Dörnten ist ein Teil der Gemeinde Liebenburg im Landkreis Goslar in Niedersachsen.

Dörnten
Gemeinde Liebenburg
Wappen von Dörnten
Koordinaten: 51° 59′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 51° 58′ 34″ N, 10° 24′ 9″ O
Höhe: 185 m ü. NN
Einwohner: 1175 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38704
Vorwahl: 05346
Dörnten (Niedersachsen)
Dörnten (Niedersachsen)
Lage von Dörnten in Niedersachsen

Geographie

Bearbeiten

Ortsgliederung

Bearbeiten

Zu Dörnten gehört der Ortsteil Kunigunde.

Am Nordharzrand und am Südrand des Salzgitter-Höhenzuges bildet Dörnten zusammen mit elf anderen Dörfern die Gemeinde Liebenburg. Die nächsten Nachbarorte sind Groß Döhren und Klein Döhren, Hahndorf, Jerstedt, Bredelem, Ostharingen, Kunigunde und Heißum.

Nachbarorte

Bearbeiten
Upen
Ostharingen
Kunigunde
Othfresen
Heißum
Liebenburg
Döhren
Bredelem   Weddingen
Langelsheim Jerstedt
Astfeld
Hahndorf
Goslar

Geschichte

Bearbeiten
 
Dorfkirche von Dörnten
 
Epitaph des Bernardus de Dornten von 1334 in der Kaiserpfalz Goslar.[2]

Dörnten als einer der im Leragau liegenden Orte taucht erstmals im Jahre 1053 in einer Urkunde des römisch-deutschen Kaisers Heinrich III. (1016–1056) als Dornzuni (Dornenzaun) auf. Das Dörntener Wappen verweist auf diesen „Dornenzaun“. Das Wappen wurde mit drei Rosen schon von der früher in Goslar ansässigen Familie von Dörnten geführt. 1133 tauchen die Herren von Thorntunen in einer Urkunde auf. Diese hatten vermutlich einen von einem Dornenwall eingezäunten Hof.

Dörnten ist vermutlich älter als die umliegenden Orte, da im Ortsnamen keine typischen Suffixe des Hochmittelalters auftreten. Hinzu kommt die Tatsache, dass bereits im 14. Jahrhundert ein Klein Dörnten erwähnt wird, was wohl auf ein frühes und längerfristiges Bevölkerungswachstum Groß Dörntens zurückzuführen ist. Dies machte die Gründung eines neuen Dorfes erforderlich. Das heutige Dörnten besteht nur noch aus dem früheren Groß Dörnten. Der Nachbarort muss also zwischenzeitlich wüst gefallen sein.

Lebten die Menschen bis ins 19. Jahrhundert noch von der Landwirtschaft, so kam in der Folgezeit der Bergbau im Salzgitter-Höhenzug als Erwerbsquelle hinzu. Ab 1843 wurde an drei Orten Erz gewonnen, mit dem ab 1869/70 das Hüttenwerk in Othfresen beliefert wurde. Im Ort entstand außerdem eine Bergarbeitersiedlung der Grube Georg-Friedrich.

Seit dem Mittelalter gehörte Dörnten zum Amt Liebenburg im Hochstift Hildesheim. Die Zugehörigkeit zum Hochstift wurde durch die Hildesheimer Stiftsfehde unterbrochen, als mit dem Quedlinburger Rezess von 1523 das Amt Liebenburg an Braunschweig-Wolfenbüttel fiel. In dieser Zeit wurde die lutherische Reformation eingeführt. 1643 kam das Amt Liebenburg wieder unter fürstbischöflich-hildesheimische Herrschaft. Nach der Säkularisation des Hochstifts fiel es 1802 an Preußen, gehörte von 1807 bis 1812 zum Königreich Westphalen, danach bis 1866 zu Hannover und anschließend wieder zu Preußen. Verwaltet wurde der Ort bis 1884 vom Kreis Liebenburg, danach bis in die 1940er Jahre vom Landkreis Goslar. 1942 kam Dörnten im Rahmen eines Gebietsaustauschs zum Land Braunschweig und mit diesem 1946 zum Bundesland Niedersachsen.

