Jagstzell

Gemeinde in Deutschland
(Weitergeleitet von Dankoltsweiler)

Jagstzell ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis.

Wappen Deutschlandkarte
Jagstzell
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Jagstzell hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 2′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 49° 2′ N, 10° 6′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ostalbkreis
Höhe: 424 m ü. NHN
Fläche: 37,95 km2
Einwohner: 2375 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 73489, 74579, 74597
Vorwahl: 07967
Kfz-Kennzeichen: AA, GD
Gemeindeschlüssel: 08 1 36 035
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 6
73489 Jagstzell
Website: www.jagstzell.de
Bürgermeister: Patrick Peukert
Lage der Gemeinde Jagstzell im Ostalbkreis
KarteSchwäbisch GmündLandkreis HeidenheimLandkreis Schwäbisch HallRems-Murr-KreisLandkreis GöppingenAalenAbtsgmündAdelmannsfeldenBartholomäBöbingen an der RemsBopfingenDurlangenEllenberg (Württemberg)Ellwangen (Jagst)Eschach (bei Schwäbisch Gmünd)Essingen (Württemberg)Göggingen (Württemberg)GschwendHeubachHeuchlingenHüttlingen (Württemberg)Hüttlingen (Württemberg)IggingenJagstzellKirchheim am RiesLauchheimLeinzellLorch (Württemberg)MögglingenMutlangenNeresheimNeulerObergröningenOberkochenRainauRiesbürgRiesbürgRosenberg (Württemberg)Ruppertshofen (Ostalbkreis)SchechingenSchwäbisch GmündSpraitbachStödtlenTäferrotTannhausenTannhausenUnterschneidheimWaldstetten (Ostalbkreis)Waldstetten (Ostalbkreis)Westhausen (Württemberg)WörtBayern
Karte

Geographie

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Geographische Lage

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Jagstzell liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge[2] in der waldreichen Landschaft des Virngrunds beidseits der Jagst. Die Gemeindefläche liegt zwischen 409 und 516 m ü. NN.

Nachbargemeinden

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Die Gemeinde grenzt im Norden an Frankenhardt, Stimpfach und Fichtenau, die alle zum Landkreis Schwäbisch Hall gehören. Im Osten liegt Ellenberg, im Süden die Stadt Ellwangen und im Westen Rosenberg.

Gemeindegliederung

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Ortsansicht von Dankoltsweiler

Zur Gemeinde Jagstzell gehören das Dorf Jagstzell, die Weiler Dankoltsweiler, Dietrichsweiler, Eichenrain, Finkenberg, Grünberg, Hegenberg, Kellerhof, Riegelhof, Riegersheim, Ropfershof, Rot, Rothof, Schweighausen, Spielegert und Winterberg, die Höfe Buchmühle, Bühlhof, Kreuthof, Ratzensägmühle und Rennecker Mühle (Renneckermühle) und die Häuser Dankoltsweiler Sägmühle, Eulenmühle, Finkenhaus, Hahnenmühle, Hegenstadt, Keuerstadt, Neumühle, Orrot, Rotbachsägmühle und Walser (Haus Walser) sowie die abgegangenen Ortschaften zem Higgelnberg, Buchgern, Höhenrödelin, Nydernrödelin, zem Holtze, Rentzen, alten Vischbach, zem Hetzel, Herdern, Wissenbach, Elprisperg, Kippenhof, Gebhart, zem Awevaeter, Widelstet, Hinder Hegneberg, Retichswiler, Gossoltzwiler, Segmül zu Danckoltzwyler und Segmül zu der Kyrstat. Die 30 Ortschaften sind zugleich Ortsteile der Gemeinde. Deren offizielle Benennung erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich getrennt nachgestellt der Name der Ortsteile.[3][4]

Flächenaufteilung

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Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[5]

Geschichte

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Überblick

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Jagstzell wurde vermutlich von Mönchen des Klosters Ellwangen als kleine klösterliche Niederlassung (cella) zur Zeit der Karolinger gegründet. Um das Jahr 1150 wurde das Kloster in ein Frauenkloster umgewandelt, das etwa 200 Jahre bestand. Von der Geschichte des Klosters ist nicht viel überliefert. Es wurde im Jahre 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Nach Auflösung des Frauenklosters kam das Dorf an die Fürstpropstei Ellwangen. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts hatte auch Brandenburg-Ansbach und damit später das Königreich Preußen Rechte in Jagstzell. Der Ellwanger Teil wurde 1802 württembergisch, der preußische Teil kam 1806 an das Königreich Bayern und 1810 endgültig an das Königreich Württemberg. Dort gehörte Jagstzell zum Oberamt Ellwangen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Jagstzell 1938 zum Landkreis Aalen. 1945 bis 1952 befand sich die Gemeinde im Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war und ist seit 1952 Bestandteil des neuen Bundeslandes Baden-Württemberg. Seit der Kreisreform von 1973 gehört Jagstzell zum neuen Ostalbkreis.

