Datenbank Althebräische Personennamen

Die Datenbank Althebräische Personennamen (DAHPN), die seit Dezember 2020 öffentlich ist, umfasst alle biblisch-hebräischen und epigraphisch-hebräischen Personennamen. Die Suchfunktion der Datenbank ermöglicht den Vergleich von syntagmatischen und paradigmatischer Strukturen im Bereich der althebräischen Personennamen.

Logo der Datenbank

Entwicklung

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Die DAHPN ist seit Dezember 2020 der Öffentlichkeit zugänglich. Sie entstand im Rahmen des von der DFG seit 2014 geförderten Datenbankprojekts 'Althebräische Personennamen', das an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg sowie an der ITG der Ludwigs-Maximilians-Universität München angesiedelt ist. Herausgeber der Datenbank sind Hans Rechenmacher (Würzburg), Viktor Golinets (Heidelberg) und Annemarie Frank (München). Die technische Umsetzung wird von Christian Riepl (München) betreut. 2021 wurde das Modul DAHPN aus der Biblia Hebraica transcripta ausgegliedert und ist jetzt eigenständig.

Die Datenbank ist als Modul der von Wolfgang Richter begründeten Biblia Hebraica transcripta konzipiert und bietet Verlinkungen zu den älteren BHt-Daten. Sie umfasst alle biblisch-hebräischen und epigraphisch-hebräischen Personennamen und weist drei Komponenten auf:

  1. Analyseeinträge zu den einzelnen biblisch und außerbiblisch belegten althebräischen Personennamen.
  2. Eine Übersichtsdarstellung zur Morphologie, Syntax und Semantik althebräischer Personennamen (MSSAP).[1]
  3. Ein umfassendes Lexikon hebräischer onomastisch belegter Verben (LHOV).[2]

Erstmals sind damit alle althebräischen Personennamen über eine digitale Oberfläche zugänglich. Alle Analysen zu Personennamen werden eingehend begründet, mit Literatur belegt und enthalten Verlinkungen zu MSSAP, LHOV (datenbankintern) sowie WiBiLex (datenbankextern). Der für die Onomastik besonders wichtige Vergleich von paradigmatischen und syntagmatischen Strukturen ist durch die Such- und Verlinkungsmöglichkeiten der Datenbank gut zugänglich.

Im Zuge der Entstehung der Datenbank konnten auch prominente Namen neu gedeutet werden, etwa Jeremia oder Miriam/Maria.

Neben einer Suchabfrage bietet die Datenbank eine ausführliche Anleitung zur Benutzung, eine Kommentarfunktion sowie Abkürzungs- und Literaturverzeichnisse. Die Datenbank wird laufend aktualisiert und erweitert. Die aktuelle Zitierversion lautet 201 (Stand Dezember 2020).

Literatur

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  • Hans Rechenmacher: Personennamen als theologische Aussagen. Die syntaktischen und semantischen Strukturen der satzhaften theophoren Personennamen in der hebräischen Bibel (= Arbeiten zu Text und Sprache im Alten Testament. Bd.  50). EOS-Verlag, Sankt Ottilien 1997, ISBN 3-88096-550-1.
  • Hans Rechenmacher: Althebräische Personennamen (= Lehrbücher orientalischer Sprachen. Section 2. Canaanite. Bd.  1). Ugarit-Verlag, Münster 2012, ISBN 978-3-86835-065-4. (Rezension)
  • Viktor Golinets: Der Name "Elischeba", die Zahl Sieben und semitische Onomastik. In: Gotthard G. G. Reinhold (Hrsg.): Die Zahl Sieben im Alten Orient. Studien zur Zahlensymbolik in der Bibel und ihrer altorientalischen Umwelt. Frankfurt a. M./Berlin/Bern/Brüssel/New York/Oxford/Wien 2008, S. 105–143.
  • Viktor Golinets: Das Verb im amurritischen Onomastikon der altbabylonischen Zeit. Bd.  2. Verbalmorphologie des Amurritischen und Glossar der Verbalwurzeln (AOAT 271/2). Münster 2018, ISBN 978-3-86835-088-3.
  • Annemarie Frank, Hans Rechenmacher: Morphologie, Syntax und Semantik althebräischer Personennamen. München/Würzburg 2020, DOI:10.5282/ubm/epub.73364.
  • Hans Rechenmacher, Viktor Golinets, Annemarie Frank (Hrsg.): Datenbank ‚Althebräische Personennamen‘. (doi:10.24344/bht-dahpn), München 2020–.
  • Annemarie Frank: Asaf, Juda, Hatifa – Namen und Namensträger in Esra/Nehemia (SBB 78), Stuttgart 2020, ISBN 978-3-460-00781-9. (Vgl. als Vorarbeit hierzu: Annemarie Frank: Bakbuk, Bukki, Barsillai – Das Esra/Nehemia-Buch und seine Personennamen. Felder und Probleme der Forschung. Lizentiatsarbeit, vorgelegt in Würzburg 2016. (PDF))
  • Hannes Neitzke: „Maskulin und Feminin schuf er sie“ – Die Personennamen der Hebräischen Bibel im Lichte der Geschlechterdifferenz unter besonderer Berücksichtigung der Frauennamen. Magisterarbeit, vorgelegt in Würzburg 2021 (PDF).
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Einzelnachweise

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  1. MSSAP
  2. LHOV