Das mongolische Goldene Buch (Das heißt auch goldenes Buch Dschingis Khans[1], mongolisch ᠠᠯᠲᠠᠨ ᠪᠢᠴᠢᠭ) ist ein klassisches mongolisches geheimes Manuskript zum Tschinggis-Khan-Kult (Zum Činggis-Qaɣan-Kult, Abk.TKK). Das Buch wurde auf blauem Papier mit goldener Schrift in Uigur-Mongolisch geschrieben, weshalb man es das mongolische Goldene Buch nennt[2].

Mongolische Goldene Schrift, Bjambyn Rintschen 1956 im Ordos

Versionen

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Mongolische Goldene Schrift (neu)

Nach der Weißen Geschichte der Mongolen[3] wurde das mongolische Goldene Buch zum Tschinggis-Khan-Kult in der Roten Geschichte ulaɣan teüke während der Yuan-Dynastie auf den Befehl des Kublai Khans niedergeschrieben, aber der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht. Außer den Darqad, die seit der Yuan-Dynastie bis heute für die Zeremonien des Kultes der Acht Weißen Heiligen Jurten im Ordos verantwortlich und dessen Opferführer sind, durften andere bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts dieses Buch nicht lesen[4]. Nach späteren Versionen kann man feststellen, dass die Regelungen zum Tschinggis-Khan-Kult und des Kultes der Banner sülde vor allem in diesem Buch niedergeschrieben wurden. Die späteren Versionen des Goldenen Buches, die als Hauptquellen zum Tschinggis-Khan-Kult dienen, werden an folgenden Orten aufbewahrt:

  • Das von Antoine Mostaert 1909 in 'ǰegünɣar''-Banner im Ordos gefundene und von Henry Serruys 1984 veröffentlichte Goldene Buch mit dem Titel „Das Heft für die Zeremonie, die Ordnung und Beamten der Segenswünsche der Heiligen [Činggis Qaɣan]“ Boɣda-yin irügel-ün yamu yosu ǰang üile-yin debter befindet sich[5] heute in der vatikanischen Bibliothek in Rom Italien (TKK im Kapitel 2. 2. 8.).
  • Die von Cyben Žamcarano 1910 im Eǰen-qoruɣ-a-Banner kopierte Fassung des Goldenen Buches wird heute im Orientalischen Institut der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg (Russland) aufbewahrt (TKK im Kapitel 2. 2. 6.).
  • Die von Dylykov S. D., 1956 kopierten Fassungen dreier unterschiedlicher Goldener Bücher, die mit dem Titel „ÄǰEN-XORO“ veröffentlicht wurden (TKK im Kapitel 2. 2. 10.).
  • Die von Bjambyn Rintschen 1959 veröffentlichten Materialien des Goldenen Buches, die 1956 von Bjambyn Rintschen in Eǰen qoruɣ-a-Banner kopiert wurden (TKK im Kapitel 2. 2. 11.).
  • Das Goldene Buch, das Tsendiin Damdinsüren 1956 in Eǰen qoruɣ-a-Banner abgeschrieben und fotografiert hat. Diese Version wird heute in der Staatsbibliothek in Ulaanbaatar (Mongolei) aufbewahrt[6].
  • Das von Sayinǰirɣal und Šaraldai herausgegebene Buch „Die Opfer des Goldenen Palastes“ altan ordun-u tayiɣ-a, das eine weitere Fassung des Goldenen Buches darstellt.
  • Fünf verschiedene Manuskripte über den Tschinggis-Khan-Kult im Archivinstitut im Ordos in Dong Sheng der Inneren Mongolei (Sie sind noch nicht veröffentlicht.).
  • Das Manuskript des Goldenen Buches von Dorongɣ-a, das im Institut der Sozialwissenschaften der Inneren Mongolei in Hohhot aufbewahrt wird (VR. China)[7].
  • Alle Regelungen zum Kult des Schwarzen Sülde-Banners von Činggis Qaɣan und der Acht Weißen Jurten.
  • Die Lieder in der ”Himmlischen Sprache” tngri-yin kele[8].
  • Die Großen Lobpreisungen der bedeutendsten historischen Personen in der Geschichte der Mongolen yeke öčig und die Verteilung des Großen Opferfleisches yeke tügel.
  • Das Geheimopfer der Borǰigin-Familie von Činggis Qaɣan ɣarli takilɣ-a.
  • Die Aufgaben der Darqad (Darkhad).
  • Unbekannte Inhalte, die von den Darqad (Darkhad) noch nicht zugänglich gemacht wurden. Über die unbekannten Inhalte des Goldenen Buches berichtet Bjambyn Rintschen: „Der alte Ajur teilte mir mit, daß im Schrein von Tschinggis-Khan sich ein altes Manuskript befindet, das noch niemand geöffnet habe, weil ein jeder, der es eigenmächtig öffnet, erblinden müsse.... Ulanfu, das Haupt der Regierung des Autonomen Bezirks der Südmongolei, der an der Überführung der Reliquien teilgenommen hatte, erzählte mir, daß es ihm gelungen wäre, eine geeignete Gelegenheit wahrzunehmen und das Manuskript ohne Wissen der Darchaten einige Minuten in seine Hände zu bekommen - allein, das Schriftstück konnte von niemanden der Anwesenden entziffert werden. Sie sahen, dass in diesem mongolischen Manuskript einzelne Buchstaben und Worte enthalten waren, doch sie konnten keine einzige Zeile entziffern. Wahrscheinlich war dies ein sehr altes Manuskript, so dass Personen, die in der mongolischen Paläographie nicht bewandert waren, dasselbe nicht lesen konnten. Vielleicht stellt es den Text der Geheimen Geschichte der Mongolen, oder des Goldenen Buches altan depter dar.“

