Hilter am Teutoburger Wald

Gemeinde in Landkreises Osnabrück in Niedersachsen

Hilter am Teutoburger Wald (Hilter a.T.W.) ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte
Hilter am Teutoburger Wald
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hilter am Teutoburger Wald hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 8′ N, 8° 9′ OKoordinaten: 52° 8′ N, 8° 9′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osnabrück
Höhe: 198 m ü. NHN
Fläche: 52,59 km2
Einwohner: 10.461 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 199 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49176
Vorwahlen: 05424, 05409
Kfz-Kennzeichen: OS, BSB, MEL, WTL
Gemeindeschlüssel: 03 4 59 022
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Osnabrücker Straße 1
49176 Hilter am Teutoburger Wald
Website: www.hilter.de
Bürgermeister: Marc Schewski (CDU)
Lage der Gemeinde Hilter am Teutoburger Wald im Landkreis Osnabrück
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Karte
Rathaus mit Vereinsbaum
Die Evangelisch-lutherische Kirche St. Johannes der Täufer

Herkunft des Namens

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Zum Namen gibt es verschiedene Interpretationen. Zum einen heißt es, im Namen Hilter sei als Grundwort ter enthalten. Damit sei ein auf einer Wurzel stehender Baum oder Strauch gemeint. Das alte Helderi bedeute etwa: der Ort, in dem Fliederbäume stehen. Es gibt aber auch folgende Version: Vorsilbe Hil = Helle (Hiele) = Berghöhe, verwandt mit Hüls, hils = Berg; tere bedeute grünender Baum (siehe oben). Hilter wäre dann das „Dorf an der grünenden Waldhöhe“.

Geographie

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Geographische Lage

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Hilter liegt im westlichen Teutoburger Wald. Höchste Erhebung ist der Hohnangel (262 m) im Südosten des Gemeindegebiets. Teilweise zum Gebiet Hilters gehört der Limberg, an dem 1910 der Zeppelin LZ 7 „Deutschland“ abstürzte. Dort wurde in der Zeche Hilterberg zwischen 1885 und 1903 Kohle abgebaut.

Nachbargemeinden

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Hilter grenzt

Gemeindegliederung

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Gemeindeteile und Einwohnerzahlen[2]:

  • Allendorf (191)
  • Borgloh (1782)
  • Ebbendorf (702)
  • Eppendorf (256)
  • Hankenberge (653)
  • Hilter (5011) – Sitz der Gemeindeverwaltung
  • Natrup (in der Einwohnerzahl von Hilter enthalten)
  • Uphöfen (185)
  • Wellendorf (1528)

(Stand: 2020)

Geschichte

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Der Ort Borgloh wurde 1068 erstmals urkundlich genannt; die erste Erwähnung Hilters stammt aus dem Jahr 1144.[3] Am 1. Oktober 2001 wurden Hilter und Remsede von einem Tornado heimgesucht, schon im August 2001 hatte im nahen Belm ein Tornado gewütet.[4]

Eingemeindungen

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Am 1. April 1937 wurde die Gemeinde Natrup-Hilter nach Hilter eingemeindet. Am 1. Juli 1970 entstand die Gemeinde Borgloh durch den Zusammenschluss der Gemeinden Allendorf, Borgloh-Wellendorf, Ebbendorf, Eppendorf und Uphöfen. Am 1. Juli 1972 wurde diese Gemeinde zusammen mit Hankenberge in die Gemeinde Hilter am Teutoburger Wald eingegliedert.[5]

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung in Hilter seit 1987

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Hilter im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.

Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[6] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.

Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich um die Volkszählungsergebnisse einschließlich der Orte, die am 1. Juli 1972 eingegliedert wurden.[5]

Jahr Einwohner
1961 7.443
1970 8.275
1987 8.614
1990 8.908
1995 9.640
2000 9.957
2005 10.174
2010 10.228
2011 10.267
2015 10.243
2017 10.383
2018 10.361

Gemeinderat

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Der Gemeinderat hat gegenwärtig 26 Mitglieder aus fünf Parteien oder Gruppen. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000 Einwohnern.[7] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigtes Mitglied des Rates.

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.

Rat der Gemeinde Hilter: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
CDU SPD Grüne Wählerge-
meinschaften
FDP Einzel-
bewerber
Sonstige Gesamt Wahl-
beteiligung
Wahlperiode %   %   %   %   %   %   %   %   %
2021–2026 46,9 12 31,4 8 11,9 3 5,7 2 4,2 1 100 26 56,69
2016–2021 55,4 13 30,0 7 7,7 2 6,93 2 100 24 56,31
2011–2016 50,7 13 31,7 7 9,0 2 4,7 1 3,7 1 100 24 53,4
2006–2011 50,9 13 34,8 8 3,7 1 2,9 1 5,3 1 2,3 0 100 24 61,8
2001–2006 57,5 15 33,3 8 3,7 0 5,6 1 100 24 60,6
1996–2001 53,1 14 33,5 9 4,7 1 3,5 0 5,1 1 100 25 71,0
Prozentanteile gerundet.
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[8], Landkreis Osnabrück[9][10], Gemeinde Hilter
[11].
Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet,
da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.