Am 1. Juli 1972 wurde Dörnten in die Gemeinde Liebenburg eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
Entwicklung Jahr Einwohner
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
2011 1.293
2012 1.260
2013 1.241
2014 1.222
2015 1.209
2016 1.209
2021 1.180

2011–2015 jeweils zum 31. Dezember des Jahres,
2016 zum 30. Juni des Jahres
Quelle:[4]

Religionen

Bearbeiten
 
Dorfkirche Dörnten, Südseite, mit Portalvorhalle, Lutherlinde und Kriegerdenkmal

In Dörnten befindet sich eine evangelisch-lutherische Kirche; ihre Kirchengemeinde gehört zur Propstei Goslar. Das 1968 erbaute katholische Kirchhaus St. Christophorus wurde inzwischen wieder geschlossen.

Der heutige Kirchturm der Dorfkirche Dörnten soll bereits um 1000 vorhanden gewesen sein. Damals hatte er jedoch eine militärische Funktion. Untersuchungen legen nahe, dass das Kirchenschiff etwa 100 Jahre später angebaut wurde. Vom Ende des 17. Jahrhunderts bis 1724 ist die Kirche restauriert, vergrößert und mit einem Altaraufsatz versehen worden.

Ortsratswahl 2021
Wahlbet.: 63,34 % (+4,81 %p)
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
67,7 %
(+3,56 %p)
32,3 %
(−3,55 %p)
2016[5]

2021


Der Ortsrat, der Dörnten vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[6]

Ortsrat 2021
  
Insgesamt 7 Sitze

Ortsbürgermeister

Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist Gunter Pramann (SPD).[7]

Infrastruktur und Wirtschaft

Bearbeiten

Verkehrsanbindung

Bearbeiten

In Dörnten liegt die Kreuzung zweier Kreisstraßen, die Heißum mit Jerstedt in Nord-Süd-Richtung sowie die Bundesstraße 6 mit einer weiteren Kreisstraße zwischen Groß Döhren und Hahndorf in West-Ost-Richtung verbinden.

Bahnhof Dörnten

Bearbeiten

Der Bahnhof Dörnten wurde am 16. Juni 1895 als Haltepunkt Dörnten an der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar (km 85,42) eröffnet.[8] Er wurde bis zum 22. Mai 1982 im Personenverkehr bedient,[9] war zwischenzeitlich ein Bahnhof und wurde zuletzt wieder zum Haltepunkt zurückgebaut.

Die langfristige Neuerrichtung eines Haltepunkts wird von der Deutschen Bahn aufgrund des Fahrgastpotenzials erwogen, ist aber aktuell (Stand: 2022) aus fahrplantechnischen Gründen nicht vorgesehen.[10]

 
Feldbahnbetrieb im Tagebau der Grube Georg Friedrich in Dörnten

In der Grube Georg Friedrich wurde um 1908 in den sogenannten Hils-Eisensteinen der unteren Kreide von Dörnten im Tagebau Bergbau betrieben.[11]

Literatur

Bearbeiten
  • Chronik von Dörnten, 950 Jahre. Dörnten 2003.
Bearbeiten

Zu den Abschnitten Geschichte und Kirche:

  • Thomas Dahms und Jennifer Wimmer: Rund um den Salzgitter-Höhenzug. Kulturlandschaft & Natur erleben. Ostfalia-Verlag, Osterwieck 2013, ISBN 978-3-926 560-68-1.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Einwohner der Gemeinden und Ortsteile. (PDF) Abgerufen am 8. September 2022.
  2. eine Beschreibung der Inschrift und der Grabplatte finden sich bei Deutsche Inschriften Online Inschriftenkatalog Goslar, Grabplatte des Bernhard von Dörnten, abgerufen am 1. Juni 2020.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 270.
  4. Der Landkreis Goslar im Überblick - Zahlen, Daten, Fakten (Memento des Originals vom 27. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landkreis-goslar.de.
  5. Webseite der Kommunalen Datenverarbeitung Oldenburg, abgerufen am 1. Oktober 2016.
  6. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  7. Zusammensetzung des Ortsrates von Dörnten (Webseite der Gemeinde Liebenburg) (Memento des Originals vom 29. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/liebenburg.eu, abgerufen am 30. Mai 2017.
  8. Verein deutscher Eisenbahn-Verwaltungen: Amtliche Bekanntmachungen. In: Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Band 35, 1895 (kostenloser Volltext in der Google-Buchsuche).
  9. klauserbeck.de: Hannover8.8.1. Abgerufen am 28. Mai 2022.
  10. Haltepunkt kommt nicht aufs Abstellgleis. Goslarsche Zeitung, 8. September 2016, abgerufen am 3. Januar 2022.
  11. Dr. Erich Harbort, Berlin: Der Mensch und die Erde. 1908, nach einer photographischen Aufnahme von Fr. Zirkler, Clausthal.