Forschungen

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  • L. Qurčabaɣatur Oonos Čoɣtu[9]

Überlieferung

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Das Goldene Buch wurde in verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Handschriften überliefert. Es heißt auch `Goldenes Heft' altan debter. Das Goldene Buch wurde stets in einem Schrein in der Heiligen Jurte Čomuɣ von Ȁinggis Qaɣan[10] verschlossen. Es gab und gibt verschiedene Fassungen des Goldenen Buches: 1. Das Goldene Buch, das während der Zeit der Yuan-Dynastie verfasst wurde. Das kann man mit Hilfe des „Goldenen Gesetzbuches zum Kult des Heiligen Ȁinggis Qaɣan von Qubilai Seen Qaɣan“ feststellen. Über das Goldene Buch schrieb Sayinirgal: „Das `Goldene Buch´ wurde in der Zeit des Qubilai Qaɣan aus der Yuan-Dynastie niedergeschrieben und das `Gelbe Buch´, das `Goldene Heft´, das `Goldene Buch´ genannt. Es wurde über sechshundert Jahre hinweg bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von verschiedenen Dynastien mehrmals verfasst, abgeschrieben und überarbeitet. Das ist eine der wichtigsten Quellen über den Ursprung der Mongolen.“. 2. Das Goldene Buch, das in der Zeit Toɣuntemür Qaɣan (1332–1370) in Dayidu, der Hauptstadt der damaligen Mongolei, niedergeschrieben wurde, ist eine der ältesten Versionen. 3. Das Goldene Buch, das am Hof von Altan Qaɣan (1507–1582) verfasst wurde. 4. Das Goldene Buch aus der mandschurischen Zeit (1663, zweite Fassung 1723). 5. Das Goldene Buch, das von ŽJamiyang Wang überarbeitet wurde. Obwohl es unterschiedliche Fassungen des Goldenen Buches gibt, gleichen sich die darin erwähnten Regelungen in Bezug auf den €Činggis-Qaan-Kult und den Kult der Banner-Sülde entsprechend. Viele Fassungen sind während der Moslemaufstände von 1866 und in der Zeit der chinesischen Kulturrevolution in Eǰen qoruɣ-a in der Inneren Mongolei verbrannt und vernichtet worden.

Einzelnachweise

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  1. L. Qurčabaɣatur Oonos Čoɣtu: Das Goldene Buch Činggis Khans. Činggis Qaγan-u altan bičig. 1. Auflage. Kulturverlag der inneren Mongolei öbör mongγol-un soyul-un keblel-ün qoriy-a, Hailar 2001, S. 351.
  2. Sayinǰirɣal und Šaraldai: Das Opfer des Goldenen Palastes altan ordun-u tayilɣ-a. Peking 1983.
  3. Klaus Sagaster: Die Weisse Geschichte (Čayan teüke): Eine mongolische Quelle zur Lehre von den Beiden Ordnungen Religion und Staat in Tibet und der Mongole. In: Klaus Sagaster (Hrsg.): Asiatische Forschungen. Band 41. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1976, ISBN 978-3-447-01678-0, S. 489.
  4. Rintschen: Zum Kult Tschinggis-Khans bei den Mongolen. Opferlieder tayilγ-a-yin daun. Opuscula Ethnologica Memoriae Ludovici Biró Sacra. Budapest 1959, S. 9–22.
  5. Henry Serruys: Bogda-yin irügel-ün yamu yosu Jang üile-yin debter. in „The Cult of Č€inggis-Qan (Tschingis-Khan-Jult)“. In: Zentralasiatische Studien. Band 17, 1984.
  6. 楊海英: 《金書》研究への序説. Hrsg.: 国立民族学博物館. 国立民族学博物館, 1998.
  7. Dorongɣ-a: Činggis Qaɣan-u takil-un sodur orosiba. Hohhot 1998.
  8. Rintschen: Zum Kult Tschinggis-Khans bei den Mongolen. Opferlieder tayilγ-a-yin daun. In: Opuscula Ethnologica Memoriae Ludovici Biró Sacra. Budapest 1959, S. 9–22.
  9. L. Qurčabaɣatur Oonos Čoɣtu: Das Goldene Buch Činggis Khans. Činggis Qaγan-u altan biči. Kulturverlag der inneren Mongolei, Hailar 2001, S. 351.
  10. Andrews Peter: The Tents of Chinggis Qan at Ejen Qoriy-a and their authenticity. In: Journal of the Anglo-Mongolian Society. Band 7, 1981, S. 1–49.