Dallol Maouri

Trockental in Niger

Der Dallol Maouri (auch: Dallol Maori, Dallol Mauri, Dallol Mawri) ist ein Trockental im Westen Nigers.

Dallol Maouri
Dallol Maori, Dallol Mauri, Dallol Mawri

Daten
Lage Niger Niger
Flusssystem Niger
Abfluss über Dallol Foga → Niger → Golf von Guinea
Ursprung Bei Soucoucoutane als Unterlauf des Tadiss
14° 36′ 8″ N, 4° 7′ 25″ O
Mündung Bei Bana in den Dallol FogaKoordinaten: 12° 5′ 0″ N, 3° 31′ 20″ O
12° 5′ 0″ N, 3° 31′ 20″ O

Länge ca. 250 km[1]
Einzugsgebiet etwa 8100 km²[2]
Linke Nebenflüsse Zourourou
Mittelstädte Dogondoutchi

Dallol ist ein Wort der Sprache Fulfulde und bedeutet „Tal“. Die ethnische Gruppe der Maouri, deren Angehörige entweder Hausa oder Zarma sprechen, waren das Staatsvolk von Aréoua, durch das der Dallol Maouri verläuft.[3]

Geographie

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Der Dallol Maouri ist neben dem Dallol Bosso und dem Dallol Foga eines der großen Trockentäler im Ullemmeden-Becken, die einst große Nebenflüsse des Stroms Niger waren. Er verläuft über eine Länge von etwa 250 Kilometern durch die Region Dosso.[1] Sein Oberlauf ist das aus der Region Tahoua kommende Trockental Tadiss.[4] Die Geologie des Dallol Maouri ist durch mehr oder wenige grobe, manchmal tonige alluviale Sande gekennzeichnet.[1] Zumindest Teile des Trockentals führen in der Regenzeit Wasser, wovon in der Trockenzeit einzelne Teiche, mares genannt, übrigbleiben.[4] Die Unberechenbarkeit der Wasserführung der vielen kleinen Nebentäler (koris) ist eine Hauptursache für Überschwemmungen.[5]

 
Straßenszene in der Stadt Dogondoutchi am Dallol Maouri

Der Dallol Maouri verläuft grob von Norden nach Süden. Sein oberer Abschnitt in der Landschaft Aréoua liegt klimatisch am Übergang der Sahelzone des Nordens zur Sudanzone des Südens. Die mittlere jährliche Niederschlagshöhe beträgt hier 650 Millimeter.[6] Nach dem Dorf Soucoucoutane mündet das aus der Hochebene Ader Doutchi kommende Trockental Zourourou, das häufig auch als das Tal von Keita bezeichnet wird, in den Dallol Maouri. Es folgen das Dorf Matankari und die Stadt Dogondoutchi. Größere Dörfer im weiteren Verlauf sind Kiéché, Tibiri, Fadama, Guéchémé und Dioundiou.[7]

Der untere Abschnitt des Trockentals in der Landschaft Dendi gehört klimatisch zur Sudanzone. Hier beläuft sich die mittlere jährliche Niederschlagshöhe auf 850 Millimeter. Die Regenzeit fällt in die Monate von Mai bis September.[6] Eine größere Siedlung am unteren Dallol Maouri ist das Dorf Yélou. Kurz vor dem Dorf Bana mündet der Dallol Maouri in das Trockental Dallol Foga, das weiter südwärts bis zum Fluss Niger verläuft.[7] In manchen Veröffentlichungen wird umgekehrt der Dallol Foga als Zubringer des Dallol Maouri bezeichnet.[8]

Im Talboden und auf dessen selten überschwemmten Anhöhen wachsen unter anderem Äthiopische Palmyrapalmen, Arabische Gummi-Akazien, Bauhinien und Feigen sowie Hundszahngras. Auf den sandigen Hügeln und kleinen Dünen, deren vernässter Boden weniger tief ist, gedeihen außerdem Karitébäume, Diospyros mespiliformis und Crateva religiosa.

