Cystorchis

Gattung der Familie der Orchideen (Orchidaceae)

Cystorchis ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die etwa 20 Arten gedeihen im tropischen Asien.

Cystorchis

Illustration von Cystorchis verstegii, Bild 8 (unten)

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Goodyerinae
Gattung: Cystorchis
Wissenschaftlicher Name
Cystorchis
Blume

Beschreibung

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Laubblätter von Cystorchis variegata

Vegetative Merkmale

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Die Cystorchis-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden ein kriechendes, verzweigtes Rhizom. Es gibt einige mykoheterotrophe Arten, die keine Wurzeln und keine Laubblätter ausbilden. Ansonsten sind die Blätter breit-oval, die Basis ist zu einem kurzen Blattstiel verschmälert, der Blattgrund umfasst den Spross röhrenförmig. Die Blätter sind dunkel gefärbt und manchmal farbig gezeichnet.[1]

Generative Merkmale

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Im endständigen, traubigen Blütenstand sind zahlreiche resupinierte Blüten enthalten. Die Blütenstandsachse kann behaart sein und wird von einigen Hochblättern umfasst. Die Tragblätter sind mindestens so lang wie Fruchtknoten und Blütenstiel zusammen. Der Fruchtknoten ist verdreht, manchmal ist er behaart.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph, dreizählig und öffnen sich kaum.[2] Die Blütenhüllblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die dorsale Sepal wölbt sich haubenförmig über die anderen Teile der Blüte. Die seitlichen Sepalen haften der Lippe an und sind an der Basis aufgeweitet, dort umfassen sie den rundlichen, von der Lippe gebildeten Sporn. Die seitlichen Petalen sind länglich, lanzettlich bis spatelförmig, sie haften am oberen Petal an. Die Lippe formt an der Basis einen zwei- oder dreiteiligen Sporn. Dieser besteht aus zwei seitlichen Rundungen, die innen mit jeweils einer Nektardrüse ausgestattet sind. Bei einigen Arten befindet sich in der Mitte noch ein dritter, konischer Auswuchs. Im vorderen Teil der Lippe sind die Ränder nach oben geschlagen und formen so eine Röhre, die Außenseite kann dort mit rauen Papillen besetzt sein. Die Säule ist kurz, vorne oft mit seitlichen Anhängseln (schmal „geflügelt“). Das Staubblatt ist zweikammrig, die Pollinien sind direkt, ohne Stielchen mit einer Klebscheibe (Viscidium) verbunden. Die Narbe besteht aus zwei miteinander verbundenen Flächen. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) ist dreieckig, je nach Art unterschiedlich lang, nach Wegnahme der Klebscheibe an der Spitze flach eingeschnitten.[1]

Standorte

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Cystorchis-Arten findet man von Meereshöhe bis in Höhenlagen von 1500 Meter. Sie wachsen in der Humusschicht feuchter Wälder.[1]

Systematik, botanische Geschichte und Verbreitung

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Die Gattung Cystorchis wurde 1859 durch Carl Ludwig Blume in Collection des Orchidées le plus remarquables de l'Archipel Indien et du Japon, Teil 7–8, Tafel 25, 36 aufgestellt.[3] Der Gattungsname Cystorchis setzt sich aus den altgriechischen Wörtern kystis für „Blase“, und orchis für „Hoden“ (hier: Orchidee), zusammen; er bezieht sich auf den charakteristischen Sporn. Die Typusart ist Cystorchis variegata Blume.[1]

Die Gattung Cystorchis gehört zur Subtribus Goodyerinae der Tribus Cranichideae innerhalb der Unterfamilie Orchidoideae. Nach Dressler 1993 lässt sich diese weiter in zwei Gruppen unterteilen; Cystorchis steht in der größeren Gruppe mit einer Narbenfläche.[4]

Die Gattung Cystorchis ist im tropischen Südostasien verbreitet. Es gibt Fundortangaben für Thailand, Malaysia, Indonesien, die Philippinen, Neuguinea und die Palau-Inseln. Die größte Artenvielfalt findet sich auf Borneo.[2]

Es gibt etwa 20 Arten in der Gattung Cystorchis:[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3. Oxford University Press, New York/Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9.
  • Jim B. Comber: Orchids of Java. Bentham-Moxon Trust, Kew 1990, ISBN 0-947643-21-4.
  • Rudolf Schlechter: Die Orchidaceen von Deutsch-Neu-Guinea. In: Repertorium specierum novarum regni vegetabilis. Beihefte. Band 1, S. 65–68 (Biodiversity Heritage Library).

Einzelnachweise

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  1. a b c d Paul Ormerod, Phillip Cribb: Cystorchis. In: Genera Orchidacearum. Band 3, S. 80–81.
  2. a b Jim B. Comber: Orchids of Java. S. 25–26.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Cystorchis. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science
  4. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 118.