Eggermühlen

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Döthen)

Eggermühlen ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Bersenbrück, im Norden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Eggermühlen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eggermühlen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 34′ N, 7° 49′ OKoordinaten: 52° 34′ N, 7° 49′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osnabrück
Samtgemeinde: Bersenbrück
Höhe: 53 m ü. NHN
Fläche: 27,4 km2
Einwohner: 1862 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49577
Vorwahl: 05462
Kfz-Kennzeichen: OS, BSB, MEL, WTL
Gemeindeschlüssel: 03 4 59 016
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Von-Boeselager-Platz 2
49577 Eggermühlen
Website: www.eggermuehlen.de
Bürgermeister: Markus Frerker
Lage der Gemeinde Eggermühlen im Landkreis Osnabrück
KarteNordrhein-WestfalenLandkreis CloppenburgLandkreis DiepholzLandkreis EmslandLandkreis VechtaOsnabrückAlfhausenAnkumBad EssenBad IburgBad LaerBad RothenfeldeBadbergenBelmBerge (Niedersachsen)BersenbrückBippenBissendorfBohmteBramscheDissen am Teutoburger WaldEggermühlenFürstenauGehrdeGeorgsmarienhütteGlandorfHagen am Teutoburger WaldHasbergenHilter am Teutoburger WaldMelleKettenkampMenslageMerzenNeuenkirchen (Landkreis Osnabrück)NortrupOstercappelnQuakenbrückRiesteVoltlageWallenhorst
Karte

Geografie

Bearbeiten

Eggermühlen liegt innerhalb der Ankumer Höhe und im Nordwesten vom Naturpark Nördlicher Teutoburger Wald-Wiehengebirge. Höchster Punkt des Gemeindegebiets ist mit 69 Metern der Osterboll in Sussum.[2]

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Eggermühlen 8,5 bis 9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20 bis 25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Eggermühlen hat insgesamt sieben Nachbargemeinden:

Ortsgliederung

Bearbeiten
 
Ortsteile Eggermühlen

Eggermühlen gliedert sich in folgende Ortsteile:

  • Basum-Sussum
  • Besten
  • Bockraden
  • Döthen

Im Taktverkehr fahren Busse der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück zum Bahnhof Bersenbrück mit Zuganschluss nach Osnabrück und Oldenburg.

Die ehemalige Bahnstrecke Duisburg–Quakenbrück durchquert das nördliche Gemeindegebiet. Auf der Strecke werden heute Draisinenfahrten angeboten.

Geschichte

Bearbeiten

Eggermühlen gehörte bis 1802 zum Hochstift Osnabrück. Nach der französischen Besetzung bis 1814 unter Napoleon Bonaparte kam Eggermühlen infolge des Wiener Kongress an das Königreich Hannover. Mit der Niederlage des Königreichs Hannover von 1866 wurde Eggermühlen Teil von Preußen.

Eingemeindungen

Bearbeiten

Zum 1. Juli 1965 schlossen sich die Gemeinden Besten, Bockraden, Basum-Sussum und Döthen zur Samtgemeinde Eggermühlen zusammen. Am 28. Juni 1965 wurde Hermann Kortland (Bürgermeister in Sussum-Bassum) zum Samtgemeindebürgermeister ernannt. Die Gemeindeverwaltung wurde in der Alten Rentei untergebracht.[3] Am 1. Juli 1972 wurden die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Eggermühlen: Basum-Sussum, Besten, Bockraden und Döthen zur neuen Einheitsgemeinde Eggermühlen zusammengeschlossen. Alle Ortsteile gehörten bis zum 30. Juni 1972 dem Landkreis Bersenbrück an und gelangten nach dessen Auflösung zum Landkreis Osnabrück.[4]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
 
Bevölkerungsentwicklung in Eggermühlen seit 1987

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Eggermühlen im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.

Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[5] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.

Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die Volkszählungsergebnisse einschließlich der Orte, die am 1. Juli 1972 eingegliedert wurden.[4]

Jahr Einwohner
1961 1088
1970 1123
1987 1291
1990 1312
Jahr Einwohner
1995 1689
2000 1833
2005 1832
2010 1735
Jahr Einwohner
2011 1744
2015 1703
2017 1734
2018 1749

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Gemeinderat setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.

