Cursus (Rhythmik)
antike Versmetrik
Das lateinische Mittelalter kannte neben der antiken Metrik auch rhythmische Versgestaltungen, die unter dem Namen cursus geläufig sind. In den mittelalterlichen Urkunden, insbesondere der Päpste, sind sie am Ende der Sätze eingesetzt worden, um ein Merkmal für die Echtheit zu schaffen.
Die wichtigsten Formen des cursus sind:
- cursus velox (Xxx xxXx), z. B. gloriam perducamur
- cursus planus (Xx xXx), z. B. nostris infunde und der
- cursus tardus (Xx xXxx), z. B. incarnationem cognovimus
In der antiken Rhetorik werden metrische Schlusswendungen Klauseln genannt.
Literatur
Bearbeiten- Klaus Weimar, Harald Fricke, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller (Hrsg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. 3. Auflage. Band 1: A–G. Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-11-010896-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- F. Quadlbauer: Cursus. In: Lexikon des Mittelalters. Band 3, Sp. 389–392.