DPi ist die Abkürzung einer Inschrift von Dareios I. (D). Sie wurde in Persepolis (P) entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index (i) versehen. Sie liegt in altpersischer, elamischer und babylonischer Sprache vor und ist auf mehreren Exemplaren überliefert.

DPi auf dem Knauf in Ägyptisch Blau. Iranisches Nationalmuseum Inventarnummer 2405[1]

„Knauf aus Halbedelstein(imitat), an des Königs Dareios Hof hergestellt.“

Dareios I.: Schmitt 2009

Beschreibung

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Die Inschrift DPi liegt in vier Überlieferungen an vollständigen und fragmentarischen Gegenständen in Ägyptisch Blau vor,[2] die mit einem zusätzlichen Index unterschieden werden: DPia–d. Die Bedeutung der Gegenstände ist nicht eindeutig. Ernst Herzfeld hat vermutet, dass es sich um Türgriffe handelt. Die babylonische Sprachversion verwendet den Begriff sikkat karri, dessen erster Teil als sikkatu von den Wandhalterungen von Aššur überliefert ist.[3]

Die dreisprachige Inschrift ist in zwei Zeilen angebracht, wobei die erste Zeile von der altpersischen und die zweite von der elamischen und babylonischen Version besetzt ist. Das altpersische Wort kasaka-, das Rüdiger Schmitt mit Halbedelstein(imitat) übersetzt, ist wahrscheinlich von einer ostiranischen Sprache ausgeliehen. Variationen des Wortes bezeichnen die Gesteinsarten Lapislazuli und Türkis, von denen in der Inschrift DSf §10 gesagt wird, dass sie aus Sogdien und Chorasmien stammen.[4]

Der Gegenstand mit der wissenschaftlichen Objektbezeichnung PT5 112[5] wurde 1937 im Schutt des Raums 8 im nördlichen Bereich des südöstlichen Palasts, des sogenannten Harems, gefunden und befindet sich heute im Iranischen Nationalmuseum in Teheran unter der Inventarnummer 2405. Ein weiterer Gegenstand befindet sich im Oriental Institute Museum in Chicago unter der Inventarnummer A29808B.[6] Er wurde im Vorfeld von 1933 ebenfalls im südöstlichen Palast gefunden.[7] Fragmente von ähnlichen Objekten wurden von Ernst Herzfeld an anderen Standorten desselben Gebäudes ausgegraben. Darunter befand sich ein Fragment von Xerxes I. mit der Inschrift XPi.[8]

Literatur

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  • Ernst Herzfeld: Altpersische Inschriften. Erster Ergänzungsband zu den Archaeologischen Mitteilungen aus Iran. Berlin 1938, S. 23 Nr. 10 und Tafel VII. (archive.org, Digitalisat)
  • Roland Grubb Kent: Old Persian: Grammar, Texts, Lexicon. 2. revidierte Auflage (=American Oriental Series. Band 33). New Haven 1953, S. 109 und 137. (babel.hathitrust.org)
  • Erich Friedrich Schmidt: The Treasury of Persepolis and Other Discoveries in the Homeland of the Achaemenians (= Oriental Institute Publications. Band 21). University of Chicago Press, Chicago 1939, S. 62. (oi.uchicago.edu)
  • Erich Friedrich Schmidt: Persepolis II: Contents of the Treasury and Other Discoveries (= Oriental Institute Publications. Band 69). University of Chicago Press, Chicago 1957, S. 50. (oi.uchicago.edu, Digitalisat)
  • François Vallat: Corpus des inscriptions royales en élamite achéménide. Dissertation Université la Sorbonne, Paris 1977, S. 147–148. (archive.org, Digitalisat)
  • Pierre Lecoq: Les inscriptions de la Perse achéménide traduit du vieux-perse, de l’élamite, du babylonien et de l’araméen. Paris 1997, S. 106 und 230. (elamit.net)
  • Günter Schweiger: Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften. 2 Bände. Schweiger VWT-Verlag, Taimering 1998, 1. Band S. 14f und 2. Band S. 29–31.
  • Rüdiger Schmitt: The Old Persian Inscriptions of Naqsh-i Rustam and Persepolis. (= Corpus Inscriptionum Iranicarum. Part I Inscriptions of Ancient Iran. Vol. I The Old Persian Inscriptions. Texts II). School of Oriental and African Studies, London 2000, ISBN 0-7286-0314-4, S. 65 und Tafeln 34–35,
  • John Curtis, Nigel Tallis (Hrsg.): Forgotten Empire. The world of Ancient Persia. London 2005. ISBN 0-520-24731-0, S. 96 Nr. 83.
  • Rüdiger Schmitt: Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden. Editio minor mit deutscher Übersetzung. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 13 und 120. (archive.org)
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Einzelnachweise

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  1. Curts/Tallis 2005.
  2. Zum verwendeten Material und Farbe siehe Schmidt 1957, S. 133–135.
  3. Schmidt 1957.
  4. Schmitt 2000.
  5. Auflösung des Funddatums über die Objektbezeichnung in Schmitt 1957 auf S. 141.
  6. A29808B im Oriental Institute Museum. Abgerufen am 24. Juni 2023.
  7. Jean M. Evans, Jack Green, Emily Teeter (Hrsg.): 100 Highlights of the Collections of the Oriental Institute Museum. Chicago 2019, S. 136.
  8. Schmidt 1957.