analog zu Fourierkoeffizienten in einer Laurentreihe zu deuten. Dadurch ist es möglich zu zeigen, dass auf dem rein algebraischen Erzeugnis von   nur eine C*-Norm existieren kann, womit die Behauptung gezeigt ist.

Einfachheit

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Eine C*-Algebra heißt einfach, falls sie keine nicht-trivialen abgeschlossenen zweiseitigen Ideale besitzt.   ist sogar im algebraischen Sinne einfach.

Satz: Sei  . Dann existieren   mit  .

Außerdem sind Cuntz-Algebren in folgendem Sinne mit einfachen, unitalen, unendlichen C*-Algebren verwandt.

Satz: Sei   eine einfache, unendliche, unitale C*-Algebra. Dann existiert eine C*-Unteralgebra von  , die isomorph zu   ist. Für endliche   existiert eine C*-Unteralgebra  , die ein Ideal   enthält, sodass  .

Klassifikation

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Es sei   wie oben. Definiert man  , so sind   ebenfalls Isometrien mit   und es gilt offensichtlich  .

Man erhält auf diese Weise die Inklusionen

 .

Mit K-theoretischen Methoden zeigt man, dass   und   nicht isomorph sind, falls  . Falls   endlich ist, so berechnet sich die  -Gruppe von   zu  . Für den Fall   ergibt sich  . Da die  -Gruppe eine Isomorphie-Invariante ist, folgt sofort die Behauptung.

Darstellung als Kreuzprodukt

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Auf   existiert ein *-Automorphismus  , sodass  . Da   als eine UHF-Algebra nuklear ist, folgt aus dieser Darstellung als Kreuzprodukt, dass auch   nuklear ist.

Literatur

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