Dürrenwaid

Gemeindeteil von Geroldsgrün

Dürrenwaid ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Geroldsgrün im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2]

Dürrenwaid
Gemeinde Geroldsgrün
Koordinaten: 50° 21′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 50° 21′ 2″ N, 11° 33′ 40″ O
Höhe: 519 (485–519) m ü. NHN
Einwohner: 220 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 95179
Vorwahl: 09267
Bild von Dürrenwaid

Geographie

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Das Kirchdorf liegt im tief eingeschnittenen Tal der Ölsnitz (auch „Dürrenwaider Tal“ genannt) und ist allseits von ausgedehnten Mischwäldern umgeben.[3] Im Südwesten ist es der Geroldsgrüner Forst und im Nordosten der Langenbacher Forst, beides gemeindefreie Gebiete. Die Staatsstraße 2198 führt nach Neumühle (1,1 km südöstlich) bzw. nach Dürrenwaiderhammer (0,6 km nordwestlich).[4]

Geschichte

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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dürrenwaid mit der Neumühle 19 Anwesen (1 Waldgütlein, 1 Zinsgütlein, 9 Tropfhäuser, 6 halbe Tropfhäuser, 1 Haus, 1 Mahlmühle). Das Hochgericht übte das bayreuthische Richteramt Lichtenberg aus. Die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Lichtenberg.[5]

1791 fiel das Amt Lichtenberg an das Königreich Preußen. Von 1797 bis 1807 gehörte der Ort zum preußischen Justiz- und Kammeramt Naila. Danach stand es unter französischer Besatzung, 1810 wurde es dem Königreich Bayern einverleibt. Mit dem Gemeindeedikt wurde Dürrenwaid dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steinbach bei Geroldsgrün zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Dürrenwaid, zu der Dürrenwaiderhammer, Großenreuth und Neumühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Naila zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Lichtenberg. 1837 wurde Dürrenwaid dem Landgericht Nordhalben und dem Rentamt Rothenkirchen (1919 in Finanzamt Rothenkirchen umbenannt) zugeordnet. Von 1862 bis 1880 und von 1888 bis 1931 wurde Dürrenwaid vom Bezirksamt Teuschnitz verwaltet, von 1880 bis 1888 und ab 1931 vom Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Nordhalben (1880 in Amtsgericht Nordhalben umbenannt), von 1929 bis 1972 war das Amtsgericht Kronach zuständig, seit 1972 ist es das Amtsgericht Hof. Die Finanzverwaltung wurde 1929 vom Finanzamt Kronach übernommen, seit 1972 ist das Finanzamt Hof zuständig.[6] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 0,809 km².[7]

Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Dürrenwaid im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Geroldsgrün eingegliedert.[8] 1976 erhielt Dürrenwaid/Silberstein vom Bayerischen Staatsministerium des Innern die Auszeichnung eines staatlich anerkannten Erholungsortes.

Kunstdenkmale

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Die folgenden Häuser listete Tilmann Breuer in dem Buch Landkreis Kronach von 1964 mit ihren ursprünglichen Hausnummern als Kunstdenkmale auf. Sie werden in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgebrochen oder stark verändert wurden.

  • Haus Nr. 9: Zweigeschossiger Walmdachbau des 18./19. Jahrhunderts mit fünf zu zwei Obergeschossfenstern. Erdgeschoss verputzt, der Sturz der Haustür am Scheitelstein bezeichnet „JM 1845“ (=Johann Menger). Obergeschoss Fachwerk, rückwärtiger Teil erneuert.[9]
  • Haus Nr. 22/23: Zweigeschossiges, verputztes Doppelhaus mit Halbwalmdach, drei zu sechs Achsen, Ecklisenen und Gurtband. Die beiden Türen am Scheitelstein des Sturzes bezeichnet „1822“, darüber Gesims und die Bezeichnung „Friedrich Menger“. Die Türflügel sind mit Urnen und Rosetten geschnitzt.[9]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Dürrenwaid

Jahr 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 201 246 256 264 284 292 299 359 367 316 313 314 334 376 392 417 447 457 596 603 569 571 575
Häuser[10] 32 47 40 41 60 78 110
Quelle [11] [11] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [11] [19] [11] [20] [11] [21] [22] [22] [22] [23] [22] [7] [24]

Ort Dürrenwaid

Jahr 001799 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 101 142 * 187 + 184 322 229 296 346 283 213 220 
Häuser[10] 16 39 29 41 41 49 66 
Quelle [25] [26] [12] [14] [17] [19] [21] [23] [7] [24] [1]
+ 
 
inklusive Dürrenwaiderhammer und Pfarrschneidmühle

Religion

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Christuskirche

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Jakobus (Geroldsgrün) gepfarrt.[5] Im Jahr 1968 wurde die nach Entwürfen des Hofer Architekten Horst Rudorf errichtete Christuskirche geweiht. Sie ist eine Filiale von Geroldsgrün.

Im Geroldsgrüner Gemeinderat sind seit der Eingemeindung drei Räte aus Dürrenwaid vertreten. Aktuell sind dies: Ludwig Wich (SPD), Hans-Peter Wich (CSU) und Wilfried Löhner (SPD). Der frühere Erste Bürgermeister der Gemeinde Geroldsgrün Helmut Oelschlegel (SPD) stammte ebenfalls aus Dürrenwaid.

Heute bestehen in Dürrenwaid der TSV Dürrenwaid, der Frankenwaldverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Gesangverein, die ManchesterUnitedFriends und der Burschenverein. Der FC Steinbach-Dürrenwaid wurde nach dem Abstieg aus der Bezirksliga aufgelöst.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Im Laufe des Jahres werden durch die örtlichen Vereine verschiedene Feste veranstaltet. So findet jährlich ein Sportfest, ein Feuerwehrfest, das Sonnwendfeuer und das Maibaumaufstellen statt. Der kulturelle Höhepunkt des Jahres ist die örtliche Kärwa. Sie wird traditionell am dritten Wochenende im September (bzw. zwei Wochen vor Erntedank) gefeiert.

Literatur

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Commons: Dürrenwaid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 305 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Geroldsgrün, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  3. Otto Knopf: Lexikon Frankenwald. ISBN 3-929364-08-5, Sp. 87.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 467.
  6. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 578.
  7. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 687 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 500.
  9. a b T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 33.
  10. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. a b c d e f Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 157, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 953, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 150 (Digitalisat).
  14. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1127, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 54 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 155 (Digitalisat).
  17. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1013 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 168 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 168 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1163–1164 (Digitalisat).
  22. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
  25. J. K. Bundschuh, Bd. 1, Sp. 654
  26. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 21 (Digitalisat).