Curt Steinberg

deutscher Architekt und Maler

Curt Carl Ernst Steinberg (* 12. Dezember 1880 in Koblenz; † 13. Dezember 1960 in Hannover) war ein deutscher Architekt, Baubeamter und Maler. Als Leiter des Kirchlichen Bauamtes des Evangelischen Konsistoriums Brandenburg schuf Steinberg in den 1910er bis 1930er Jahren die Entwürfe für zahlreiche evangelische Kirchenneubauten in der Region Berlin-Brandenburg.

Ausbildung

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Curt Steinberg besuchte Gymnasien in Koblenz und Breslau. Die schulische Ausbildung schloss er mit dem Abitur ab. Von 1900 bis 1905 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg und schloss dieses Studium als Diplom-Ingenieur ab. Parallel dazu hatte er Malerei an der Berliner Kunstakademie studiert. 1907 promovierte er über „Die Sächsische Plastik des XIII. Jahrhunderts“ an der Technischen Hochschule Dresden. Die Gemälde, die zu seiner Doktorarbeit gehörten, wurden von seinem jüngsten Sohn, Matthias Steinberg, dem Kloster Lehnin gespendet.

Tätigkeit

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Ab 1907 arbeitete Steinberg mehrere Jahre als Baubeamter für städtische Stellen, u. a. beim Hochbauamt der Stadt Schöneberg (seit 1920 ein Teil von Groß-Berlin). Daneben betätigte er sich auch als freier Maler und Grafiker. Ab 1911 war er für das Kirchliche Bauamt des Evangelischen Konsistoriums der altpreußischen Kirchenprovinz Brandenburg tätig, zu der auch Berlin gehörte. Am 1. April 1915 stieg er zum Leiter des Kirchlichen Bauamtes auf. Im Jahr 1933 trat er der NSDAP bei.[1] Umstritten ist die Ausgestaltung seiner evangelischen Kirche in Berlin-Mariendorf, die mit nationalsozialistischen Motiven übersät ist. 1938 wurde er zum Kirchenoberbaurat befördert. Trotz seiner Mitgliedschaft in der NSDAP wurden seine Gemälde nach 1945 von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland ausgestellt, da sie den Vorgaben des sozialistischen Realismus entsprachen.[2] Kurz nach seiner Pensionierung im Jahr 1953 (inzwischen war das Kirchliche Bauamt nebengeordnete Behörde des Konsistoriums der nach Kriegsende gegründeten Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg) erhielt er durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss das Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk.

Curt Steinberg war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[3]

Sonstiges

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Am 1. Dezember 1908 heiratete Steinberg die Berlinerin Elise Gellhorn. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

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Neben dem Neubau von über 60 kirchlichen Gebäuden leitete Steinberg die Instandsetzung von ca. 120 bestehenden Kirchen, unter anderen Kloster Lehnin, Dorf- und Schlosskirche Reckahn, Matthäuskirche (Spechtsbrunn) (1911), St. Jakobi (Perleberg) (1912–1913), Dorfkirche Steffenshagen (1920–1922) und Heilandskapelle Frankfurt (Oder) (1928).

Literatur

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  • Martin Richard Möbius (Vorwort): Curt Steinberg. (= Neue Werkkunst.) Friedrich Ernst Hübsch, Berlin / Leipzig / Wien 1931.
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Commons: Curt Steinberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 324.
  2. Gerhard Wettig (Hrsg.): Der Tjul'panov-Bericht. Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. V&R unipress, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8471-0002-7, S. 321.
  3. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  4. Eintrag 09055058 in der Berliner Landesdenkmalliste
  5. (Bilderstrecke). In: Berliner Architekturwelt. Nr. 3, Juni 1913, S. 95 (zlb.de – Foto der Südendkirche).
  6. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09110162 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  7. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09161285 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  8. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09161287 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  9. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09150472 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  10. Auferstehungskirche hat dritten Turm zurück. (Memento vom 25. Dezember 2019 im Internet Archive) In: MAZ, 27. März 2015. Abgerufen am 30. März 2024.
  11. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190260 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  12. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09125451 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  13. Eintrag 09075951 in der Berliner Landesdenkmalliste
  14. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09181030 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  15. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09175122 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
  16. Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180499 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg