Datei:Die Evolution des Sonnensystems im Rahmen des Nizza-Modell.pdf

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Originaldatei (1.239 × 1.752 Pixel, Dateigröße: 3,22 MB, MIME-Typ: application/pdf, 91 Seiten)

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Beschreibung

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Deutsch: Das Nizza-Modell [Tsiganis et al., 2005; Morbidelli et al., 2005; Gomes et al., 2005] betrachtet das Sonnensystem, nachdem sich die Gasscheibe bereits aufgelöst hat; das Sonnensystem besteht nun aus der Sonne, den Planeten und einer Scheibe von Planetesimalen. Das Modell geht in Übereinstimmung mit Planetenentstehungsmodellen davon aus, dass die Planeten damals nahezu kreisförmige, kompakte Orbits hatten. Aus dieser Scheibe werden von den Riesenplaneten immer wieder einzelne Planetesimale gestreut. Dabei kommt es durch die Impulsübertragung zu einer Änderung der Planeten- orbits [Tsiganis et al., 2005], wodurch Saturn, Uranus und Neptun langsam nach außen wandern, während Jupiter langsam nach innen wandert [Hahn und Malhotra, 1999a; Tsiganis et al., 2005]. Mit der Zeit kommen sich die Planeten durch die Migration näher und es kommt zu einer Resonanz zwischen Jupiter und Saturn. Diese führt zu einer schlagartigen Erhöhung der Exzentrizitäten der Umlaufbahnen von Jupiter und Saturn, auf Werte die mit den heutigen vergleichbar sind. Die Planeten Saturn, Uranus und Neptun kommen sich gegenseitig und der Scheibe aus Planetesimalen nahe. Dadurch werden die Planetesimale praktisch schlagartig zerstreut, das System wird instabil und ein Teil der Planetesimale fliegt in das innere Planetensystem und löst dort das Late Heavy Bombardment aus. Einige der Planetesimale werden auf Orbits um die Lagrangepunkte der Planeten oder um die Planeten selbst gefangen und bilden somit die Trojaner beziehungsweise irregulären Satelliten. Nach etwa hundert Millionen Jahren erreichen die Planeten schließlich ihre heutigen Entfernungen, ihre Exzentizitäten werden gedämpft und das System stabilisiert sich wieder. Die übriggebliebenen Planetesimale bilden die heutigen transneptunischen Objekte.
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Quelle Eigenes Werk
Urheber Michael F. Schönitzer

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