Einwohnerentwicklung

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Die Einwohnerzahlen 1852 bis 1970 sind Volkszählungsergebnisse[6] und ab 1980 amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1852 1347
1871 1448
1880 1552
1890 1474
1900 1365
1910 1348
1925 1394
1933 1372
1939 1325
Jahr Einwohnerzahlen
1950 2011
1956 1970
1961 2132
1970 2219
1980 2071
1990 2392
2000 2423
2010 2401
2015 2318

Religion

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In Jagstzell sind heute mit der römisch-katholischen St.-Vitus-Kirche und der evangelischen Christuskirche der Kirchengemeinde Rechenberg beide Konfessionen vertreten. Die Pfarrei Jagstzell gehörte im Mittelalter zum Bistum Würzburg, während die weiter südlich gelegenen Teile des Ellwanger Herrschaftsgebiets zum Bistum Augsburg gehörten.[7]

Verwaltungsgemeinschaft

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Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Ellwangen.

Gemeinderat

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Bürgermeister ist seit 2021 Patrick Peukert. Seine Vorgänger waren Raimund Müller (1997–2021), Wilfried Herrmann (1973–1997) und Otto Lechner (bis 1973).

Am 26. September 2021 wurde Patrick Peukert mit 51 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.[8]

Die Kommunalwahlen 2014, 2009, 2004 und 1999 führten zu folgenden Ergebnissen: [9][10]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
%
1999
Sitze
1999
FWG Freie Wählergemeinschaft 66,9 8 54,5 7 48,0 6 46,0 5
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 33,1 4 45,5 5 52,0 6 54,0 7
gesamt 100,0 12 100,0 12 100,0 12 100,0 12
Wahlbeteiligung 61,4 % 64,2 % 66,2 %

Sehenswürdigkeiten

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Bauwerke

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St. Vitus Jagstzell

Die katholische Pfarrkirche St. Vitus wurde 1498 im spätgotischen Stil erbaut und 1747 barockisiert. Im Ortsteil Dankoltsweiler steht die St. Barbara-Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Sie hat im Chor ein schönes spätgotisches Netzgewölbe. Die romanische Kapelle St. Nikolaus in Keuerstadt wurde 1280 erbaut. Sie liegt sehr einsam in dem großen Waldgebiet zwischen Dankoltsweiler und Ellenberg. Auf Jagstzeller Gemarkung, nahe dem Nachbarort Matzenbach (Gemeinde Fichtenau), steht die Kapelle „Matzenbacher Bild“. Sie wurde 1973 fertiggestellt.

Anfang der 1960er Jahre wurden zum Schutz vor Hochwasser der Fischbach- und der Orrot-Stausee angelegt. Diese kleinen Seen sind heute als Ziel für Spaziergänge und zum Baden recht beliebt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof (2009)

Jagstzell hat einen Bahnhof an der Oberen Jagstbahn zwischen Aalen (bzw. Goldshöfe) und Crailsheim. Tagsüber fahren im Zwei-Stunden-Takt Regionalbahnen in beide Richtungen.

Im Zuge des Konjunkturpakets II wurden im Sommer 2010 die Bahnsteige an beiden Gleisen grundsaniert und auf eine Länge von 120 m gebracht. Wartehäuschen, Beschilderung und die sonstige Bahnsteigausstattung wurden der Corporate Identity der Deutschen Bahn angepasst.

Wichtigste Straßenverbindung ist die Bundesstraße 290 (TauberbischofsheimAalen), die in Nord-Süd-Richtung durch das Dorf führt. Die Bundesautobahn 7 streift das Gemeindegebiet im Osten, ihre nächstgelegenen Anschlussstellen sind im Norden Dinkelsbühl/Fichtenau und im Süden Ellwangen.

In Jagstzell gibt es eine Grundschule. Bis 2011 war die Schule auch Hauptschule mit Werkrealschule, seither besuchen Hauptschüler aus Jagstzell Schulen in Rosenberg oder Ellwangen.[11] Weiterführende Schulen befinden sich in Ellwangen, Aalen und Crailsheim.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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  • Jagstzell. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ellwangen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 64). W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, S. 590–601 (Volltext [Wikisource]).
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Commons: Jagstzell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 726–728
  4. Gemeinde Jagstzell: Hauptsatzung vom 9. Dezember 2013.
  5. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Jagstzell.
  6. Volkszählungsergebnisse auf Leo-BW
  7. P. Suso Mayer OSB: Die Pfarreien der Abtei Ellwangen in Ellwangen 764–1964. Schwabenverlag Ellwangen, 1964, S. 179–224.
  8. Achim Klemm: Patrick Peukert ist Jagstzells neuer Bürgermeister. In: Schwäbische Post. 27. September 2021, abgerufen am 27. September 2021.
  9. Endgültige Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2014 mit Vergleichsangaben von 2009. Gemeinde Jagstzell (Ostalbkreis). Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2014, abgerufen am 16. April 2018.
  10. Endgültige Ergebnisse der Gemeinderatswahlen 2009 mit Vergleichsangaben von 2004. Gemeinde Jagstzell (Ostalbkreis). Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. September 2012; abgerufen am 28. August 2011.
  11. Grundschule Jagstzell