Bürgermeister

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Zeitraum Bürgermeister Wahl
bis 10/1981 Josef Stegmann (CDU) Er war von 07/1972 bis 10/1981 als ehrenamtlicher Bürgermeister tätig.
bis 10/1991 Franz Biesenkamp (CDU) Er war von 11/1981 bis 10/1991 als ehrenamtlicher Bürgermeister tätig.
bis 10/2006 Hans Bußmann (CDU) Er war seit 11/1991 als ehrenamtlicher und ab 1. Mai 1997 als hauptamtlicher Bürgermeister tätig.
11/2006–03/2013 Wilhelm Wellinghaus (parteilos) Er ging aus einer Stichwahl am 24. September 2006 als Sieger hervor.
seit 4/2013 Marc Schewski (CDU) Er ging bei der Bürgermeisterwahl am 20. Januar 2013 als Sieger hervor und wurde am 8. November 2020 mit 94,05 % der Stimmen wiedergewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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Westlich des Ortsteils Borgloh steht ein 1961 errichteter Wasser- und Aussichtsturm.[12]

Im Ortsteil Hilter steht die Johannes-der-Täufer-Kirche. Die Pfarrkirche der Ev.-luth. Kirchengemeinde wurde von 1857 bis 1859 im neugotischen Stil nach Plänen des Architekten Conrad Wilhelm Hase errichtet.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Zwei Wochen nach Ostern findet in jedem Jahr das Frühlingskonzert des Blasorchesters Borgloh statt.

Jedes Jahr im August veranstaltet der MSC Osnabrück am Uphöfener Berg in Hilter-Borgloh das Osnabrücker Bergrennen.

Jedes Jahr im Oktober findet der Ockermarkt statt. Dann ist die Ortsdurchfahrt gesperrt und als Ockermeile den Fußgängern vorbehalten. Lokale Gruppen wie die Freiwillige Feuerwehr Hilter, der Männergesangverein und auch das überregional bekannte Teufelsquartett sind hier vertreten.

Infrastruktur und Wirtschaft

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Wirtschaft

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Produktionsstätte der Walter Rau Lebensmittelwerke

Im frühen 18. Jahrhundert war Steinkohlebergbau der bedeutendste Erwerbszweig in Hilter. Er wurde vom Osnabrücker Fürstbischof Ernst August II. gefördert.[13] In Hilter wurde außerdem das Hilter Ocker abgebaut. 1903 gründete Walter Rau, der den örtlichen Meierhof gekauft hatte, die Walter Rau Lebensmittelwerke. Das Unternehmen der Lebensmittelindustrie wurde im Februar 2008 vom US-amerikanischen Bunge-Konzern übernommen. Noch immer spielt in Hilter die Landwirtschaft eine bedeutende Rolle; von der Gesamtfläche der Gemeinde werden 56,3 Prozent landwirtschaftlich genutzt.

 
Bahnhof

Hilter ist über die Bundesautobahn A 33, die das Ortsgebiet in Nord-Süd-Richtung durchquert, an das Fernstraßennetz angebunden. Weiter führt durch den Ort die Landesstraße 756 (ehemalige Bundesstraße 68).

Der Haltepunkt Hilter und der Bahnhof Wellendorf liegen an der Bahnstrecke Brackwede–Osnabrück, auf der im Stundentakt die Regionalbahnlinie RB 75 „Haller Willem“ zwischen Bielefeld und Osnabrück verkehrt. Die Linie wird von der NordWestBahn mit Talent-Dieseltriebwagen betrieben. Es bestand auch die Bahnstation Hankenberge, die bei Wanderern sehr geschätzt war, weil sie auf dem Kamm des Teutoburger Waldes lag und zu den höchstgelegenen Bahnstationen im Nordwesten Deutschlands gehörte.

Ein Regionalbuslinie verbindet Hilter mit Dissen, Bad Rothenfelde, Georgsmarienhütte und Osnabrück.

Für den Busverkehr im Landkreis Osnabrück gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS). Im „Haller Willem“ kann der Verbundtarif VOS-Plus und in Richtung Bielefeld ein Übergangstarif zum Westfalentarif (begrenzt auf das Netz „TeutoOWL“ der OWL Verkehr GmbH bis Bielefeld) genutzt werden.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

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  • Gustav Lemke (1897–?), NSDAP-Ortsgruppenleiter, Bürgermeister und später Landrat
  • Wolfgang Seegrün (1934–2024), Historiker und römisch-katholischer Theologe; 1966 Pastor in Hilter
  • Wurst-Achim (1959/60–2023), Marktschreier
  • Robin Schulz (* 1987), Musiker und Produzent
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Commons: Hilter am Teutoburger Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Hilter. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  3. Erste Erwähnung von Borgloh und Hilter
  4. Windhose über Hilter und Remsede. In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 1. Oktober 2001, abgerufen am 19. August 2021.
  5. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 258 und 259.
  6. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive)
  7. § 46 NKomVG, Zahl der Abgeordneten. Abgerufen am 30. April 2024.
  8. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
  9. Landkreis Osnabrück, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2001 (Memento vom 25. Mai 2005 im Internet Archive) (PDF; 528 kB)
  10. Die Kommunalwahl Landkreis Osnabrück vom 11. September 2011 (enthält auch Ergebnisse 2006). (PDF 8,0MB S. 70 Spalte "Gemeindewahlen") Landkreis Osnabrück, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2020; abgerufen am 6. März 2016.
  11. Schnellmeldung zur Gemeindewahl am 11. September 2016. Gemeinde Hilter, abgerufen am 26. März 2019.
  12. Der Wasserturm auf der Webseite des Heimatvereins der Samtgemeinde Borgloh e. V.
  13. Fürstbischof Ernst August II. förderte den Bergbau