Zur Vogelwelt im Dallol Maouri gehören folgende Arten:

In den Teichen im Tal findet man verschiedene Fischarten: Oreochromis niloticus, Zilles Buntbarsch, den Fünfflecken-Buntbarsch, den Afrikanischen Raubwels, Schilbe mystus, Marcusenius senegalensis und den Dunkelbäuchigen Schlangenkopffisch.[4]

Das Feuchtgebiet des Dallol Maouri steht seit 26. April 2004 als eines der Ramsar-Gebiete Nigers unter Schutz. Das 317.520 Hektar große Schutzgebiet umfasst das gesamte Departement Dioundiou und den Osten des Departements Gaya.[9]

Wirtschaft

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Der Dallol Maouri ist für nigrische Verhältnisse dicht besiedelt und wird landwirtschaftlich genutzt.[7] Nach der Regenzeit und vor den Hitzemonaten April und Mai gibt es gute Bedingungen für die Bewässerungsfeldwirtschaft.[1] Am unteren Dallol Maouri wurde bereits im 19. Jahrhundert Salz gewonnen.[10]

Literatur

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  • Arjika Barké: Diagnostic du système de production de la pomme de terre dans le dallol Maouri (département de Dogondoutchi). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2007.
  • Gao Achirou Daddy, Alain Dassargues: Recherche de l’autosuffisance alimentaire au Sahel. Exploitation de la nappe alluviale du dallol Maouri pour des cultures irriguées au Niger. In: Sécheresse. Vol. 3, Nr. 6, September 1995, ISSN 1777-5930, S. 257–263 (orbi.uliege.be [PDF]).
  • Ali Kairou: Analyse du système communautaire local de régénération du rônier dans les rôneraies du dallols Maori et de la vallée du fleuve. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 1999.
  • Hamidou Mahamane Lawali: Contribution à l’élaboration d’un plan de régénération de la rôneraie du Dallol Maouri (Gaya). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1998.
  • Souleymane Mallam Bako: Etat des ressources pastorales de la rôneraie du Dallol Maouri. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni, Niamey 1998.
  • Issa Samna Maïnassara: Situation de la production, la transformation et la commercialisation du manioc dans la zone du Dallol Maouri. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2015.
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  • Dallol Maouri. In: Ramsar Sites Information Service. 13. April 2018; (englisch).

Einzelnachweise

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  1. a b c d Gao Achirou Daddy, Alain Dassargues: Recherche de l’autosuffisance alimentaire au Sahel. Exploitation de la nappe alluviale du dallol Maouri pour des cultures irriguées au Niger. In: Sécheresse. Vol. 3, Nr. 6, September 1995, ISSN 1777-5930, S. 258–259 (orbi.uliege.be [PDF; abgerufen am 3. Juli 2019]).
  2. Global Watersheds
  3. Abdourahmane Idrissa, Samuel Decalo: Historical Dictionary of Niger. 4. Auflage. Scarecrow, Plymouth 2012, ISBN 978-0-8108-6094-0, S. 66 und 159.
  4. a b c Ali Laouel Abagana, Issa Mariama Ali Omar: Dallol Maouri. Fiche descriptive Ramsar (FDR). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 26. April 2004, S. 2 und 5, abgerufen am 3. Juli 2019 (französisch).
  5. Rapport d’évaluation des capacités nationales pour la réduction des risques de catastrophes au Niger. (PDF) Capacity for Disaster Reduction Initiative (CADRI), September 2014, S. 13, abgerufen am 3. Juli 2019 (französisch).
  6. a b Ali Laouel Abagana, Issa Mariama Ali Omar: Dallol Maouri. Fiche descriptive Ramsar (FDR). (PDF) In: Ramsar Sites Information Service. 26. April 2004, S. 10, abgerufen am 3. Juli 2019 (französisch).
  7. a b c Moussa Ali, Maurizio Bacci, Sarah Braccio, Hassimou Issa, Amadou Zaqueye Oumarou, Maurizio Tiepolo: Analyse du risque d’inondation à l’échelle communale dans la Région de Dosso, Niger 1998–2016. Projet ANADIA 2.0, rapport n. 5. Agence Italienne pour la Coopération au Développement, 11. April 2018, S. 10 und 17, abgerufen am 3. Juli 2019 (französisch).
  8. P. Chaperon: Projet de mise en valeur du Dallol Maouri. Etude hydrologique. Campagne 1969. Rapport final. ORSTOM, Mai 1970, S. 3 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 3. Juli 2019]).
  9. Dallol Maouri. In: Ramsar Sites Information Service. 13. April 2018, abgerufen am 3. Juli 2019 (englisch).
  10. Paul E. Lovejoy: Salt of the Desert Sun. A History of Salt Production and Trade in the Central Sudan. Cambridge University Press, Cambridge 1986, ISBN 0-521-30182-3, S. 129.