D Bay 72
Der Pfälzische D nach Blatt 57 (nach DRG-Gattungskonventionen als D Bay 72 zu führen) war ein zweiachsiger Abteilwagen, der ursprünglich nur die 2. Klasse führte. 1907 wurde er zum D umgebaut.
B Pfalz 72 D Bay 72 | |
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Nummerierung: | 56 bis 58 |
Anzahl: | 3 |
Hersteller: | Schmieder & Meyer, Karlsruhe |
Baujahr(e): | 1872 |
Ausmusterung: | wahrscheinlich noch vor 1930 |
Bauart: | zweiachsiger Abteilwagen |
Gattung: | B (ab 1907 D) |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 8.900 mm |
Länge: | 7.700 mm |
Höhe: | 3.270 mm |
Breite: | 2.550 mm |
Fester Radstand: | 4.700 mm |
Leermasse: | 9.200 kg |
Raddurchmesser: | Radtyp b mit 1.014 mm |
Bremse: | nur Luftleitung |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung nach VDEV |
Sitzplätze: | 32 (für Offiziere nur 24) |
Fußbodenhöhe: | 1.230 mm |
Klassen: | 2., später 4. |
Geschichte
BearbeitenZwischen den Jahren 1864 und 1890 beschafften die Pfälzischen Eisenbahnen insgesamt 407 zweiachsige Abteilwagen[1] der Gattungen AB, B, C und CPost. Der überwiegende Teil der Wagen hatte die Gattung C (insgesamt 260 Stück). Zwei der Wagen der Gattung C wurden 1897 als Basis für den Umbau zu Akkumulator Triebwagen genutzt.
Beschaffung
BearbeitenVon der Gattung B wurden insgesamt nur 7 Wagen beschafft. So insgesamt drei Wagen bei der Fa. Schmieder & Meyer, Karlsruhe, nach Blatt 13[2] mit der Gattungsbezeichnung B Pfalz 72. Nach dem Umbau 1907[3] und der Übernahme in den Wagenbestand der KBStsB (1909) wurden die Wagen als D Bay 72 geführt.
Verbleib
BearbeitenIm Verzeichnis von 1913 wurden alle drei Wagen noch aufgeführt. Es ist nicht zu vermuten, dass sie noch von der Deutschen Reichsbahn übernommen wurden.
Konstruktive Merkmale
BearbeitenUntergestell
BearbeitenDer Rahmen der Wagen war aus einer Mischung von eisernen Profilen und Holz aufgebaut. Die äußeren Längsträger waren aus Eisen, die restlichen Profile aus Holz incl. der Kopfschweller (Pufferbohlen) Die äußeren Längsträger hatten die Form eines liegenden U, dessen Flansche nach außen gerichtet waren. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 600 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm, der Pufferstand betrug 1.030 mm.
Laufwerk
BearbeitenDie Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1.014 mm. Die Federung bestand aus einer langen, mehrlagigen Feder, die mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt war. Die Wagen hatten keine Bremseinrichtung und verfügten nur über durchgehende Luftleitungen.
Wagenkasten
BearbeitenDas Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren an den Unterseiten leicht eingezogen. Die Wagen besaßen ein flach gewölbtes Dach. Die seitlichen Türen waren nach außen aufschlagend. Neben den Fenstern in den Türen besaßen die Abteile auch je zwei schmalere Fenster links und rechts der Türen.
Ausstattung
BearbeitenDer Innenraum hatte in der Ursprungsausführung insgesamt vier Abteile mit gepolsterten Sitzbänken. Nach dem Umbau (um 1907) verfügten die Wagen nur über zwei „normale“ Abteile mit je zwei viersitzigen Holzlatten-Bänken sowie ein Traglastabteil. Bei diesem standen die Bänke an den Seiten- und Stirnwänden.
Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Zur Belüftung konnten die Fenster in den Wagentüren herabgelassen werden. Die Beleuchtung erfolgte durch vier Gasleuchten. Der Vorratsbehälter mit einem Volumen von 650 Litern hing in Wagenlängsrichtung am Rahmen.
Wagennummern
BearbeitenDie Daten sind den im Literaturverzeichnis aufgeführten verschiedenen Wagenpark-Verzeichnissen der Pfälzischen Eisenbahnen und der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Albert Mühl (Die Pfalzbahn) entnommen.
Herstelldaten | Wagennummern je Epoche Gattungszeichen |
Fahrwerk | Ausstattung | Zusatzinfos | ||||||||||||||||||||
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Bau- jahr |
Her- steller |
Anz. | 1890 | 1902 | 1913 | Rep. 1919 |
DR (ab 1923) |
DRG (ab 1930) |
Ausge- mustert |
Anz. Achs. |
LÜP. | Unt. Gest. |
Achs sen Art |
Brem- sen |
Bl. | Hz. | Art u.Anz. Abteile (Sitze je Klasse) [Mil. Nutzung] |
Mil. | Bemerkung | |||||
Blatt-Nr. aus WV von Gattung |
13 1890 B |
16 1902 B |
57 1913 D |
D Bay 72 | (siehe jeweilige Legende) | A | I. | II. | III. | IV. | O | M | auf Rechnung der Ludwigsbahngesellschaft | |||||||||||
1872 | Sch.M. | 3 | 56 | 56 | 56 | vor 1930 |
2 | 8.900 | HE E |
b | Ll. | G | D Pr |
4 (32) |
3 (46) |
24 | ||||||||
57 | 57 | 57 | ||||||||||||||||||||||
58 | 58 | 58 |
Einzelnachweise
BearbeitenWeblinks
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Wagenverzeichniss der Pfälzischen Eisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 1. März 1890).
- Wagenverzeichniss der Pfälzischen Eisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 1. März 1893).
- Wagen-Verzeichnis der Pfälzischen Eisenbahnen. (Aufgestellt nach dem Stande vom 18. September 1902, berichtigt nach dem Stande vom 1. April 1906).
- Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz. (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
- Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band 2. 1. Auflage. Franckh, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
- Albert Mühl: Die Pfalzbahn. 1. Auflage. Konrad Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.