Dąbrowa (Powiat Mogileński)
Dąbrowa (deutsch Kaisersfelde, vor 1876 Dombrowo[1]) ist ein Ort in der Gemeinde Mogilno im Powiat Mogileński (Mogilnoer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern.
Dąbrowa | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Kujawien-Pommern | |
Powiat: | Mogileński | |
Gmina: | Mogilno | |
Geographische Lage: | 52° 45′ N, 17° 57′ O | |
Einwohner: |
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt etwa vierzig Kilometer südlich der Stadt Bydgoszcz (Bromberg), 19 Kilometer westsüdwestlich der Stadt Inowrocław (Hohensalza), zehn Kilometer nördlich der Stadt Mogilno und zehn Kilometer südwestlich der Stadt Pakość (Pakosch).
Geschichte
BearbeitenDas Dorf Kaisersfelde hieß vor 1876 Dombrowo.[1] Die Ortschaft Dombrowo war im 18. Jahrhundert Teil der Grundherrschaft Pakosch,[2] zu der sie schon von alters her gehört hatte. 1772 kam der Gutsbezirk Dombrowo mit dem Netzedistrikt zu Preußen.
Um 1857 wird Otto Pohl als Besitzer des Ritterguts Dombrowo genannt.[3] Das Rittergut befand sich um 1859 im Besitz von Johann Geppert.[4] Als Besitzer des Ritterguts Kaisersfelde (Dombrowo) wird 1881 und 1895 Paul Felix Simundt genannt.[5][6] 1899 wurde von der Königl. Ansiedlungs-Kommission für die Provinzen Posen und Westpreußen ein Areal des Guts Dombrowo aufgekauft und parzelliert, um vierzig Ansiedlerstellen für evangelische Familien zu schaffen.[7]
Um 1910 hatte das Dorf eine evangelische Pfarrkirche, eine Molkerei und eine Spiritusbrennerei.[8]
Das Dorf gehörte bis 1919 zum Kreis Mogilno im Regierungsbezirk Bromberg in der preußischen Provinz Posen im Deutschen Reich, musste dann jedoch aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags am 10. Januar 1920 an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden. Nach dem Überfall auf Polen 1939 durch die deutsche Wehrmacht wurde die Region wieder in das Reichsgebiet eingegliedert und anschließend dem Reichsgau Wartheland zugeordnet, zu dem das Dorf bis 1945 gehörte. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt und anschließend von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen.
Demographie
BearbeitenJahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
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1783 | – | Dombrowo, adliges Dorf und Vorwerk nebst einer Windmühle, mit 28 Feuerstellen (Haushaltungen)[9] |
1818 | 166 | Dombrowo, adliges Dorf und Vorwerk[10] |
1852 | 307 | Dombrowo, Dorf[11] |
1867 | 347 | Dombrowo, am 3. Dezember, davon 261 in der Landgemeinde und 86 im Gutsbezirk[12] |
1871 | 358 | Dombrowo, am 1. Dezember, davon 265 in der Landgemeinde (216 Evangelische, 49 Katholiken) und 93 im Gutsbezirk (22 Evangelische, 66 Katholiken und fünf Juden)[12] |
1885 | 418 | Kaisersfelde (früher Dombrowo), Landgemeinde, am 1. Dezember, davon 302 in der Landgemeinde (224 Evangelische und 78 Katholiken) und 116 im Gutsbezirk (26 Evangelische, 84 Katholiken und sechs Juden)[13] |
1905 | 426 | am 1. Dezember, davon 287 in der Landgemeinde (215 mit deutscher Muttersprache: 209 Evangelische, sechs Katholiken; 71 mit polnischer Muttersprache: sämtlich Katholiken) und 139 im Gutsbezirk (51 mit deutscher Muttersprache: sämtlich Evangelische; 88 mit polnischer Muttersprache: sämtlich Katholiken)[14] |
1910 | 475 | am 1. Dezember, davon 344 in der Landgemeinde (204 mit deutscher Muttersprache: 185 Evangelische, 49 Katholiken; 140 mit polnischer Muttersprache: sämtlich Katholiken) und 131 im Gutsbezirk (32 mit deutscher Muttersprache: sämtlich Evangelische; 99 mit polnischer Muttersprache: sämtlich Katholiken)[15][16] |
Religionen
BearbeitenKaisersfelde hatte vor 1945 ein evangelisches Kirchspiel, das zur Diözese Inowrazlaw gehörte.
Die Katholiken der Ortschaft gehörten zum katholischen Kirchspiel des Nachbarorts Parlin.
Literatur
Bearbeiten- Kaisersfelde, Dorf und Rittergut, Kreis Mogilno, Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kaisersfelde (meyersgaz.org).
- Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil, welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Kantersche Hofdruckerei, Marienwerder 1789, S. 95, Ziffer 11 (Google Books).
Weblinks
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Nachweisung der in der Provinz Posen bis ultimo 1876, in den Jahren 1877 und 1878 sowie in den Jahren 1879 und 1880 vollzogenen Veränderungen von Ortsnamen, Merzbach´sche Buchdruckerei, Posen 1881 (Google Books).
- ↑ August Karl von Holsche: Der Netzedistrikt, ein Beytrag zur Länder- und Völkerkunde mit statistischen Nachrichten. Königsberg 1793, S. 204, Ziffer 91 (Google Books).
- ↑ Karl Friedrich Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 308, Ziffer 6 (Google Books).
- ↑ J. Niederstetter: Verzeichniss sämmtlicher Ritter- und anderer selbständigen grösseren Güter der Provinz Posen mit Angabe ihrer Besitzer so wie der Königl. Domänenpacht-Aemter mit Angabe der Pächter zu Michaeli 1859, Mittlersche Buchhandlung (A. E. Döpner), Posen 1859, Seite 10, Ziffer 7 (Google Books).
- ↑ C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc., Band 9: Schlesien und Posen, 5. Ausgabe für 1881 bis 1885, Nürnberg 1881, S. 35 (Google Books).
- ↑ C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc., Band 9: Schlesien und Posen, 8. Ausgabe: 1895, Nürnberg 1895, S. 35 (Google Books).
- ↑ Geographischer Anzeiger (Julius Perthes, Hrsg.), Gotha, Januar 1900, S. 5 (Google Books).
- ↑ Kaisersfelde, Dorf und Rittergut, Kreis Mogilno, Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kaisersfelde (meyersgaz.org).
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil, welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Kantersche Hofdruckerei, Marienwerder 1789; Anhang: Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 46 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Ausgearbeitet und herausgegeben von Alexander August Mützell. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 287, Ziffer 1663 (Google Books)
- ↑ Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 125 (Google Books).
- ↑ a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen. Königliches Statistisches Bureau, Berlin 1874, S. 204–205, Ziffer 24, und S. 210–211, Ziffer 174 (/kpbc.umk.pl).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. Band V: Provinz Posen, Berlin 1888. Regierungsbezirk Bromberg, 38. Kreis Mogilno, S. 238–239, Ziffer 36 (Google Books), und S. 244–245, Ziffer 154 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon für die Provinz Posen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1908, S. 96–97, Ziffer 36 (Google Books), und S. 100–101, Ziffer 126 (Google Books).
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Ergebnisse Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, 8. Kreis Mogilno, S. 32–33, Ziffer 35 (Google Books), und S. 36–37, Ziffer 125 (Google Books).
- ↑ Kreis Mogilno (gemeindeverzeichnis.de)