Danilo Dolci

italienischer Architekt, Soziologe, Sozialreformer und Pazifist

Danilo Dolci (* 28. Juni 1924 in Sežana, heute Slowenien; † 30. Dezember 1997 in Trappeto, Sizilien) war ein italienischer Architekt, Soziologe, Sozialreformer und Pazifist. Er wurde durch seine Anti-Mafia-Initiativen in Sizilien und den Aufbau einer gewaltlosen sozialen Bewegung bekannt. Man nannte ihn auch den „Gandhi Siziliens“.[1]

Danilo Dolci (1992)

1952 gab er sein Architekturstudium auf und begann damit, im sizilianischen Fischerdorf Trappeto gemeinsam mit den Einwohnern den Bau einer Erwachsenenschule, eines Kindergartens, eines Krankenhauses, eines Waisenhauses und einer Bewässerungsanlage zu organisieren. Bekannt wurde er durch viele phantasievolle gewaltfreie Aktionen, z. B. den „umgekehrten Streik von Partinico“, bei dem er gemeinsam mit 200 Arbeitslosen eigenmächtig eine Landstraße reparierte, was die Behörden als illegale Aktion werteten und verfolgten. Dolchi wurde zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt.[1]

1958 bekam er den Lenin-Friedenspreis und gründete mit dem Preisgeld ein Forschungsinstitut in Partinico, das Centro studi e iniziative per la piena occupazione (Studienzentrum und Initiative für die Vollbeschäftigung).

1993 erschien, inspiriert durch seine Schriften, der Dokumentarfilm Ein sizilianisches Schicksal.

Außerdem wurde er zweimal (1965 und 1982) für den Nobelpreis nominiert.[1]

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Commons: Danilo Dolci – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Mark F. Gilbert, K. Robert Nilsson: The A to Z of Modern Italy. Rowman & Littlefield, Lanham 2010, ISBN 978-0-8108-7210-3. S. 150.