Dave Barr (Eishockeyspieler)

kanadischer Eishockeyspieler

David Angus „Dave“ Barr (* 30. November 1960 in Toronto, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Während seiner von 1981 bis 1997 andauernden aktiven Profikarriere absolvierte der rechte Flügelstürmer über 600 Spiele in der National Hockey League. Zwischen Juli 2017 und Dezember 2019 war er als Assistenztrainer der San Jose Sharks tätig, nachdem er in dieser Funktion bereits mehrere andere NHL-Teams betreut hatte.

Kanada  Dave Barr

Geburtsdatum 30. November 1960
Geburtsort Toronto, Ontario, Kanada
Größe 185 cm
Gewicht 88 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1978–1979 Edmonton Oil Kings
1979 Great Falls Americans
1979 Portland Winter Hawks
1979–1981 Lethbridge Broncos
1981–1983 Boston Bruins
Erie Blades
Baltimore Skipjacks
1983–1984 New York Rangers
Tulsa Oilers
1984–1986 St. Louis Blues
1986–1987 Hartford Whalers
1987–1991 Detroit Red Wings
1991–1993 New Jersey Devils
1993–1995 Dallas Stars
Kalamazoo Wings
1995–1997 Orlando Solar Bears

Karriere

Bearbeiten

Als Spieler

Bearbeiten

Dave Barr wurde in Toronto geboren, wuchs allerdings in Alberta auf. In seiner Jugend spielte er zwischen 1978 und 1981 für die Billings Bighorns, Edmonton Oil Kings, Great Falls Americans, Portland Winter Hawks und Lethbridge Broncos in der Western Hockey League. Ohne in einem NHL Entry Draft berücksichtigt worden zu sein, nahmen ihn im September 1981 die Boston Bruins aus der National Hockey League (NHL) unter Vertrag. Für die Bruins kam der rechte Flügelstürmer in zwei Jahren auf nur zwölf Einsätze und verbrachte den Großteil der Zeit in der American Hockey League (AHL) bei den Erie Blades und den Baltimore Skipjacks, den Farmteams der Bruins. Im Oktober 1983 wurde Barr schließlich für Dave Silk an die New York Rangers abgegeben, die ihn allerdings ebenfalls bei ihrem Farmteam, den Tulsa Oilers, einsetzten und bereits im März 1984 samt einem Drittrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1984 zu den St. Louis Blues transferierten. Im Gegenzug erhielten die Rangers Larry Patey und die Rechte an Bob Brooke.

Bei den Blues etablierte sich Barr erstmals im Aufgebot eines NHL-Teams und kam so bis Oktober 1986 auf 150 Einsätze in St. Louis, als er im Tausch für Tim Bothwell an die Hartford Whalers abgegeben wurde. Bereits im Januar 1987 schickten diese weiter zu den Detroit Red Wings, die im Gegenzug Randy Ladouceur nach Hartford sandten. Bei den Red Wings verbrachte Barr seine erfolgreichsten NHL-Jahre, so kam er in der Spielzeit 1988/89 auf 59 Scorerpunkte in 72 Spielen, was seinen persönlichen Bestwert darstellen sollte. Nach viereinhalb Jahren endete seine Zeit in Detroit jedoch im September 1991 unfreiwillig, als ein unabhängiger Schiedsrichter der NHL die Spielerrechte an ihm und Randy McKay den New Jersey Devils zusprach, als Kompensation für die Verpflichtung von Troy Crowder als Free Agent.[1]

In New Jersey konnte der Angreifer nicht mehr an seine bei den Red Wings gezeigten Leistungen anknüpfen. Im August 1993 schloss er sich als Free Agent den Dallas Stars an, wobei er jedoch den Großteil der folgenden Spielzeit aufgrund einer Operation am Ellbogen verpasste. In den folgenden drei Jahren ließ er seine Karriere bei den Kalamazoo Wings und den Orlando Solar Bears in der International Hockey League (IHL) ausklingen, wobei ihm in der Saison 1995/96 noch 100 Scorerpunkte für die Solar Bears gelangen.

Nach der Spielzeit 1996/97 beendete Barr seine aktive Karriere. Insgesamt kam er in der NHL auf 614 Einsätze und erzielte dabei 128 Tore, 204 Vorlagen und 332 Scorerpunkte.

Als Trainer

Bearbeiten

Gleichbedeutend mit dem Ende seiner aktiven Karriere wurde Barr im Juli 1997 als Assistenztrainer bei den Houston Aeros aus der IHL vorgestellt. Zur Saison 2000/01 übernahm er die Aeros als Cheftrainer, bevor er bereits nach einer Spielzeit als General Manager des Teams ins Management wechselte. In dieser Funktion gewann er mit dem Team im Jahre 2003 den Calder Cup in der American Hockey League, in die die Mannschaft mittlerweile gewechselt war. 2004 übernahm er die Guelph Storm in Personalunion als Cheftrainer und General Manager, wobei er 2006 mit der Matt Leyden Trophy als bester Trainer der Ontario Hockey League ausgezeichnet wurde.

