Curt Lahs (* 15. Januar 1893 in Düsseldorf; † 11. Juni 1958 in Berlin) war ein deutscher Maler.

Grabstein von Curt Lahs und seiner Frau Marianne auf dem Friedhof Zehlendorf in Berlin

1919 hatte Lahs eine Kollektivausstellung in der Galerie Flechtheim, Düsseldorf, und hatte eine Ausstellung bei „Mutter Ey“. Ab 1921 war er Mitglied der Gruppe Das Junge Rheinland. 1928 wurde er Lehrer an der Volkshochschule Düsseldorf. Er ging nach Kolumbien, wo er in Medellin Professor und Direktor an der Academia de pintura y escultura des Instituto Bellas Artes wurde. 1930 ging er zurück nach Deutschland und übernahm eine Professur an der Staatlichen Kunstschule Berlin, die er drei Jahre lang innehalten sollte. Eine seiner Schülerinnen war Annelotte Spieß. Dann wurde er wegen antifaschistischer Betätigung und als „entarteter Künstler“ seines Lehrauftrags enthoben.

1937 wurden im Rahmen der der deutschlandweiten konzertierten Aktion „Entartete Kunst“ einige seiner Werke aus Museen und öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt, einige wurden vernichtet.

Seit dem gleichen Jahr hatte er Kollektivausstellungen in Frankreich, Jugoslawien und Italien. Diese Ausstellungsphase endete 1943, als er zum Reichsarbeitsdienst einberufen wurde. Von 1944 bis 1945 nahm Lahs als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil.

1945 nahm er an Kollektivausstellungen in Berlin teil, u. a. in der Galerie Gerd Rosen und der Galerie Bremer.

Ab 1947 lebte er als freischaffender Künstler in Quedlinburg, und von 1947 bis 1949 war er Lektor an der Pädagogischen Fakultät der Universität Halle. Im Folgejahr berief ihn die Hochschule für Bildende Künste in Berlin zum Professor. Zu seinen Studenten gehörte dort der Künstler Karl-Heinz Herrfurth. Ein weiteres Jahr später verließ Lahs die Universität Halle.

Curt Lahs war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1] Er war u. a. 1946/1947 in der Ausstellung „Mitteldeutsche Kunst“ im Museum der bildenden Künste Leipzig mit zehn Pastellen vertreten.[2]

Auszeichnungen

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Werke (Auswahl)

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1937 als „entartet“ requirierte Werke

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  • Grüne Harmonie (Aquarell; Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf; zerstört)[3]
  • Waldlandschaft (Tafelbild, Öl, um 1928; Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf; zerstört)[3]
  • Landschaft mit Brücke (Zeichnung; Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf)[3]
  • Dorfkirche (Pastell; Kunstsammlung der Stadt Düsseldorf)[3]
  • Sonne im Wald (Aquarell; Museum für Kunst und Kunstgewerbe Stettin; zerstört)[3]

Weitere Werke (Auswahl)

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  • Landschaftliches: Golden (Tafelbild, Tempera, 1950; im Bestand der Nationalgalerie Berlin)[4]
  • Tanz (Zyklus von Pastellen)[5]

Postume Ausstellungen

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Einzelnachweise

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  1. Mitglieder ab 1903 Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes. kuenstlerbund.de, abgerufen am 14. Oktober 2021.
  2. SLUB Dresden: Mitteldeutsche Kunst, S. 16. Abgerufen am 18. August 2021 (deutsch).
  3. a b c d e Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  4. Bildindex der Kunst & Architektur
  5. u. a. SLUB Dresden: Mitteldeutsche Kunst, S. 38. Abgerufen am 15. Oktober 2021 (deutsch).

Literatur

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  • Galerie Flechtheim: Das Junge Rheinland. Düsseldorf: Galerie Flechtheim, 1919
  • Galerie Gerd Rosen: Almanach 1947. Galerie Gerd Rosen, Berlin 1947.
  • Galerie Gerd Rosen. exhibition catalogue. Galerie Gerd Rosen, Berlin 1947. (with Juro Kubicek, Hannah Hoch, and others).
  • Max Niehaus: Sardinien, Ein Reisebuch. Illustrationen von Curt Lahs. Societät, Frankfurt am Main 1938.
  • Stadtmuseum in der Moritzburg, Halle. Kunstausstellung 1947, Sachsen-Anhalt. Malerei/Plastik/Graphik. Halle 1947.
  • Berliner Neue Gruppe. Berlin 1950.
  • Hochschule für Bildende Künste: Deutscher Künstlerbund, Erste Ausstellung. Berlin 1951.
  • div.: Schri Kunst Schri 3. Ein Almanach Alter und Neuer Kunst. Woldemar Klein, Baden-Baden 1955.
  • Curt Lahs: Freundliche Zeichen. Einl. v. Franz Roh. Silberne Quell, Band 49. Woldemar Klein, Baden-Baden 1960.
  • Ulrich Krempel: Am Anfang: Das Junge Rheinland. Zur Kunst und Zeitgeschichte einer Region 1918 – 1945. Klaasen Verlag, 1985.
  • Christine Fischer-Defoy: Kunst. Macht. Politik. Die Nazifizierung der Kunst und Musik Schulen in Berlin. Elefanten Press, Berlin 1988.
  • Galerie Stolz: Schöne Tage im Hause Dexel: Das Gästebuch. (Fine Days at the Dexel’s: The Guest Book). Galerie Stolz, Köln 1990.
  • Markus Krause. Galerie Gerd Rosen: Die Avantgarden in Berlin 1945-1950. Ars Nikolai, Berlin 1995.
  • Dorit Litt, Matthias Rataiczyk: Verfemte Formalisten: Kunst aus Halle (Saale) 1945 – 1963. Kunstverein talstrasse e. V., Halle (Saale) 1998.
  • Berghild Pollmann (Vorwort), Bernd Dürr, Curt Lahs, Ari Lahs, Angela Lahs-Gonzales: Curt Lahs: Kubistische Figuration – Konstruktion – Mikrokosmologische Abstraktion. ISBN 3-927872-04-0.
  • Lahs, Kurt. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 513
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