Rat der Gemeinde Eggermühlen: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
CDU Grüne Einzel-
bewerber1
SPD FDP Gesamt Wahl-
beteiligung
Wahlperiode %   %   %   %   %   %   %
2021–2026 73,9 8 11,5 1 8,9 / 5,6 1 / 1 100 11 67,1
2016–2021 76,9 9 2,8 0 7,1 1 11,4 1 1,9 0 100 11 63,5
2011–2016 77,6 9 4,8 0 6,3 1 9,6 1 1,7 0 100 11 63,6
2006–2011 76,9 8 2,3 0 7,1 1 13,7 2 100 11 67,1
2001–2006 90,2 11 1,8 0 8,0 0 100 11 71,9
1996–2001 88,4 10 11,6 1 100 11 81,6
Prozentanteile gerundet.
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[7], Landkreis Osnabrück[8][9].
Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet,
da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.
____________________
1 2006-2021: Wilhelm Schwietert; 2021: Wilhelm Schwietert, Ruth Gerdes

Bürgermeister

Bearbeiten
  • Seit 2006 Markus Frerker (CDU)
  • 1972–2006 Heinz Specker (CDU) (Bürgermeister der Einheitsgemeinde Eggermühlen, Bürgermeister von Basum-Sussum von 1971-1972)[10]
  • 1971–1972 Wilhelm Schulte (Samtgemeinde Eggermühlen)
  • 1965–1971 Hermann Kortland (Bürgermeister der Samtgemeinde Eggermühlen und Bürgermeister von Basum-Sussum)[3]

Das Wappen zeigt zum einen den Eggermühlen-Bach, der ursprünglich Egger hieß und im Wappen von oben rechts nach unten links fließt, zum anderen sind in den Feldern oben links und unten rechts je ein Mühlenrad zu sehen, was die Wöstenesch-Wassermühle darstellt, nach der die Gemeinde benannt wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Die Sehenswürdigkeiten Eggermühlens werden durch die Ferienstraße Artland-Route erschlossen.

In der Nähe des Ortskerns liegt das auf einen Rittersitz aus dem 13. Jahrhundert zurückgehende Schloss Eggermühlen der Adelsfamilie von Boeselager. Sie gelangte im Jahre 1654 durch Kauf in den Besitz des Gutes, das ursprünglich vom Bischof in Osnabrück zu Lehen gegeben worden war. Die Familie von Boeselager baute das Anwesen im Jahre 1714 zu einem Schloss aus. Johann Conrad Schlaun schuf im Jahre 1754 die noch heute erhaltene Orangerie im Garten des Schlosses. Eine Schlosskapelle wurde 1869 angebaut.[11]

Etwa einen Kilometer oberhalb des Schlosses befindet sich im Ortsteil Besten die 2001 vollständig restaurierte, funktionstüchtige oberschlächtige Wassermühle Wöstenesch am Eggermühlenbach, einem linken Nebenfluss der Hase.

Die katholische Kirchengemeinde „Mariä Himmelfahrt“ entwickelte sich aus der ehemaligen Kapellengemeinde des Schlosses und errichtete im Jahre 1957 die Kirche.

Auf dem Osterboll legte der Heimatverein 2020 eine Aussichtsplattform mit einem Steinlehrpfad zu dem Gesteinen, welche in der Eiszeit in Eggermühlen abgelagert wurden, an.[2]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Eggermühlen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. a b Georg Geers: Sussumer Steinplateau in Eggermühlen nun offiziell eröffnet. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 20. September 2020, abgerufen am 20. März 2023.
  3. a b In Neue Osnabrücker Zeitung vom 05.09.2015: "Eggermühlen entstand gegen die Pläne des Kreises"; abgerufen am 26. März 2018
  4. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 253.
  5. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung (Memento des Originals vom 6. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www1.nls.niedersachsen.de
  6. § 46 NKomVG, Zahl der Abgeordneten. Abgerufen am 30. April 2024.
  7. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
  8. Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 (Memento vom 25. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 528 kB)
  9. Die Kommunalwahl Landkreis Osnabrück vom 11. September 2011 (enthält auch Ergebnisse 2006). (PDF 8,0MB S. 32 Spalte "Gemeindewahlen") Landkreis Osnabrück, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2016; abgerufen am 6. März 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landkreis-osnabrueck.de
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nsgb.de DIE NIEDERSÄCHSISCHE GEMEINDE Zeitschrift für Ratsmitglieder in den Städten, Gemeinden und Samtgemeinden S. 168
  11. Stadt Bersenbrück: Rittergut von Boeselager (Memento des Originals vom 14. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bersenbrueck.de