Nach vier Jahren im Juniorenbereich kehrte Barr zur Saison 2008/09 in die NHL zurück, als ihn die Colorado Avalanche als Assistenten von Tony Granato einstellte. Im Laufe der nächsten Jahre betreute er in der Funktion des Assistenztrainers eine Reihe von NHL-Teams, namentlich die Minnesota Wild (2009–2011), die New Jersey Devils (2011–2015), die Buffalo Sabres (2015/16) sowie die Florida Panthers (2016/17). Im Juli 2017 wurde Barr als neuer Assistent von Peter DeBoer bei den San Jose Sharks vorgestellt, mit dem er zuvor bereits in New Jersey zusammengearbeitet hatte.[2] Im Dezember 2019 wurde er gemeinsam mit DeBoer entlassen.

In der Saison 2020/21 betreute er das kanadische U18-Nationalteam, das bei der Weltmeisterschaft 2021 die Goldmedaille gewann.[3]

Im August 2021 wurde Barr als neuer Cheftrainer der Vienna Capitals aus der ICE Hockey League vorgestellt[4] und verbleib in dieser Funktion bis zum Ende der Saison 2022/23. Anschließend war er Co-Trainer der Chicago Wolves und ab 2024 der San Diego Gulls.

Erfolge und Auszeichnungen

Bearbeiten

Karrierestatistik

Bearbeiten
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt ± SM Sp T V Pkt ± SM
1977/78 Billings Bighorns WCHL 2 0 1 1 0
1978/79 Edmonton Oil Kings WHL 72 16 19 35 61 8 4 0 4 2
1979/80 Great Falls Americans WHL 3 0 1 1 10
1979/80 Portland Winter Hawks WHL 27 4 12 16 18
1979/80 Lethbridge Broncos WHL 30 12 25 37 29
1980/81 Lethbridge Broncos WHL 72 26 62 88 106 10 4 10 14 4
1981/82 Erie Blades AHL 76 18 48 66 29
1981/82 Boston Bruins NHL 2 0 0 0 ±0 0 5 1 0 1 ±0 0
1982/83 Baltimore Skipjacks AHL 72 27 51 78 67
1982/83 Boston Bruins NHL 10 1 1 2 +1 7 10 0 0 0 −1 2
1983/84 Tulsa Oilers CHL 50 28 37 65 24
1983/84 New York Rangers NHL 6 0 0 0 ±0 2
1983/84 St. Louis Blues NHL 1 0 0 0 −1 0
1984/85 St. Louis Blues NHL 75 16 18 34 +5 32 2 0 0 0 ±0 2
1985/86 St. Louis Blues NHL 72 13 38 51 +11 70 11 1 1 2 +1 14
1986/87 St. Louis Blues NHL 2 0 0 0 +1 0
1986/87 Hartford Whalers NHL 30 2 4 6 −1 19
1986/87 Detroit Red Wings NHL 37 13 13 26 +7 49 13 1 0 1 −3 14
1987/88 Detroit Red Wings NHL 51 14 26 40 +20 58 16 5 7 12 −2 22
1988/89 Detroit Red Wings NHL 73 27 32 59 +12 69 6 3 1 4 +1 6
1989/90 Adirondack Red Wings AHL 9 1 14 15 17
1989/90 Detroit Red Wings NHL 62 10 25 35 +5 45
1990/91 Detroit Red Wings NHL 70 18 22 40 +20 55
1991/92 Utica Devils AHL 1 0 0 0 ±0 7
1991/92 New Jersey Devils NHL 41 6 12 18 +9 32
1992/93 New Jersey Devils NHL 62 6 8 14 +1 61 5 1 0 1 −2 6
1993/94 Kalamazoo Wings IHL 4 3 2 5 +3 5
1993/94 Dallas Stars NHL 20 2 5 7 −6 21 3 0 1 1 +1 4
1994/95 Kalamazoo Wings IHL 66 18 41 59 +24 77 16 1 4 5 −9 8
1995/96 Orlando Solar Bears IHL 82 38 62 100 +13 87 23 8 13 21 +4 14
1996/97 Orlando Solar Bears IHL 50 15 29 44 +5 29 9 2 3 5 −2 8
WCHL/WHL gesamt 206 58 120 178 224 18 8 10 18 6
AHL gesamt 158 46 113 159 120
IHL gesamt 202 74 134 208 +45 198 48 11 20 31 −7 30
NHL gesamt 614 128 204 332 +84 520 71 12 10 22 −5 70

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Persönliches

Bearbeiten

Barr ist verheiratet und Vater zweier Kinder.[2]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Alex Yannis: Devils Awarded Barr and McKay. nytimes.com, 10. September 1991, abgerufen am 13. August 2017 (englisch).
  2. a b Dave Barr Named Sharks Assistant Coach. nhl.com, 26. Juli 2017, abgerufen am 13. August 2017 (englisch).
  3. Canada wins gold at 2021 IIHF U18 World Championship. In: hockeycanada.ca. 6. Mai 2021, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  4. Von der NHL nach Wien: Dave Barr ist Coach der Vienna Capitals. In: kurier.at. 2. August 2021, abgerufen am 6. Dezember 2021.